Die Kaufkraft vieler Menschen in der Schweiz nimmt ab: Die Löhne und Renten stagnieren oder sinken, Krankenkassenprämien explodieren, die Wohnkosten steigen massiv, der Strom wird immer teurer und der Inhalt des Einkaufwagens ebenso. Für Teile der Mittelschicht wird es immer ...
Die Kaufkraft vieler Menschen in der Schweiz nimmt ab: Die Löhne und Renten stagnieren oder sinken, Krankenkassenprämien explodieren, die Wohnkosten steigen massiv, der Strom wird immer teurer und der Inhalt des Einkaufwagens ebenso. Für Teile der Mittelschicht wird es immer ungemütlicher, für die Unterschicht existenzbedrohend.
Begründet wird die Inflation mit den seit 2020 vorherrschenden Krisen wie Corona, Ukrainekrieg, Klima und Co. Was aber wirklich störend an der Preisentwicklung wirkt, sind Gründe ökonomischer Art: Auf Kosten der Konsumentinnen und Kunden werden die Margen – also die Differenz zwischen Selbstkosten und Verkaufspreis – erhöht. Damit und mit weiteren Mätzchen versuchen vor allem Grosskonzerne ihre Gewinne zu optimieren.
Ein Blick auf den Detailhandel beispielsweise zeigt, dass die Eigenmarken-Spaghetti von Migros, Coop und Co. laut kürzlichen Kassensturzrecherchen in den letzten zwei Jahren um über 50 Prozent teurer wurden. Der internationale Tonnenpreis für die Hauptzutat, nämlich Hartweizen, stieg im gleichen Zeitraum allerdings nur um 13 Prozent. Solche Beispiele, nicht nur dieser Unternehmen und nicht bloss in der Lebensmittelbranche, könnten hier zuhauf weitergeführt werden.
Die Erhöhung der Margen will natürlich keine Konzernleitung öffentlich zugeben, auch nicht die genannten Detailhändler gegenüber dem «Kassensturz». Man verstrickt sich viel lieber in etwaige Ausflüchte wie Dürren, Überschwemmungen oder Erhöhung der Energie- sowie Transportkosten und so weiter. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick: Erste Detailhändler senken einige Preise wieder. Somit kann dann ironischerweise wenigstens ein Teil der steigenden Stromkosten und Krankenkassenprämien wieder kompensiert werden.
Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, geschätzte Leserinnen und Leser, aber mir stösst die ganze Preissituation samt Abzocke durch das Establishment ziemlich sauer auf. Dass wir dabei von der Politik im Regen stehen gelassen werden, macht es auch nicht besser. Und wenn ich über die Grenze Richtung Norden blicke, dann wird mir richtig unwohl in der Magengegend. Wenn das mal gut kommt …