Welche Drogenpolitik wollen wir?
09.11.2024 KolumneVerschiedene Schlagzeilen im Zusammenhang mit Drogen geben zu denken. In Basel wurde vor ein paar Wochen ein psychisch kranker Cannabis-Konsument während Freigangs seines zum wiederholten Mal zum Mörder. Von verschiedenen Seiten hört man, dass es einen Zusammenhang zwischen ...
Verschiedene Schlagzeilen im Zusammenhang mit Drogen geben zu denken. In Basel wurde vor ein paar Wochen ein psychisch kranker Cannabis-Konsument während Freigangs seines zum wiederholten Mal zum Mörder. Von verschiedenen Seiten hört man, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewaltanwendung und Cannabiskonsum gibt. Dieser Zusammenhang muss unbedingt untersucht werden, da dies für eine erfolgreiche Prävention sehr wichtig ist.
Das THC im Cannabis ist der psychoaktive Wirkstoff. Der prozentuale Gehalt davon war vor Jahrzehnten 2 bis 3 Prozent, weshalb das Kiffen immer noch verharmlost wird. Heute liegt der THC-Gehalt jedoch bei 20 Prozent und mehr, was als sehr hoch eingestuft wird und nicht mehr verharmlost werden darf. Beim Pilotversuch des Bundes «für eine kontrollierte Cannabis-Abgabe» liegt die obere Grenze bei 20 Prozent. Damit soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden. Ein erklärtes Ziel der Befürworter ist schliesslich die Legalisierung in der Schweiz.
Seit April dieses Jahres ist das Kiffen in Deutschland legal. Investoren preisen den Cannabis- und CBD-Markt mit guten Gewinnen an. «Der THC-Markt biete eine hohe Profitabilität und ein hohes Nachfragepotenzial sowohl im medizinischen Bereich wie auch im Schwarzmarkt.» Diese Aussage spricht gegen eine Austrocknung des Schwarzmarktes. Kalifornien, Colorado und Kanada haben negative Erfahrungen mit der Legalisierung von Cannabis gemacht. Der Schwarzmarkt blüht weiterhin.
Weshalb nun in der Schweiz die gleichen Fehler nochmals gemacht werden sollen, ist unverständlich. Namhafte Psychiater wehren sich gegen eine Verharmlosung dieser Droge. Das Gehirn ist erst im Alter von 25 Jahren voll entwickelt. Folglich ist der Konsum von starken psychoaktiven Wirkstoffen vor allem für Jugendliche gefährlich.
Bilder von Fentanyl-, Crack- und Kokainsüchtigen aus Kalifornien sollten uns vor einer verfehlten liberalisierten Drogenpolitik abschrecken. Sie zeigen die Auswirkungen auf die schlimmste Weise. Auch in Schweizer Städten nimmt die offene Drogenszene üble Ausmasse an. In Chur plant nun der Stadtrat die staatliche Abgabe von Kokain an Schwerstsüchtige.
Der Drogenverantwortliche hat den Mechanismus von Kokain und insbesondere den von Crack nicht verstanden. Kokain als Basis von Crack ist bereits eine Droge mit enorm hohem Suchtpotenzial. Das daraus abgeleitete Derivat Crack macht noch um ein Vielfaches süchtiger. Das bedeutet, dass alle Crack-Konsumenten Schwerstsüchtige sind. Es gibt keine Gelegenheits-Crack-Konsumenten! Durch eine Abgabe von Kokain werden Konsumenten noch stärker in die Sucht getrieben.
Was geht eigentlich in einer solchen Regierung vor? Warum will sie Menschen absichtlich in einer Abhängigkeit belassen, beziehungsweise sie noch tiefer in diese befördern? Die Taktik der Abgabe von Drogen an Süchtige scheint mir ziemlich hilflos. Alkoholiker werden ja auch nicht mit Schnaps und Wein beliefert.
Aus einer solchen Abhängigkeit entsteht immer ein Schwarzmarkt, weil entweder die Dosis zu klein ist oder das Taschengeld aufgebessert werden soll. So entspriessen immer neue Süchtige. Ein Ende der Spirale ist nicht abzusehen. Gerade in einer Zeit wie heute mit gravierenden Problemen zunehmender Gewalttätigkeit, dürfen keine «gratis Drogen» abgegeben werden. Der Schwerpunkt muss auf der Prävention, der Drogenabstinenz und einer härteren Bestrafung von Dealern liegen. Dazu gehören auch intensive Grenzkontrollen.