Sonntagmorgen Ende Januar. Eine Hochnebeldecke hängt am Himmel, die Temperaturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt, und ein Blick auf mein Handy zeigt mir, dass heute die Sonne nie hervorkommt. Warum nur wohne ich in Elgg und nicht in den Bergen, wo stahlblauer Himmel und eine verschneite Landschaft beste Wintersportbedingungen bieten?
Meine Frau kann mich dann doch noch für einen längeren Spaziergang motivieren. Schnell bessert sich meine Laune. So früh sind wir ganz alleine unterwegs und beobachten Rehe, Wasseramseln und sogar eine Gämse auf Elgger Gemeindegebiet. Es folgt ein Kaffeehalt in der heimeligen Stube der Guwilmühle, verbunden mit einem kurzen Schwatz, und dann geht’s das vereiste Farenbachtobel hinab. Plötzlich ein Kanonenschuss – genau, heute ist Äschliübung. Da wird’s mir warm ums Herz, Erinnerungen an meine eigene Äschlizeit kommen hoch.
Elgg bietet wirklich viel: Eine fantastische Natur und eine lebendige Bevölkerung, die Traditionen pflegt und lebt. Man kennt sich in der Gemeinde. Wir treffen uns an kulturellen Veranstaltungen oder beim Posten am Samstag. Elgg hat für mich eine perfekte Grösse: Wer will, ist nach wenigen Monaten total in der Gemeinschaft integriert, man kann aber auch in Ruhe und anonym in unserer Gemeinde wohnen. Wir wohnen auf dem Land, haben ein lebendiges Altstädtchen mit einer guten Infrastruktur und sind Dank der S12 in 15 Minuten in Winterthur oder in 34 Minuten in Zürich.
Elgg ist wirklich die beste Gemeinde! Das gleiche gilt natürlich auch für Aadorf, das ähnliche Vorzüge aufweist. Oder für Eglisau und viele andere Gemeinden. Die beste Gemeinde ist wahrscheinlich dort, wo man sich wohlfühlt, wo man seine Wurzeln hat. So müsste ich wahrscheinlich den Titel meiner Kolumne abändern und schreiben: Warum Elgg für mich die beste Gemeinde ist.