Wahl in die Primarschulpflege: Zwei Kandidaten, ein Ziel
07.06.2025 AbstimmungenAm 29. Juni wählt Elgg ein Ersatzmitglied in die Primarschulpflege. Zwei engagierte Persönlichkeiten stellen sich zur Wahl – mit unterschiedlichen Hintergründen, aber einem gemeinsamen Anliegen: die Elgger Schule mitzugestalten.
Der Ersatzwahl ...
Am 29. Juni wählt Elgg ein Ersatzmitglied in die Primarschulpflege. Zwei engagierte Persönlichkeiten stellen sich zur Wahl – mit unterschiedlichen Hintergründen, aber einem gemeinsamen Anliegen: die Elgger Schule mitzugestalten.
Der Ersatzwahl für den Rest der Amtsperiode 2022 bis 2026 stellen sich Isabelle Barth-Trezzini, Sprachlehrerin und Übersetzerin, sowie Thomas Schmid, Leiter Logistik und Werkhof. Beide sind in Elgg verankert, bringen unterschiedliche Perspektiven mit – und wollen sich in den Dienst der Schule stellen. Die «Elgger/Aadorfer Zeitung» hat beiden dieselben neun Fragen gestellt. Ihre Antworten geben Einblick in Motivation, Haltung und persönliche Erfahrungen.
Diese Zeitung dankt den beiden Kandidierenden für die Zeit, die sie sich für die Beantwortung der Fragen genommen haben.
MARIANNE BURGENER BILDER: zVg
Isabelle Barth-Trezzini, 1969, Übersetzerin/Sprachlehrerin
Können Sie sich in zwei Sätzen vorstellen?
Ich bin ursprünglich aus dem Waadtland und wohne seit 23 Jahren in Elgg, wo meine Kinder zur Schule gegangen sind. Ich arbeite momentan als Übersetzerin und verbringe meine Freizeit unter anderem mit Singen, Lesen und Wandern.
Warum tun Sie sich das an? Das Amt ist aufwändig, nicht eben glamourös – was reizt Sie trotzdem daran?
Die Bildung ist nebst Fürsorge und Geborgenheit das Wichtigste, was wir den Kindern mitgeben müssen. Meine Kinder hatten das Glück, eine gute Schule besuchen zu dürfen. Das muss so bleiben. Unser Schulsystem muss sich weiterentwickeln. Dafür möchte ich mich einsetzen und hoffe auf eine spannende und lehrreiche Amtszeit.
Wo sehen Sie an den Elgger Schulen den grössten Handlungsbedarf?
Sonderpädagogik und Kinderbetreuung sind Themen, die immer wichtiger werden. Die Primarschule muss sich den neuen Bedürfnissen anpassen.
Wie gehen Sie mit Eltern um, die sich in alles einmischen wollen?
Die Mitwirkung der Eltern ist wichtig und wertvoll. Es ist jedoch nicht möglich, jedem Sonderwunsch gerecht zu werden.
Wenn Sie einen Wunsch für die Schule frei hätten – was würden Sie ändern?
Diese Frage beantworte ich gerne am Ende der Amtszeit, falls ich gewählt werde!
Wenn Sie selbst eine Primarschulklasse unterrichten müssten, wie lange würden Sie durchhalten?
Ich weiss es nicht.
Ihr persönlicher grösster Fail aus der Schulzeit?
In der 5. Klasse am ersten Schultag gab es einen Kopfrechentest. Mein Blatt blieb weiss und ich schaute ratlos zum Lehrer …
Was hätten Ihre Lehrerinnen oder Lehrer damals über Sie gesagt?
Vermutlich, dass ich eine ruhige eher schüchterne Schülerin war.
Warum sollen die Leute Ihnen ihre Stimme geben und nicht Ihrem Mitbewerber?
Ich bringe Erfahrung und Unabhängigkeit mit. Da meine Kinder nicht mehr schulpflichtig sind, kann ich Schulfragen objektiv und mit etwas Abstand beurteilen. Als selbstständige Sprachlehrerin habe ich zahlreiche Schüler erfolgreich auf Prüfungen vorbereitet – stets in enger Zusammenarbeit mit den Eltern.
Thomas Schmid, 1989, Leiter Werkhof und Leiter Logistik
Können Sie sich in zwei Sätzen vorstellen?
Ich bin Leiter Logistik und Werkhof, in Elgg aufgewachsen und mit der Gemeinde stark verbunden. Als Vater schulpflichtiger Kinder erlebe ich die Schule auch aus nächster Nähe.
Warum tun Sie sich das an? Das Amt ist aufwändig, nicht eben glamourös – was reizt Sie trotzdem daran?
Weil gute Bildung kein Selbstläufer ist. Sie braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen. Ich bringe Erfahrung, Bodenständigkeit und den Willen mit, etwas zu bewegen.
Wo sehen Sie an den Elgger Schulen den grössten Handlungsbedarf?
Den aktuellen Handlungsbedarf kann ich von aussen noch nicht abschliessend beurteilen. Ich möchte zuerst gut hinhören, mit allen Beteiligten sprechen und mir dann ein fundiertes Bild machen.
Wie gehen Sie mit Eltern um, die sich in alles einmischen wollen?
Mit Offenheit, Klarheit und Respekt. Zuhören ja – aber auch deutlich machen, wo die Zuständigkeiten liegen.
Wenn Sie einen Wunsch für die Schule frei hätten – was würden Sie ändern?
Ich würde die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Schule und Eltern stärken – nicht nur bei Problemen, sondern auch im Alltag.
Wenn Sie selbst eine Primarschulklasse unterrichten müssten, wie lange würden Sie durchhalten?
Mit Humor, klaren Regeln und einem guten Znüni wahrscheinlich überraschend lange – aber ich hätte grossen Respekt vor dem Job.
Ihr persönlicher grösster Fail aus der Schulzeit?
Ich habe mal eine Geschichte geschrieben – über eine ganze Seite, komplett ohne Punkt und Komma. Ich war stolz, die Lehrerin weniger.
Was hätten Ihre Lehrerinnen oder Lehrer damals über Sie gesagt?
Nicht immer der Einfachste, aber mit eigenem Kopf und Sinn fürs Praktische.
Warum sollen die Leute Ihnen ihre Stimme geben und nicht Ihrer Mitbewerberin?
Ich bringe Führungserfahrung, Lebenspraxis und eine direkte, lösungsorientierte Art mit. Und ich kenne Elgg, nicht nur vom Papier, sondern aus dem Alltag.