Früher gab es sie noch, die Zauberer. Mit allerlei Simsalabim und Abrakadabra versetzten sie das Publikum ins Staunen. Mit dem Aufkommen der Massenmedien verwandelten sich die Zauberer, allerdings ohne irgendwelche billigen Tricks, in sogenannte Illusionisten. Ein solcher ist ein Künstler, der meist mit technischen Mitteln bei seinem Publikum Sinnestäuschungen oder eben Illusionen erzeugt.

Ein Illusionist ist also ein Täuscher, oder auch Irreführer – häufig ebenfalls anzutreffen in der Politik. Gut, man kann manchen der irreführenden Polit-Menschen zugestehen, dass sie die Folgen ihres Tuns nur schwer abschätzen können. Vielleicht glauben aber auch sie, dass sich gewisse Entscheide wie ein Zauber positiv auf Mensch und Umwelt auswirken.

Nehmen wir das Beispiel «Einsitznahme im UNO-Sicherheitsrat». Vor genau einem Jahr hat die UNO-Generalversammlung die Schweiz als nicht-ständiges Mitglied für die Jahre 2023 und 2024 in dieses Gremium gewählt. Man wolle damit das heimische Engagement für Frieden und Sicherheit in die Welt hinaustragen, so oder ähnlich lautete das Argument. Dass man in diesem Rat vielleicht auch einmal abstimmen muss und dabei seine Neutralität aufs Spiel setzt, wurde als Nebensächlichkeit abgetan.

Die Illusion, dass die Welt nun friedlicher und sicherer wird, wenn auch die Schweiz einen Sessel im Sicherheitsrat aufwärmt, hat sich als Trugschluss entpuppt. Selbst im vergangenen Monat, als sie gar den Vorsitz im Rat innehatte und Bundesrat Ignazio Cassis, in Missachtung des von Grün kaum mehr zu unterscheidenden Programms seiner eigenen Partei, im Jet nach New York zur Sitzungsleitung reiste, konnte daran nichts ändern. Nach wie vor wird in den Konfliktgebieten, von denen es immer mehr gibt, gekämpft, gebombt und scharf geschossen.

Scharf geschossen, wenn auch nur symbolisch, wird derzeit ebenfalls im Abstimmungskampf um das Klimagesetz. Kommt dieses durch, was derzeit aufgrund der Umfragen durchaus anzunehmen ist, werden Dürreperioden, Hitzesommer und schneearme Winter schon bald der Vergangenheit angehören – zumindest in der Schweiz, weil die neuen einschränkenden Regeln ja nur bei uns zur Anwendung kommen.

Was aber, wenn der per Gesetz verordnete Klimaschutz versagt und das erhoffte nicht eintrifft? Im Mittelalter gab es die Hexenprozesse mit Hinrichtungen, wenn das erwünschte Wetter nicht eintraf und man hinter einer Person einen Wetterzauberer vermutete. Zum Glück sind solche Urteile mittlerweile Vergangenheit – und zwar nicht erst, seit die Schweiz im Sicherheitsrat sitzt und sich an vorderster Front für eine friedliche Welt stark macht.

Von Illusionen und Illusionisten

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