In einem kürzlich in der Sonntagspresse erschienenen Artikel wird Bezug genommen auf die Überalterung der Schweiz. 1964 ist nicht nur ein sehr guter Jahrgang (da bin ich persönlich voreingenommen!), sondern auch der grösste in der Schweiz. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate ...
In einem kürzlich in der Sonntagspresse erschienenen Artikel wird Bezug genommen auf die Überalterung der Schweiz. 1964 ist nicht nur ein sehr guter Jahrgang (da bin ich persönlich voreingenommen!), sondern auch der grösste in der Schweiz. Gleichzeitig sinkt die Geburtenrate bei uns jedes Jahr.
In vier Jahren leben also in der Schweiz viel mehr Pensionierte als Jugendliche und Kinder unter 20 Jahren. Das sind zwar gute Nachrichten für die Betreiber von Golfclubs oder die Anbieter von Seniorenferien. Doch für die Schweiz allgemein bahnen sich grosse Probleme an. Der Fachkräftemangel wird dramatisch zunehmen. Auch ich stelle mir manchmal bange Fragen: Wer pflegt mich, wenn ich einmal im Pflegezentrum bin? Wer sorgt für saubere Strassen? Ist die Finanzierung meiner AHV wirklich gesichert?
Überall werden neue Stellen geschaffen, Startups schiessen aus dem Boden. Wir wollen immer mehr. Wachstum hier, Wachstum da. Doch in vielen Branchen bleiben Stellen vakant, sogar Lehrstellen können nicht immer besetzt werden, weil sich keine qualifizierten Bewerber gemeldet haben. Wie hoch die Anforderungen an die Berufsprofile mittlerweile sind, eröffnet sich mir, wenn ich Stelleninserate lese. Was da alles gefordert wird!
Ohne Zuwanderung läuft unsere Wirtschaft nicht. Wir brauchen gut ausgebildete Ingenieure und Ärztinnen, aber auch fleissige Arbeiter aus dem Ausland, die Arbeiten erledigen, welche die Schweizerinnen und Schweizer nicht machen wollen oder nicht machen können. Daneben ist vor allem die Vereinbarung von Familie und Beruf sehr wichtig. Junge Eltern sollten möglichst bald wieder ins Berufsleben eingegliedert werden, wenn sie wollen. Damit die Kinder dabei nicht auf der Strecke bleiben, müssen wir die Qualität von Tagesbetreuung und KITA hochhalten und diese auch finanziell unterstützen. Arbeit soll sich lohnen für die Eltern, die Kinder und letztlich die Gesellschaft!
Die Überalterung der Gesellschaft ist eine Tatsache, die uns die nächsten Jahrzehnte begleiten wird. Wir sind als Staat gefordert, hier Lösungen zu finden.