Die SVP konnte am Sonntag bei den Nationalratswahlen stark zulegen. Hingegen verloren die Grünen massiv an Wählerstimmen. Die Mitte überflügelte zudem die FDP.
Die Schweizer Wahlberechtigten wählten am Sonntag die grosse Kammer für die ...
Die SVP konnte am Sonntag bei den Nationalratswahlen stark zulegen. Hingegen verloren die Grünen massiv an Wählerstimmen. Die Mitte überflügelte zudem die FDP.
Die Schweizer Wahlberechtigten wählten am Sonntag die grosse Kammer für die Legislaturperiode 2023 bis 2027. Der im Vorfeld prognostizierte Wahlsieg der SVP wurde bestätigt: Die Volkspartei konnte um drei Prozentpunkte zulegen und kommt auf 28,6 Prozent Wähleranteil. Es ist das zweitbeste Resultat ihrer Geschichte. Sie legte um neun Sitze zu und steht neu bei 62.
Die Grünen verloren 3,8 Prozentpunkte und liegen mit 9,4 Punkten wieder unter der Zehn-Prozent-Schwelle. Sie büssen fünf Sitze ein (neu 23). Die FDP behauptete sich etwas besser als vorausgesagt wurde. Sie verlor einen ihrer 29 Sitze, zudem 0,7 Prozentpunkte und kommt auf noch 14,4 Prozent Wähleranteil. Die Mitte legte um 0,8 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent zu, gewann einen Sitz und hält neu deren 29. Damit löste sie die FDP als drittstärkste politische Kraft ab, womit die Zusammensetzung des Bundesrates infrage gestellt ist.
Die SP profitierte nur leicht von den Verlusten der Grünen und konnte den Absturz der Linken nur minim abfedern. Sie legte um 1,2 Prozentpunkte auf 18 Prozent zu. Das reicht für zwei zusätzliche und insgesamt 41 Sitze. Hart traf es auch die Grünliberale Partei. Sie gab zwar nur 0,6 Prozentpunkte ab und hat neu 7,2 Prozent Wähleranteil, verliert aber ganze sechs Sitze (neu noch 10). Eine mögliche Erklärung dafür liegt in den Listenverbindungen, von denen die Partei vor vier Jahren am stärksten profitiert hatte. Ein Erfolg, der sich heuer nicht wiederholte.
Bei den Kleinparteien verlor die mittelinks positionierte EVP einen von drei Sitzen. Am äusseren rechten Flügel konnte die EDU einen Sitz zulegen und wieder ein Duo nach Bern schicken. Die Tessiner Rechtsaussen-Partei Lega verbleibt mit einem Sitz im Parlament. Und die rechte Genfer Protestpartei MCG schickt gleich zwei Nationalräte nach Bern. nicht mehr im Nationalrat vertreten sind hingegen die linksaussen positionierten Pda/Sol, die ihre zwei Sitze abgeben mussten.
Die Wahlbeteiligung konnte im Vergleich zu den 45,1 Prozent im Jahr 2019 leicht steigen: auf 46,9 Prozent.
RENÉ FISCHER