Steuerfuss unverändert trotz kleinem Defizit
14.11.2024 Aadorf, TänikonDie Kirchgemeindeversammlung Aadorf-Tänikon hat das vorgeschlagene Budget 2025 abgesegnet. Der geplante Landverkauf jedoch wurde vertagt.
Zur Budgetversammlung der katholischen Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon versammelten sich 59 Kirchbürgerinnen und ...
Die Kirchgemeindeversammlung Aadorf-Tänikon hat das vorgeschlagene Budget 2025 abgesegnet. Der geplante Landverkauf jedoch wurde vertagt.
Zur Budgetversammlung der katholischen Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon versammelten sich 59 Kirchbürgerinnen und -bürger im Pfarreizentrum Aadorf. Der Präsident Rolf Anliker begrüsste die Anwesenden mit dem Zitat: «Die eine Generation baut die Strasse, auf der die nächste Generation fährt.» Übertragen auf die Kirche seien wir diejenigen, die das Fundament für unsere Nachkommen legen.
Einen neuen, modernen Weg einzuschlagen, gelang der Kirchgemeinde mit der Aadorfer Mäss Ende August. Auf Anregung von Pfarrer Daniel Bachmann beteiligten sich die drei Kirchen von Aadorf mit einem gemeinsamen Stand an der Gewerbeausstellung, der bei der Bevölkerung auf grosses Interesse stiess.
Kleines Defizit und unveränderter Steuerfuss
Der Finanzbeauftragte Christof Lindner erläuterte das Budget 2025, das mit einem unveränderten Steuerfuss von 19 Prozent einen Aufwandsüberschuss von 47‘000 Franken ausweist. Das Budget setzt sich zusammen aus dem betrieblichen Aufwand von 1‘414‘300 Franken gegenüber einem Betriebsertrag von 1‘292‘326 Franken und einem Finanzaufwand von 72‘600 Franken gegenüber 147‘574 Franken Finanzertrag, der vor allem aus den Liegenschaften stammt.
Durch die Pensionierung von Pfarrer Daniel Bachmann per 31. Juli 2025 werden Lohnkosten für neues Personal nötig, das danach aus dem neu geschaffenen Pool des Projekts «Dual kongruent» bezogen werde. Die Kirchenaustritte haben sich erfreulicherweise wieder auf die Zahlen von vor drei bis vier Jahren eingependelt, was eine bessere Prognose der Steuereinnahmen erlaube. Bei der Grundstückgewinnsteuer wurde ein langjähriger Mittelwert eingesetzt.
Die geplante Totalrevision der Orgel in der Kirche Aadorf wird die Rechnung 2025 mit 70‘000 Franken belasten, die Abschreibung wird mit jährlich 3500 Franken auf zwanzig Jahre angesetzt. Anliker erläuterte, dass erfahrungsgemäss nach zwanzig Betriebsjahren eine Totalrevision empfohlen wird. Offerten wurden von zwei Orgelbauern eingeholt, die ziemlich gleich hoch ausfielen. Auf die Anfrage bezüglich der Erhöhung des Budgets um gut 10‘000 Franken für Kirchenmusik erklärt Lindner, dass vermehrt höhere Honorare für auswärtige Musiker bei Aufführungen sowie Weiterbildungskosten eingeplant wurden. In der Schlussabstimmung wurde das vorgelegte Budget 2025 einstimmig angenommen.
Rolf Anliker führte anschliessend aus, dass das traktandierte Geschäft «Landverkauf» noch nicht spruchreif sei. Es sieht den Verkauf von 63 Quadratmetern Land am Kirchplatz für 30’000 Franken an die Familie Mazenauer vor, das bereits heute von dieser bewirtschaftet und als Parkplatz genutzt wird. Zwischen den Parteien sei noch nicht alles geklärt, erläuterte der Präsident des Kirchgemeinderats. Man werde zu gegebener Zeit wieder informieren.
Umbenennung der Pfarreien am 8. Dezember
Bei Mitteilungen aus den Pfarreien durfte Pfarrer Bachmann über den erfolgreichen Abschluss der Katechetinnen-Ausbildung von Patricia Caduff für Aadorf und von Annabelle Zehnder für Tänikon informieren. Er erinnert sich gerne an den schönen Gottesdienst zum Patrozinium in Tänikon. Dieser wurde nur noch vom gut besuchten Gottesdienst an der Aadorfer Mäss übertroffen, wo Pfarrer Steffen Emmelius, Pastor Karsten Guhl und er trotz der frühen Morgenstunde von zirka 150 Besucherinnen und Besuchern überrascht waren. Am 21. September haben 14 Jugendliche das Sakrament der Firmung durch Abt Emmanuel Rutz vom Benediktinerkloster Uznach empfangen. Vom 18. bis 20. Oktober fand die Firmreise zum selbstgewählten Reiseziel Mailand statt. Besonders die interessante Führung im Dom und der Besuch der heiligen Messe beeindruckten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr.
Am Sonntag, dem 8. Dezember, wird Diözesanbischof Dr. Felix Gmür in der Klosterkirche Tänikon die Umschreibung der Pfarreien St. Alexander Aadorf und St. Bernhard Tänikon zur neuen Pfarrei St. Aurelia Aadorf-Tänikon feierlich vollziehen.
Projekt «Dual kongruent» läuft
Im Ausblick auf 2025 erklärt der Pfarrer, dass er nach seiner Pensionierung Ende Juli im Pool «Dual kongruent» für Aushilfsdienste gebucht werden könne. Im neuen Pastoralraum Hinterthurgau wird die Leitung Pater Gregor aus Fischingen übertragen; Kirchenrätin Petra Mildenberger wird ab August als Pfarreiseelsorgerin (neue Berufsbezeichnung für Pastoralassistentin ab August im Bistum Basel) tätig sein. Ein angenehmer Nebeneffekt sei, dass zukünftig pro Jahr drei Patrozinien gefeiert werden können, die jeweils mit einem Apéro der Kirchgemeinde enden.
Der Präsident erklärte die laufenden Schritte im Projekt «Dual kongruent», in dem verschiedene Arbeitsgruppen am Werk seien. Es werden Zusammenarbeitsverträge zwischen allen Kirchgemeinden nötig sein. Zudem laufen momentan die Mitarbeitergespräche zu den neuen Anforderungen und Stellenbeschreibungen. Auch die Aadorfer Mäss war für ihn sehr erfreulich. Jeden Tag wurde ein anderer Wettbewerb angeboten. Die zweiten und dritten Preise wurden bereits übergeben, und die Tagessieger werden noch zu einem besonderen Essen eingeladen.
Daniel Bachmann informierte anschliessend auf Fragen von Kirchenbürgerinnen, wie die Spenden aus der Antoniuskasse verwendet werden und dass die Kirchenaustritte, die 2023 bei rund 100 lagen, wieder auf etwa 30 zurückgegangen seien.
Zum Abschluss gab Rolf Anliker die Termine für die nächsten Versammlungen bekannt. Die Rechnungsgemeinde findet am Montag, dem 5. Mai 2025, und die Budgetgemeinde am Montag, dem 17. November 2025, statt. Schliesslich bedankte er sich für die Aufmerksamkeit und lud alle Anwesenden zum Verweilen bei einem vorzüglichen Apéro ein. Das Buffet war wie immer mit köstlichen Leckereien von Theres Spiranelli bestückt.
GERTRUD ULLRICH