Die lokale Mitte-Partei lud zu einem Politstamm ein, der die beiden eidgenössischen Abstimmungsvorlagen zum Thema hatte. Mit hochkarätigen Referenten wurden die Vorlagen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Wie soll man am 22. September abstimmen? Dieser ...
Die lokale Mitte-Partei lud zu einem Politstamm ein, der die beiden eidgenössischen Abstimmungsvorlagen zum Thema hatte. Mit hochkarätigen Referenten wurden die Vorlagen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Wie soll man am 22. September abstimmen? Dieser Frage ging der Politstamm der Mitte Bichelsee-Balterswil am vergangenen Freitag nach und bot den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern Gelegenheit, Fragen zu stellen. Wohl das herrliche Spätsommerwetter liess interessierte Personen aber eher spärlich erscheinen. Die wenigen Anwesenden erhielten jedoch einen vertieften Einblick in die zwei umstrittenen eidgenössischen Abstimmungsvorlagen.
Biodiversitätsinitiative
Christoph Zarth, Präsident der Ortspartei Mitte Bichelsee-Balterswil und zugleich Gemeindepräsident von Bichelsee-Balterswil, verstand es gekonnt, die Problematik dieser Initiative zur Verfassungsänderung aufzuzeigen. Dass neue Siedlungen, immer mehr Menschen, die in der Schweiz leben, und eine Infrastruktur, die mehr und mehr ausgebaut werden muss, der Biodiversität nicht gerade guttun, sei eigentlich allen klar. Die Gretchenfrage laute deshalb: «Wie begegnet man diesem Biodiversitätsverlust am besten?» Der Bund habe schon im Jahr 2012 die «Strategie Biodiversität Schweiz» verabschiedet. Im Thurgau sei vor einigen Jahren sogar eine Biodiversitätsinitiative vom Volk angenommen worden. Die neue Verfassungsbestimmung wolle gesamtschweizerisch jetzt jedoch noch mehr Schutz und Geld für die Biodiversität.
Insbesondere die Schutzklauseln, die auch die Raumplanung und die Ortsbilder betreffen, haben verschiedene Votanten zu kritischen Äusserungen veranlasst: Zu restriktiv zu sein, helfe der Biodiversität ganz sicher nicht. Die Anwesenden kamen dann auch zum Schluss, dass dieser Vorstoss zu einschneidend und extrem formuliert sei. In der Konsultativabstimmung am Schluss empfahl man einstimmig ein Nein.
BVG-Reform
Im zweiten Teil des Abends erklärte Grossratspräsident und Ortspartei-Mitglied Peter Bühler mit einfachen Worten, was die effektiven Kernstücke und verborgenen Tücken der BVG-Reform sind, die vom Parlament verabschiedet wurde und gegen die linke Gruppierungen das Referendum ergriffen haben.
Ja, der Rentenumwandlungssatz werde zwar gesenkt, sagte Bühler, aber der zur Verfügung stehende Rentenbetrag bleibe gleich hoch. Warum denn die Senkung, war die berechtigte Frage aus dem Publikum? Weil das gleiche Geld für einen längeren Zeitraum ausreichen müsse, antwortete der Finanzfachmann: «Die Leute werden älter, die Lebenserwartung ist gestiegen, da muss die gleiche Summe für einen längeren Zeitraum ausreichen.»
Dafür werde die Eintrittsschwelle für den Beitritt in eine Pensionskasse gesenkt und der Koordinationsabzug flexibilisiert. So kämen Tausende von teilzeitarbeitenden Menschen – vor allem Frauen – neu zu einer Möglichkeit, ebenfalls eine PK-Rente anzusparen, die paritätisch zu 50 Prozent von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen wird. Nicht zuletzt diese Aussicht bestätigte die Anwesenden in ihrer Meinung, dass dieser BVG-Reform zuzustimmen sei.
(MITG)