Das Zürcher Stimmvolk verursachte am Sonntag einen wahren Abstimmungskrimi. Es nahm die sogenannte Gerechtigkeitsinitiative der SVP zwar mit 51,1 Prozent an, doch auch der Gegenvorschlag des Kantonsrats kam an der Urne durch (55% Ja-Stimmen). Entscheidend war deshalb die Stichfrage. Lange ...
Das Zürcher Stimmvolk verursachte am Sonntag einen wahren Abstimmungskrimi. Es nahm die sogenannte Gerechtigkeitsinitiative der SVP zwar mit 51,1 Prozent an, doch auch der Gegenvorschlag des Kantonsrats kam an der Urne durch (55% Ja-Stimmen). Entscheidend war deshalb die Stichfrage. Lange sah es so aus, als würde die Gerechtigkeitsinitiative obsiegen. Es wäre eine Sensation gewesen, schliesslich kämpften nur SVP und EDU für die Vorlage. Schliesslich aber gaben 50,1 Prozent der Stimmberechtigten dem Gegenvorschlag den Vorzug. Lediglich 703 Stimmen (132’281 zu 132’984) machten am Schluss den Unterschied aus. Die Stimmbeteiligung lag bei lediglich rund 30 Prozent.
Noch extremer zeigte sich das Resultat auf Bezirksebene, denn lediglich zwei der zwölf Zürcher Bezirke, nämlich Zürich und Horgen, stimmten bei der Stichfrage für den Gegenvorschlag. Der Bezirk Winterthur stimmte bei der entscheidenden Frage mit 50,7 Prozent für die Volksinitiative. Lediglich vier der sieben städtischen Winterthurer Stimmkreise gaben dem Gegenvorschlag den Vorzug.
(RED)
Lokale Resultate
Elgg
Volksinitiative (A):
STIMMEN: 513 Ja (52,7%); 461 Nein
Gegenvorschlag (B):
STIMMEN: 549 Ja (57%); 414 Nein
Stichfrage:
STIMMEN: 484 A (51,8%); 451 B
STIMMBETEILIGUNG: 30%
Hagenbuch
Volksinitiative (A):
STIMMEN: 160 Ja (74,4%); 55 Nein
Gegenvorschlag (B):
STIMMEN: 115 Ja (54,5%); 96 Nein
Stichfrage:
STIMMEN: 156 A (76,1%); 49 B
STIMMBETEILIGUNG: 27,5%