Der Grossteil der Politischen Gemeinden hält 2024 an den Steuerfüssen des Vorjahres fest. Bei den Schulsteuerfüssen setzte sich der langjährige Abwärtstrend erstmals nicht mehr fort. In Aadorf ist er bekanntlich um vier Prozent gestiegen.
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Der Grossteil der Politischen Gemeinden hält 2024 an den Steuerfüssen des Vorjahres fest. Bei den Schulsteuerfüssen setzte sich der langjährige Abwärtstrend erstmals nicht mehr fort. In Aadorf ist er bekanntlich um vier Prozent gestiegen.
Von den 80 Politischen Gemeinden hielten heuer 70 an den Steuerfüssen des Vorjahres fest – darunter auch Aadorf (61%). Drei Gemeinden erhöhten, sieben senkten ihn. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren: 2023 setzten 16, 2022 sogar 25 Politische Gemeinden ihren Steuerfuss herab. Aadorf erhöhte ihn im letzten Jahr um sechs Prozent. Dies geht aus der soeben publizierten statistischen Mitteilung über Steuerfüsse und Steuerkraft hervor.
Der durchschnittliche, nach der Einwohnerzahl gewichtete Gemeindesteuerfuss ging kantonsweit nur noch leicht zurück: Er sank von 55,9 auf 55,7 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren, insbesondere aber zu den 2000er-Jahren, ist die Abnahme sehr gering. Vor allem zwischen 2000 und 2012 sank der durchschnittliche Steuerfuss der Gemeinden von 74,8 auf 58,6 Prozent kräftig. Unter Berücksichtigung der letzten 15 Jahre stieg derjenige Aadorfs hingegen von 51 – damals noch im Bezirk Frauenfeld – um zehn Prozentpunkte an.
Schulen: Abwärtstrend setzt sich nicht mehr fort
Bei den Schulsteuerfüssen setzte sich der langjährige Abwärtstrend nicht mehr fort. Erstmals seit Beginn der Statistik im Jahr 2005 erhöhte sich der durchschnittliche, gewichtete Schulsteuerfuss wieder: Er stieg um 0,5 Punkte auf 88,2 Prozent. In den vergangenen 20 Jahren war er im Mittel jährlich um 0,7 Prozentpunkte gesunken.
Von den 72 Schulgemeinden senkten nur noch drei ihren Steuerfuss, 15 Schulgemeinden erhöhten ihn. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr (4). Aadorf erhöhte den Schulsteuerfuss auf dieses Jahr hin um vier auf 94 Prozent und liegt damit deutlich über dem kantonalen Schnitt. Allerdings lag er vor 15 Jahren noch um sechs Prozentpunkte über dem heutigen Wert.
Mehrheitlich unveränderte Gesamtsteuerfüsse
2024 profitieren deutlich weniger Einwohnerinnen und Einwohner von Senkungen des Gesamtsteuerfusses – der Summe aus Staats-, Gemeinde-, Schul- und Kirchensteuerfuss – als in den Vorjahren. Nur in sieben Gemeinden liegt er niedriger. Auf der anderen Seite gab es wieder mehr Steuerfusserhöhungen (evang. Bev.: 19 Gemeinden, kath. Bev.: 16). Am stärksten stiegen die Gesamtsteuerfüsse in Mammern (+15 Prozentpunkte), Affeltrangen (+7) und Bettwiesen (+6). Die deutlichste Reduktion gab es in Bürglen (-7 Prozentpunkte), gefolgt von Münchwilen (-3).
In Aadorf liegt der gesamte Steuerfuss dieses Jahr um vier Prozent über dem Vorjahr, was exakt der Erhöhung der Volksschulgemeinde entspricht. Gegenüber 2022 liegt er heuer total zehn Prozentpunkte höher.
Die Steuerkraft pro Thurgauer Einwohnerin stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht, nachdem sie 2022 etwas gesunken war. Mit 2221 Franken war sie um ein Prozent oder 21 Franken höher als im Jahr zuvor. Aadorf legte in dieser Statistik von 2048 auf 2055 Franken zu, was einer Verbesserung von 0,34 Prozent entspricht.
RENÉ FISCHER