EM-Silber für Malte Meissner
09.08.2025 Ettenhausen, Elgg, SportAn den Nachwuchs Europameisterschaften im Juli in Freistadt (D) gewinnen die Schweizer Faustball-Teams insgesamt vier Medaillen. Für eine Überraschung konnten dabei aber nur die U21-Männer sorgen, die sich erstmals seit 2014 wieder fürs Endspiel qualifizieren konnten.
...An den Nachwuchs Europameisterschaften im Juli in Freistadt (D) gewinnen die Schweizer Faustball-Teams insgesamt vier Medaillen. Für eine Überraschung konnten dabei aber nur die U21-Männer sorgen, die sich erstmals seit 2014 wieder fürs Endspiel qualifizieren konnten.
Die Vorbereitung der U21-Männer verlief aufgrund einiger Verletzungen nicht optimal. Alles andere als optimal war auch die Anreise. Statt den geplanten sechseinhalb Stunden Anfahrt im Teambus dauerte die Reise wegen Staus und Pannen geschlagene 27 Stunden. Davon liessen sich die Jungs von Trainer Valentin Eitzinger aber nicht aus der Ruhe bringen.
Nach der Vorrunde hatten sie nach Siegen gegen Italien und Tschechien den dritten Rang belegt hinter Titelverteidiger Österreich und Deutschland. Gegen eben dieses Deutschland stand der Halbfinal an. In den Gruppenspielen hatten die Schweizer gegen Deutschland klar mit 0:2 verloren, doch im Halbfinal konnten sie nach verlorenem Startsatz (3:11) richtig aufdrehen und den grossen Favoriten aus Deutschland, der seit 2002 an jeder Europameisterschaft im Final stand, mit 3:1 besiegen. «Das Halbfinal war ein Wahnsinnsspiel – wir hatten keinen optimalen Start, aber den Glauben an uns nie verloren», sagt Spieler Malte Meissner von der FG Elgg-Ettenhausen.
Im Finale gegen Österreich konnten die Schweizer nach einem klar verlorenen Startsatz (5:11) zwei Sätze lang gut mithalten. Letztlich verloren sie das Match aber mit 5:11, 14:15, 11:13. Trotzdem meinte Meissner nach dem Spiel: «Diese Silbermedaille fühlt sich grossartig an.» Und das zu Recht: Es ist die erste Finalteilnahme der U21-Männer seit 2014.
Finale ganz knapp verpasst
Ganz nahe am Final waren auch die U21-Frauen, die in Freistadt erstmals eine U21-Europameisterschaft bestritten haben. Im Halbfinal gegen Österreich führten die Schweizerinnen, die mit einem Mix aus U21- und U18-Spielerinnen angetreten waren, mit 2:0 Sätzen und 6:3. Es fehlten also nur noch fünf Punkte für den überraschenden Finaleinzug. Doch dann kippte das Spiel. Die Schweiz verlor unglücklich mit 2:3 (11:5, 11:8, 8:11, 1:11, 8:11). Die Enttäuschung war spürbar, wie Angreiferin Adéla Lang offen zugibt: «Wir waren so nah dran. Aber trotz allem dürfen wir stolz sein. Im Bronzespiel haben wir nochmals Charakter gezeigt.» Mit einem klaren 3:0-Sieg (11:3, 11:3, 11:2) gegen Italien sicherte sich das Team die verdiente Bronzemedaille. Mit dabei war auch Lisa Walker von der FG Elgg-Ettenhausen.
«Wir können mit den Besten mithalten»
Der in Ettenhausen wohnhafte Malte Meissner, FG Elgg-Ettenhausen, nahm nach den Europameisterschaften Stellung zu der erreichten Silbermedaille. «Unsere Ziele vor den Europameisterschaften waren ein gutes Turnier zu spielen und endlich mal wieder den Final zu erreichen. Wir waren uns bewusst, dass wir der Aussenseiter sind, doch wollten wir für eine Überraschung sorgen.» Für die Schweiz sei die Bronzemedaille an einer Europameisterschaft eigentlich Pflicht und alles darüber ein grosser Erfolg, da man doch klar die drittbeste Nation im Faustball in Europa sei. «Diese Ziele konnten wir erreichen und sind darüber sehr glücklich. Natürlich hätten wir gerne gleich den Titel gewonnen, wenn man schon einmal im Finale steht. Doch Österreich war schlussendlich zu stark und zeigte uns unsere Grenzen auf.» Nichtsdestotrotz habe das Endspiel auch gezeigt, dass die Schweizer Nationalmannschaft mit den vermeintlich besten mithalten könne. «Jetzt wollen wir uns daran machen, in unserer Entwicklung noch einen weiteren Schritt nach vorne zu gehen. Schliesslich folgt nächstes Jahr bereits die nächste Chance bei den U21 Europameisterschaften.» Auch in der Schweizer Meisterschaft stehen noch die letzten Runden aus.
«Wir wollten Österreich endlich bezwingen»
Lisa Walker, FG Elgg-Ettenhausen, zog nach den Europameisterschaften, bei welchen die Schweizerinnen den dritten Rang belegten, ebenfalls Bilanz: «Leider ist es so, dass sich alle Jahre Plus/ Minus die gleiche Rangliste der Nationen abzeichnet. Dabei klassieren sich die Schweizerinnen meistens auf dem dritten Rang. Unsere Erwartungen dieses Jahr waren wie alle Jahre, dass wir endlich einmal die Österreicherinnen im Halbfinal schlagen und so ins Finale einziehen können. Sehr schade ist es, dass wir 2:0 vorne lagen in den Sätzen.» Drei gewonnene Sätze werden benötigt für einen Sieg. Im dritten Satz drehte das Spiel und die Schweizerinnen verloren einmal mehr gegen die starken Österreicherinnen mit 2:3. Das Spiel um Bronze ging jedoch klar an die Schweizerinnen. «Unter dem Strich sind wir zufrieden, da wir unser Resultat von den letzten Europameisterschaften halten konnten», erklärt Lisa Walker.
Lisa Walker spielt in der 2. Mannschaft für die FG Elgg-Ettenhausen. Die Schlussrunde findet am Sonntag, 24. August im Elgg statt. Bei der 1. Mannschaft wird der Final4 im September ausgetragen.
FABIO BARANZINI/ BRIGITTE KUNZ-KÄGI