Aadorf vereint Trends und Thurgau-Typisches
17.07.2025 Thurgau, AadorfStatistisch gesehen zeigen sich in der Entwicklung von Aadorf allgemeine Trends, zum Beispiel bei der Bevölkerungsentwicklung. Andererseits ist die Gemeinde durch die vielen kleinen Ortschaften typisch für den Kanton Thurgau.
In Statistiken kann man vieles finden. Eigene ...
Statistisch gesehen zeigen sich in der Entwicklung von Aadorf allgemeine Trends, zum Beispiel bei der Bevölkerungsentwicklung. Andererseits ist die Gemeinde durch die vielen kleinen Ortschaften typisch für den Kanton Thurgau.
In Statistiken kann man vieles finden. Eigene Beobachtungen können bestätigt werden oder auch nicht. Auf der Website des Amtes für Statistik des des Kantons Thurgau kann man gezielt nach Informationen zu unterschiedlichen Themen suchen. Nicht verwunderlich ist es, dass die Bevölkerung im Thurgau in den letzten Jahren gewachsen ist, wie in allen zentral gelegenen und wirtschaftlich gut erschlossenen Regionen der Schweiz.
Ende 2024 zählten im Thurgau 296’811 Personen zur ständigen Wohnbevölkerung. Das sind 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahren nimmt die Thurgauer Wohnbevölkerung Jahr für Jahr um mehr als ein Prozent zu. Der Thurgau gehört damit zu den Kantonen mit einem hohen Bevölkerungszuwachs, wie das Amt für Statistik zusammenfasst.
In 19 der 80 Thurgauer Gemeinden wuchs die Einwohnerzahl 2024 um zwei Prozent oder mehr. Absolut betrachtet gab es vor allem in den Städten Arbon, Frauenfeld und Amriswil viele neue Einwohnerinnen und Einwohner. Auch in Aadorf nahm die Einwohnerzahl kräftig zu.
Hauptsächlich Zuwanderung aus dem Ausland
Das Wachstumstempo wird gemäss Statistik im Wesentlichen durch die Zuwanderung aus dem Ausland bestimmt. 2024 war die Zunahme der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung mit drei Prozent oder rund 2330 Personen ausgeprägt und kaum geringer als im Vorjahr. Die Thurgauer Wohnbevölkerung schweizerischer Nationalität nimmt wesentlich moderater zu als die ausländische, 2024 um 0,7 Prozent. Zudem spielten Einbürgerungen eine wichtige Rolle, wie es in der Zusammenfassung heisst.
Zunahme der älteren Bevölkerung
Die Seniorinnen und Senioren sind die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe. 2024 beschleunigte sich der Zuwachs der über 65-Jährigen auf 3,5 Prozent. Seit 15 Jahren steigt die Zahl der älteren Bevölkerung Jahr für Jahr um rund 3 Prozent. Deutlich moderater ist gemäss Statistik mit 0,8 Prozent das Wachstumstempo der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Auch die Zahl der Kleinkinder ging erneut zurück.
Das hat auch einen Einfluss auf die Haushaltgrösse. So gab es im Kanton rund 130’000 Privathaushalte. Zwischen 2010/12 und 2020/22 ist die Gesamtzahl der Haushalte um 17 Prozent oder rund 18’500 Haushalte angestiegen.
Zunahme von kleinen Haushalten
Etwa jeder dritte Haushalt besteht aus einer alleinlebenden Person. In 30 Prozent der Haushalte leben Paare ohne Kinder, in weiteren 28 Prozent Paare mit Kindern. Im Jahr 2000 waren Paare mit Kindern noch häufiger verbreitet als Alleinlebende oder Paare ohne Kinder, damals lag ihr Anteil bei 34 Prozent. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Einpersonenhaushalte am stärksten gewachsen, um 26 Prozent. Einelternhaushalte haben ebenfalls deutlich zugenommen, nämlich um rund 20 Prozent.
Starkes Bevölkerungswachstum in Aadorf
Neben den kantonalen Trends kann man sich auf der Website unter der Rubrik Gemeindeporträts über die Entwicklungen einzelner Gemeinden informieren.
Die Gemeinde Aadorf hat 9737 Einwohnerinnen und Einwohner, davon 1388 Neugeborene bis Zwölf-Jährige, 557 13-18-Jährige, 2452 19-39-Jährige, 3280 40-64-Jährige, 1537 65-79-Jährige sowie 523 80-Jährige und Ältere. Von 4145 Haushalten in Aadorf waren 1338 Ein-Personen- und 1538 Zwei-Personen-Haushalte.
Die Bevölkerung ist 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent gewachsen, im Vergleich von vor fünf Jahren um 7,9 Prozent. Der Prozentsatz der Schweizer Bevölkerung beträgt 82,4 Prozent. Die grössten ausländischen Bevölkerungsgruppen waren deutsche (366), italienische (320), nordmazedonische (222) und portugiesische Staatsangehörige (76). Geburten gab es 80, Todesfälle 81. 28,1 Prozent sind evangelisch-reformiert, 27,1 Prozent römisch-katholisch, 44,8 Prozent gehören anderen Religionsgemeinschaften an oder sind konfessionslos.
Wohnungen in Aadorf
In Aadorf gibt es laut Statistik 2219 Wohngebäude, davon 1504 Einfamilienhäuser, 419 Mehrfamilienhäuser und 296, welche als übrige Wohngebäude bezeichnet werden. Total hat es in der Gemeinde 4467 Wohneinheiten, 513 davon mit ein bis zwei Zimmern, 2269 mit drei bis vier, 1037 mit fünf und 648 mit sechs und mehr Zimmern. Während 2014 noch 98 neue Wohnungen erstellt wurden, waren es in den Folgejahren weniger, allerdings mit Schwankungen. 2022 waren es gemäss Statistik 33. Die Lehrwohnungsziffer lag 2024 bei 1,2 Prozent, im ganzen Kanton bei 1,4.
Im Thurgau dominieren kleine Ortschaften
Die typische Thurgauer Gemeinde ist klein und hat zwischen 1000 und 2000 Einwohnerinnen und Einwohner (27 Gemeinden). Insgesamt zählen 49 der 80 Gemeinden weniger als 3000. 2015 gab es noch sieben Gemeinden mehr, in denen die Einwohnerschaft bei höchstens 3000 Personen lag. Die kleinsten Gemeinden sind Gottlieben (343) und Raperswilen (422). Frauenfeld (26’773) und Kreuzlingen (23’218) sind die beiden grössten Gemeinden im Kanton.
Die fast 297’000 Thurgauerinnen und Thurgauer leben in über 200 Ortschaften. Eine Politische Gemeinde kann sich auf elf Ortschaften erstrecken oder auch nur, wie dies bei 20 der 80 Politischen Gemeinden der Fall ist, aus einer einzigen Ortschaft bestehen, wie unter der Rubrik im Fokus, «Wo leben die Thurgauerinnen und Thurgauer», festgehalten wird.
In zwei Drittel der Ortschaften leben weniger als 1000 Personen, fast die Hälfte hat gar weniger als 500 Einwohner. In nur gerade zehn der 206 Ortschaften leben mehr als 5000 Menschen. Die grössten Ortschaften sind Frauenfeld, Kreuzlingen und Arbon, die kleinsten vollständig im Thurgau liegenden Schmidshof (Bussnang), Aawangen (Aadorf) und Harenwil (Hüttlingen). In den kleinsten Ortschaften wohnen je rund 50 Personen.
Die Aadorfer Ortsteile und ihre Bewohner
Aadorf ist eine solche Gemeinde mit einer grossen und mehreren kleinen Ortschaften. Der grösste Ortsteil Aadorf zählte per Ende 2024 5692 Einwohner und Einwohnerinnen, davon 2846 Männer und 2846 Frauen, 1157 Neugeborene bis 19-Jährige, 1482 20- bis 39-Jährige, 1787 40- bis 64-Jährige, 1266 65-Plus-Jährige, 4423 Schweizer, 1269 Ausländer, davon 205 Deutsche. 1471 sind evangelisch-reformiert, 1517 römisch-katholisch und 2704 anderer Konfession oder konfessionslos.
Der Ortsteil Ettenhausen hat 1466 Einwohner und Einwohnerinnen, davon 739 Männer und 727 Frauen, 325 Neugeborene bis 19-Jährige, 319 20- bis 39-Jährige, 536 40- bis 64-Jährige, 286 65-Plus-Jährige, 1306 Schweizer, 160 Ausländer, davon 61 Deutsche. 426 sind evangelisch-reformiert, 468 römischkatholisch und 572 anderer Konfession oder konfessionslos.
Guntershausen hat 1495 Einwohner und Einwohnerinnen, davon 755 Männer und 740 Frauen, 309 Neugeborene bis 19-Jährige, 312 20- bis 39-Jährige, 577 40- bis 64-Jährige, 297 65-Plus-Jährige, 1325 sind Schweizer, 170 Ausländer, davon 58 Deutsche. 431 sind evangelisch-reformiert, 454 römisch-katholisch, 610 anderer Konfession oder konfessionslos.
Aawangen ist mit 52 Einwohnern und Einwohnerinnen der Kleinste der sechs Ortsteile. Davon sind 24 Männer, 28 Frauen, 10 Neugeborene bis 19-Jährige, 16 20- bis 39-Jährige, 19 40- bis 64-Jährige, 7 65-Plus-Jährige, zur Nationalität gibt es keine Angaben. 25 sind evangelisch-reformiert, 8 römisch-katholisch, 19 übrige.
Häuslenen zählt 539 Einwohner und Einwohnerinnen, davon 280 Männer und 259 Frauen, 108 Neugeborene bis 19-Jährige, 135 20- bis 39-Jährige, 180 40- bis 64-Jährige, 116 65-Plus-Jährige, 28 der Einwohner im Ortsteil sind Deutsche. 182 sind evangelisch-reformiert, 107 römisch-katholisch, 250 übrige.
Wittenwil zählt 493 Einwohner und Einwohnerinnen, davon 249 Männer und 244 Frauen. 119 sind Neugeborene bis 19-Jährige, 105 20- bis 39-Jährige, 181 40- bis 64-Jährige, 88 65-Plus-Jährige. 451 sind Schweizer, 42 Ausländer, zur Nationalität gibt es keine Angaben. 203 sind evangelisch-reformiert, 87 römisch-katholisch, 203 übrige.
BETTINA STICHER