Zusammenschluss Katholischen Kirche Hinterthurgau
23.08.2025 AadorfAm letzten Sonntag überbrachte Bischofsvikar Hanspeter Wasmer in einem festlichen Gottesdienst die bischöflichen Urkunden für den neuen Pastoralraum Hinterthurgau, der seit dem 1. August die Kirchen der Gemeinden Aadorf, Au, Bichelsee, Dussnang, Eschlikon, Fischingen, Matzingen, ...
Am letzten Sonntag überbrachte Bischofsvikar Hanspeter Wasmer in einem festlichen Gottesdienst die bischöflichen Urkunden für den neuen Pastoralraum Hinterthurgau, der seit dem 1. August die Kirchen der Gemeinden Aadorf, Au, Bichelsee, Dussnang, Eschlikon, Fischingen, Matzingen, Münchwilen, Sirnach, St. Margarethen, Tänikon, Wallenwil und Wängi umschliesst.
Die Kirche St. Alexander vermochte die zahlreichen Gläubigen aus dem neuen Pastoralraum kaum zu fassen, die der Einladung zum Festgottesdienst zur Eröffnung der Katholischen Kirche Hinterthurgau Folge leisteten. Der Einzug mit dem Bischofsvikar und dem neuen Leitungsteam konnte durch das ad hoc-Orchester musikalisch nicht feierlicher umrahmt werden. «Wir alle haben uns zum Feiern und Festen hier getroffen. Nicht nur das Fest der Jungfrau Maria wollen wir feiern, sondern auch das Fest zum Start des neuen Kirchenraums Hinterthurgau», eröffnete Hanspeter Wasmer den Gottesdienst. Er leitet im Bistum Basel das Bischofsvikariat St. Viktor und überbrachte die bischöflichen Edikte von Bischof Felix Gmür, damit der neue Pastoralraum urkundlich erfasst und die ehemaligen Pfarreien rechtlich aufgelöst sind.
In seiner Predigt bezog sich Wasmer unter anderem auf die Lesung über Marias Besuch bei Elisabeth. Beide Frauen seien Vorbilder dafür, dass auch wir mit Vertrauen auf Gott neue Wege gehen können. Es sei eine Tatsache, dass in der Kirche von heute die Zahl der priesterlichen Mitarbeiter als auch der Kirchgänger abnehme und deshalb Neues entstehen müsse. Auch aus der Geschichte der Menschheit könnten wir herauslesen, dass in vielerlei Sparten neue Wege erforscht wurden und Neues gelungen sei.
Fragen über die zukünftige Gestaltung der Kirchgemeinden
Auch früher war nicht immer alles besser, wie man es aus manchem Munde hören könne. So ermahnte Wasmer die Anwesenden, nicht nur an alten Gewohnheiten festzuhalten, sondern sich mit Mut zur Erneuerung auf das einzulassen, was die Zukunft für uns bereithalte. Im Projekt «Dual kongruent» hätten sich Personen mit oder ohne seelsorgerischem Hintergrund mit Fragen über die zukünftige Gestaltung der Kirchgemeinden befasst und neue Wege gesucht, um die Pfarreien zu unterstützen. Entstanden sei daraus der Pastoralraum Hinterthurgau mit einem Leitungsteam, bestehend aus der neuen Gemeindeleiterin Petra Mildenberger, dem leitenden Priester Pater Gregor Brazerol, Kaplan Bruder Leo Gauch Ordo Sancti Benedicti und Pfarreiseelsorger Simon Bachmann. Zusätzlich konnten in den Pfarreien sogenannte Netzwerker ernannt werden, die sich mit dem ganzen Pastoralraum vernetzen können. In Fischingen ist es Madeleine Zuber, Marigona Gjergji in Sirnach und in Aadorf Cornel Stadler, die von Petra Mildenberger namentlich vorgestellt wurden. Vertreter aus allen jetzt zusammengehörenden Kirchgemeinden brachten als Gastgeschenke ein Kreuz als Symbol des Glaubens, eine Bibel, einen bunten Wiesenstrauss als Symbol des Wachsens und ein Früchteteller als Sinnbild der Ernte, die uns bei gutem Boden ernährt. Im Gegenzug erhielt das gesamte neue Leitungsteam von Wasmer ein Säcklein mit Senfkörnern, die zwar sehr klein seien, aber sinnbildlich könne aus jedem Körnchen, das in gute Erde fällt, etwas Grossartiges wachsen.
Feierlichen Gottesdienst
Zur Verschönerung des Gottesdienstes ertönte von der Empore wunderschöne Instrumentalmusik, interpretiert von Sofia Goshadze an der Orgel, Ana Arter, Oboe, und je eine Geige und ein Cello von Sofias Musikerkollegen. Passend zum Hochfest Mariens gehörte auch ein subtiles «Ave Maria» zur Freude der Zuhörenden dazu, ausserdem umrahmten wohlklingende Arien des Bassbaritons Mamuka Tepnadze den feierlichen Gottesdienst.
Der Kirchgemeindepräsident Rolf Anliker dankte am Schluss allen Beteiligten, vorab Bischofsvikar Wasmer und allen, die sich fortan für die Kirche Hinterthurgau einsetzen werden. Speziell erwähnte er, dass wir in Aadorf noch zusätzlich etwas feiern konnten, nämlich die schöne Musik von Sofia, die die auf den heutigen Tag hin neu renovierte Orgel endlich wieder spielen durfte.
Nach der Messe waren alle Anwesenden zum Apéro riche auf dem sonnigen Kirchplatz eingeladen. Manche interessante Gespräche ergaben sich mit Mitchristen aus den verschiedenen Pfarreien, was genau mit diesem Eröffnungsgottesdienst gewünscht und bezweckt war. Möge dieser gute Geist die weiteren Wege der Kirche Hinterthurgau begleiten.
GERTRUD ULLRICH