Zumindest vorläufig eine Lösung gefunden

  15.03.2022 Hagenbuch

Mit der Reaktivierung des alten Schulhauses in Oberschneit und dessen Nutzung für einen zweiten Kindergarten, ist eine vorläufige Lösung als Schulraumerweiterung gefunden. Ob diese jedoch künftig ausreicht oder eine dauerhaftere Variante angestrebt wird, darüber macht sich die Hagenbucher Schulpflege Gedanken.

In den letzten Grossauflagenmitteilungen liess die Gemeinde Hagenbuch verlauten, dass gemäss Schulpflege die Platzverhältnisse im Schulhaus Fürstengarten infolge starker Jahrgänge nicht mehr ausreichend seien. Die Schule werde deshalb gezwungen sein, einen zweiten Kindergarten zu eröffnen. Als kostengünstigste Variante biete sich das Schulhaus Oberschneit als vorläufige Lösung optimal an. Um das Schulzimmer im Erdgeschoss, welches der Spielgruppe Maiechäfer seit 1. November 2020 unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, erneut als Kindergarten zu nutzen, habe der Gemeinderat entschieden, den Nutzungsvertrag mit Melpomeni Seeh per 31. Juli zu kündigen.
Dass in den Gemeinden Aadorf und Elgg, bei stetig steigenden Einwohnerzahlen in den letzten Jahren, Schulraumerweiterungen ein Dauerbrenner sind, ist verständlich. In Hagenbuch aber stieg die Bewohnerzahl in den letzten fünf Jahren nur gerade um 31. Es gab in jüngster Zeit auch keine grösseren Bauprojekte, die den Anstieg der Schülerzahlen erklären würden. Schulpräsident Horst Steinmann vermutet, dass vermehrt Generationenwechsel stattfinden. «Leute, die hier aufgewachsen und später weggezogen sind, kommen wieder zurück mit eigenen Kindern», sagte er gegenüber dem «Landboten».

Peak im Schuljahr 2025/26 erreicht

Wie Horst Steinmann auf Anfrage der «Elgger/Aadorfer Zeitung» sagt, gehen aktuell 25 Kinder in den Kindergarten und deren 74 in der Primarschule. Zu erwähnen sei aber noch, dass acht Schulkinder seit der Maskenpflicht an der Primarschule zu Hause beschult werden. Ob diese wieder zurückkämen, sei momentan noch nicht sicher. Im Zuge der Normalisierung hoffe man aber sehr auf ihre Rückkehr. Auf das nächste Schuljahr hin rechne die Schulpflege mit 36 Kindern im Kindergarten (+11) und 67 in der Primarschule (-7). Für die Reaktivierung und Nutzung des alten Schneiter Schulhauses würde man mit Kosten von 100‘000 bis 150‘000 Franken rechnen. Darin enthalten seien kleinere Renovationsarbeiten in und ums Schulhaus sowie natürlich auch der Lohn für die Kindergartenlehrperson.
Doch wie wird die Situation in weiterer Zukunft über das kommende Schuljahr 2022/23 hinaus aussehen? Der Schulpräsident antwortet: «Im Kindergarten gehen die Zahlen leicht zurück, bleiben aber im Bereich von 26 bis 32 Kindern. In der Primarschule steigen die Zahlen entsprechend an. Stand heute werden wir den Peak im Schuljahr 2025/26 mit insgesamt 108 Schülerinnen und Schülern, inklusive Kindergarten, erreichen. Diese Zahlen sind natürlich nicht in Stein gemeisselt.»

Abklärungen Provisorium oder dauerhafte Lösung

Die Zahlen würden zeigen, so Horst Steinmann, dass der bestehende Schulraum sehr knapp werde. Die Schulpflege sei deshalb in der Abklärungsphase, ob ein allfälliges Provisorium über den Handarbeitsräumen (ein Teil des jetzigen Kindergartenspielplatzes von Hagenbuch) erstellt werden soll. Ebenfalls gebe es auch Gedanken über eine dauerhaftere Lösung. «Mehr kann ich im Moment aber noch nicht dazu sagen. Die Kosten würden sich schnell auf mehr als eine halbe Million Franken belaufen», sagt er.
Bei hohen Schülerzahlen quartierte die Primarschule Hagenbuch in früheren Jahren Kinder nach Dickbuch in den Kindergarten aus. Das lohne sich bei so vielen aber nicht mehr. «Für das Geld, das wir Elgg bezahlen würden, können wir auch selbst eine Lehrperson anstellen», sagte Steinmann gegenüber dem «Landboten». Eine Kindergärtnerin sei auch bereits gefunden. Sie arbeite derzeit Teilzeit in Hagenbuch und werde ab Sommer den neuen Kindergarten in Oberschneit leiten.

RENÉ FISCHER


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