Zürcher Landbank ZLB – Halbjahresbericht 2022
30.08.2022 ElggDie Zürcher Landbank AG (ZLB) setzte ihr gesundes Wachstum im ersten Halbjahr 2022 weiter fort.
Der Zufluss an Kundengeldern verlangsamte sich etwas gegenüber den Vorjahren, während die Ausleihungen im angestrebt moderaten Tempo weiter zunahmen. Die Ertragslage und der Geschäftsaufwand verhielten sich bis auf ein paar Sonderfaktoren stabil, weshalb ein gegenüber dem Vorjahr leicht tieferer Halbjahresgewinn von CHF 1.227 Mio. resultierte.
Zum ersten Mal seit acht Jahren sind die Verfallsrenditen auf 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen wieder über 1 % gestiegen und Ende Juni wurden auch die Schweizer Leitzinsen erstmals wieder angehoben. Bei den Festhypotheken erreichten die Zinsen wieder Niveaus wie letztmals vor 14 Jahren, befinden sich jedoch nach wie vor weit unter den Werten von vor 20 oder gar 30 Jahren. Die lang ersehnte, jedoch in ihrer Form etwas überraschende Zinswende, hat unser Geschäft in den letzten Monaten natürlich nicht unberührt gelassen. Im Zinsdifferenzgeschäft konnten wir unseren Ertrag weiter leicht auf CHf 4.8 Mio steigern. Dies hauptsächlich dank einem weiteren Wachstum unserer Ausleihungen auf neu CHF 828.7 Mio. (+1.0 %). Unsere regionalen Kunden vertrauten uns zudem weitere CHF 20.8 Mio. (+3.0 %) Kundengelder an, was unseren Kundendeckungsgrad weiter stärkte und unsere Bilanzsumme per Mitte Jahr auf CHF 998.9 Mio. wachsen liess.
Im Kommissions- und Anlagegeschäft nahm die Kundenaktivität angesichts der Marktturbulenzen in den letzten Monaten deutlich zu und führte zu einem um 12.7 % höheren Ertrag. Nach wie vor empfehlen wir unseren Kunden, eine langfristige Vermögensverwaltungsstrategie zu pflegen, jedoch bieten die Marktgegebenheit durchaus Chancen für diejenigen Investoren, die das entsprechende Risiko tragen können und möchten. Gerne beraten wir hier unsere Kunden individuell und finden mit ihnen gemeinsam die für sie passende Anlagelösung.
Entgegen dem langjährigen Trend nahmen die Aktivitäten an unseren Bancomaten zu, was unter anderem zu einem um 18.9 % erhöhten «Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft» führte. Dieselbe positive Entwicklung im Devisengeschäft sorgte für eine Zunahme des Handelsgeschäfts (+27.1 %).
Ebenfalls wurden unsere Bankschalter wieder deutlich stärker in Anspruch genommen, was sich zwar in den ausgewiesenen Zahlen nicht direkt niederschlägt, aber einen grossen Beitrag zur persönlichen Zufriedenheit unserer lokalen Kundschaft leistet.
Renovationen an unseren bestehenden Renditeliegenschaften sowie zusätzliche Aufwände bei der Einrichtung unserer neu vermieteten Büroräumlichkeiten in Räterschen haben den «Übrigen ordentlichen Erfolg» gegenüber dem Vorjahr etwas geschmälert auf CHF 0.365 Mio. Die gesteigerten Betriebsaktivitäten hatten auch Auswirkungen auf unseren Sachaufwand. Dieser im Vergleich zum Vorjahr um 8.3 % höhere Betrag ist jedoch vor allem auf unsere endlich wieder physisch und mit Rekordbeteiligung durchgeführte Generalversammlung zurückzuführen. Es war sehr schön mit unseren Aktionärinnen und Aktionären nach solch langer Zeit wieder einen richtig tollen Anlass durchführen zu dürfen.
Stärkung unserer Kernkapitalquote Die Steuerbehörde des Kantons Zürich hat dieses Jahr der bereits seit längerem angestrebten steuerneutralen Umbuchung von stillen Reserven (Rückstellungen) in die «Reserven für allgemeine Bankrisiken» zugestimmt. In der Folge konnten wir rund CHF 18 Mio. umbuchen und somit unsere Kernkapitalquote (CET1) weiter stärken.
Ausblick
Operativ wird uns die strategische Neuausrichtung im Bereich Informatik weiter beschäftigen. Trotzdem bleiben wir bestrebt, uns und unsere Dienstleistungen im Sinne unserer Kunden laufend weiter zu verbessern.
Mit Blick auf das 2. Semester bleibt die wirtschaftliche Entwicklung von Unsicherheiten geprägt und allfällige Überraschungen sind nicht ausgeschlossen. Aufgrund unserer aktuellen Einschätzung gehen wir gesamthaft davon aus, dass wir einen im Vergleich zum Vorjahr leicht tieferen Jahresabschluss erreichen werden.
Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten wird der persönliche Kontakt von unseren Kunden sehr geschätzt. Wir werden weiter vor Ort für unsere Kunden in unseren vier Niederlassungen präsent sein.
Dr. Andreas Bergmann Präsident des Verwaltungsrates
Jürg Randegger Bankleiter