«Unterschriften-Bschiss» ist laut ZHAW Wissenschaften das Wort des Jahres, gefolgt von «divers». Zumindest in der Deutschschweiz.
Vier Jury-Gruppen, für jede Landessprache eine, haben im Auftrag der Zürcher Hochschule für Angewandte ...
«Unterschriften-Bschiss» ist laut ZHAW Wissenschaften das Wort des Jahres, gefolgt von «divers». Zumindest in der Deutschschweiz.
Vier Jury-Gruppen, für jede Landessprache eine, haben im Auftrag der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) jene Wörter ermittelt, die dieses Jahr «den Diskurs in der Schweiz» besonders prägten. In der deutschsprachigen Schweiz einigten sich die Jurorinnen und Juroren auf «Unterschriften-Bschiss», der sich auf die Enthüllung bezieht, dass (zu) viele Unterschriften für Initiativen und Referenden gar nicht von Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern stammen, sondern von kommerziellen Sammelorganisationen hingetrickst oder gar gefälscht worden sind.
Auf Platz zwei wählte die Jury das Wort «divers», in dem sich Themen verdichten würden, die 2024 Schlagzeilen machten: Wie sollen Personen amtlich eingetragen sein, die sich weder als Mann noch als Frau sehen? Wie stark soll die Biodiversität gefördert werden? Den dritten Rang belegt das Wort «Murgang», denn solche hätten – zum Beispiel in Brienz und Vitznau oder im Misox- und Saastal – «die Schweizer Landschaft 2024 unumkehrbar verändert».
Keine Einigkeit in den Landessprachen
Worte des Jahres in der französischsprachigen Schweiz sind «cessez-le-feu» (Waffenruhe), «consentement» (Einwilligung) und «quoicoubeh» (ein Tiktok-Wortspiel in der französischen Jugendsprache als Antwort auf die Frage «quoi?»). In der italienischsprachigen Schweiz sind es «non binario» (nonbinär), «allerta meteo» (Wetteralarm) und «nomofobia» (Angst, ohne Mobiltelefon zu sein). Und in der rätoromanischsprachigen Schweiz schwangen «segundimorant:a» (Zweitheimischer), «vegliadissem» (Altersdiskriminierung) und «festivitads» (Feierlichkeiten) obenauf.
Auch wenn Sinn und Zweck der alljährlichen Kür der «Worte des Jahres» unklar bleiben, zeigt der Mangel an Übereinstimmung zwischen den Sprachregionen, wie unterschiedlich die Themen und Befindlichkeiten in der Schweiz sind – ein eindrücklicher Beweis dafür, wie «divers» die Gesellschaft ist.
(MITG/RED)