Wie es Bienen vor Winterbeginn geht

  18.10.2022 Elgg

Auf dem elterlichen Hof des angehenden Imkers steht das Zuhause dreier Bienenvölker. Der Oktober bietet die letzte Gelegenheit, restliche Vorbereitungen zu treffen, damit seine Jungvölker den Winter überstehen, weiss Fabian Spiller.

Gefüttert werden seine Jungvölker vor Wintereinbruch mit einer speziellen Flüssignahrung. Die Tiere können so auf den Winterschlaf vorbereitet werden. Sie brauchen genügend Proviant bis zum nächsten Frühling. Das Wichtigste ist aber, die «schlafenden» Insekten vor der eisigen Kälte zu schützen. Der Bienenstock ist deshalb mit Polstern und Zeitungen isoliert.
Der Winter stellt für Bienen die schwierigste Jahreszeit dar. Während dieser Saison fahren sie mit ihrer Tätigkeit auf ein Minimum herunter. Doch geschlafen wird nicht wirklich. Die Bienen selbst bilden zusammen eine Art Traubenformation, in der sie sich gegenseitig warmhalten. Die Königin, die wichtigste aller Bienen, liegt dabei in der Mitte. Die aussenliegenden Summer werden von weiter mittig sitzenden regelmässig abgelöst. Wahre Teamplayer, diese Bienchen. So kommen sie in ihrem Zuhause bis auf kuschelige 30 Grad.

Schon immer ein Naturbursche

In der Natur suchen Bienen einen möglichst wind-, regen- und schneegeschützten Platz. Je grösser das eingewinterte Volk ist, umso besser ist seine Überlebenschance. Auf die Jungvölker muss Spiller also besonders Acht geben. Nummer 10, 11 und 12 lauten die Namen der Bienenvölker, die er im Bienenhaus beheimatet. Alle drei Königinnen sind farblich gezeichnet.
Fabian Spiller ist Mitglied im Bienenzüchterverein Elgg. Angehende Imker erhalten bei ihrem Ausbildungsstart ein eigenes Bienenvolk. Seins ist die Nummer 11. Die derzeitigen AufgAben sind Füttern, Isolation kontrollieren und die für Bienen lebensbedrohlichen Varroa-Milben entfernen. Die Aufgaben eines Imkers beinhalten weiter die allgemeine Pflege der Bienen und die Gewährleistung eines gesunden Volkes. somit leistet er einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt. Ausserdem verwerten Imker Bienenerzeugnisse und verkaufen die Produkte marktgerecht. Wer sich für diese Hobby fasziniert, muss bereit sein, alles über Bienen lernen zu wollen. Der Grundkurs dauert zwei Jahre auf je neun Halbtage per annum verteilt.

Süsses Gold aus der Region

Auch seine Grossmutter Emilie Zaugg führte den Beruf 30 Jahre lang aus. «Dass sich Fabian nun ebenfalls um Bienen kümmert, macht mich sehr stolz. Er war sowieso schon immer ein Naturbursche», sagt sie. Honig unterscheidet sich von Imker zu Imker, der beste kommt aus der Region. Nicht nur um naheliegende Honigproduktionen zu unterstützen, sondern vor allem wegen seines Inhalts: Die regionalen Pollen haben eine desensibilisierende Wirkung und helfen bei Heuschnupfen.
Ob es nächstes Jahr ein goldenes Glas Honig von den Spiller-Bienen zu kaufen gibt, ist sehr wahrscheinlich. Denn dann ist er – ganz offiziell – Imker.

JULIA MANTEL


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