Wer das Ganze ausbaden muss
27.09.2022 ElggSich ins kühle Nass begeben, geht im «Schwümbi» erst nächstes Jahr wieder. Das Team drehte dem Freibad den Hahn zu und blickt auf eine sensationelle Badesaison zurück.
Leere Wiesen und verschlossene Kiosktüren – das Schwimmbad am Waldrand stellte am 18. September den Betrieb ein und geht in den wohlverdienten Winterschlaf. Rund 16’500 Besucher mit bis zu 700 Badelustigen an Spitzentagen, verzeichnete der Erholungsort. Der Sommer war mit seinem Wetter ein Traum für jeden Wasserliebhaber. Ganz im Gegenteil zum verregneten Vorjahr, als kaum einer den Sprung ins Becken wagte. Nicht nur Freunden der Sonne, auch dem Team des Schwimmbads Elgg gefiel das herrliche Wetter. «Es war katastrophal, ich musste jeden Tag hier sein», witzelt Bernhard Renger, Bademeister. «Nein, natürlich nicht. Das Wetter war bombastisch, wie selten eine Saison ist. Ich vermute diese hat sogar jene von 2003 übertrumpft. Es war jeden Tag schön – besser kann es für ein Freibad nicht laufen.»
Bis auf ein paar Schürfwunden, gab es keine Unfälle. Was stört ist aber der Müll, der trotz der zahlreichen und gut verteilten Mülleimer, aufgesammelt werden muss. «Es lag ständig Müll im PET und PET im Müll. Ich würde mir mehr Verantwortung der Besuchenden wünschen», erzählt Renger. Nächstes Jahr ist der Hagenbucher nur noch als Aushilfe im Schwimmbad anzutreffen. Strahlende Kinderaugen, wenn der «Strudel» angeht, waren das Highlight seiner bisherigen Bademeisterkarriere. Renger ist seit 2019 im Schwümbi Elgg tätig. Auf die Frage, warum er sich für den Job interessierte, meinte er: «Ich war sowieso jeden Sommer hier und fand es eine schöne Abwechslung. Ausserdem ist man körperlich aktiv und an der frischen Luft.»
Mehr Getränke und Sitzmöglichkeiten
Die Wassertemperatur stieg dieses Jahr über die 26-Grad-Marke. Die Besucherzahlen lagen im Schnitt bei 400 Gästen täglich. Konnte der Kiosk den Ansturm nach Süssem und Frittiertem überhaupt noch bewältigen?
Andreas Engelhard ist seit zwei Jahren Stellvertretender Bademeister. Auch er leistete dem Imbiss, geleitet von seiner Frau Natsuda Engelhard, fleissig Unterstützung. «Dieses Jahr kamen wir ans Limit. Wir sind sehr dankbar, dass uns bei Küchen- und Reinigungsarbeiten von ukrainischen Helfern unter die Arme gegriffen wurde. Einen herzlichen Dank an unsere Gäste und an all unsere treuen Kunden für die spitzenmässige Badesaison.» Auch dieses Jahr hat die Kioskleiterin, die vor zehn Jahren das erste Mal im Schwimmbad Elgg den Kochlöffel schwang, die Besucher mit asiatischen Gerichten verwöhnt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Schwümbis konnte man nun auch sein Feierabendbier direkt am Beckenrand geniessen. Wein und Hopfensaft rutschten nämlich dieses Jahr neu auf die Karte.
Sitzen bleiben kann man bald an einem neuen Ort. Ein weiteres Element ist in Planung. Eine Tribüne aus Steinelementen soll nächstes Jahr einen Platz im Freibad finden. Da eine Hangwiese sowieso im Schatten liegt und schwer zu mähen ist, erhält sie ab 2023 eine neue Funktion. Der Bau wird im Frühjahr abgeschlossen sein. Das nächste Projekt, voraussichtlich im Jahr 2024, wird die komplette Erneuerung der bereits 26-jährigen Beckenfolie sein.
JULIA MANTEL