Letzten Sonntag war wieder einmal Kammermusik im Kirchgemeindehaus: Das Duo Flautastico – die Flötistin Janine Allenspach und die Pianistin Daniela Baumann – brachten ihr Programm mit französischer und Westschweizer Duettmusik aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu ...
Letzten Sonntag war wieder einmal Kammermusik im Kirchgemeindehaus: Das Duo Flautastico – die Flötistin Janine Allenspach und die Pianistin Daniela Baumann – brachten ihr Programm mit französischer und Westschweizer Duettmusik aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu Gehör.
Im klug ausgewählten und abwechslungsreichen Kammermusikprogramm waren letzten Sonntag gleich zwei Komponistinnen vertreten. Den Beginn im Kirchgemeindehaus machte das bekannte «Concertino pour Flûte et Piano» von Cécile Chaminade (1857-1944). Viele Zuhörende kannten wohl die Melodie, auch ohne von der Komponistin zu wissen. Die Zweite im Bunde war Mel Bonis (1858-1937). Sie hiess eigentlich Mélanie, nannte sich in ihren Werken aber immer Mel. So war nicht auf den ersten Blick erkennbar, dass die Komposition von einer Frau stammte. Leider war das nicht nur in alten Zeiten ein Problem. Ihre «Sonate pour Flûte et Piano» ist ein viersätziges Stück mit vielen Farben, mal verwoben, mal spritzig und immer im spannenden Wechselspiel zwischen Klavier und Flöte. Frank Martin (1890-1974) war der schweizerische Vertreter im Programm mit seiner «Ballade pour Flûte et Piano». Den Abschluss bildete die «Sonate pour Flûte et Piano» von Francis Poulenc (1899-1963). Wer den Beginn des ersten Satzes (Allegro malinconico) einmal hörte, wird das kaum mehr vergessen. Und das Presto giocoso als Schlusssatz wurde vom Duo Flautastico ebenso presto wie auch giocoso - vergnügt, fröhlich – geboten.
Mit fast traumwandlerischer Sicherheit
Das Duo Flautastico begann schon im Alter von zwölf Jahren mit dem Zusammenspiel. Dies wurde deutlich in der fast traumwandlerischen Sicherheit, mit der die Koordination der beiden Instrumente realisiert wurde – sei es in ganz schnellen Passagen, die perfekt zusammenpassten, oder in weiten Bogen, die gemeinsam bis in den Atem hinein ausgespannt wurden. Dass beide Spielerinnen ihr Instrument auch technisch fulminant beherrschen, war eine tolle Grundlage für die ebenso virtuose wie duftige französische Flötenmusik.
In diesem Konzert kam der Konzertflügel bestens zur Geltung. Es ist schön, in Elgg über ein so tolles Instrument zu verfügen. Der grosse Applaus des (über-)vollen Kirchgemeindesaals führte noch zu einer kurzen Zugabe, dem «Nocturne» von Lilly Boulanger – ebenfalls einer französischen Komponistin, der dritten im Programm. Ein nächstes Kammermusikfest ist für den Frühling angesagt: Am Sonntag, 7. April, spielt das junge Loewe-Streichquartett aus Winterthur.
PETER SIEBER