Jährlich wiederholt sich ein Anlass für Christen in über 170 Ländern auf der ganzen Welt: Der erste Freitag im März ist Weltgebetstag. So versammelten sich auch Christinnen und Christen im Eulachtal zur gemeinsamen Andacht.
Die ökumenische ...
Jährlich wiederholt sich ein Anlass für Christen in über 170 Ländern auf der ganzen Welt: Der erste Freitag im März ist Weltgebetstag. So versammelten sich auch Christinnen und Christen im Eulachtal zur gemeinsamen Andacht.
Die ökumenische Feier zum Weltgebetstag fand in diesem Jahr in der reformierten Kirche in Elsau statt. Der Weltgebetstag ist eine internationale Basisbewegung von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Jedes Jahr laden sie Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche ein, um gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu handeln.
Die Vorbereitungen zum diesjährigen Anlass erwiesen sich für das lokale Freiwilligenteam als durchaus herausfordernd. Jeder Weltgebetstag wird von Frauen aus einem bereits einige Jahre im Vorfeld gewählten Gastland gestaltet. Für 2024 hiess dieses Land Palästina. Aufgrund der politischen Lage und des andauernden Konflikts erforderte die Einordnung und Umsetzung der Liturgie besonderes Fingerspitzengefühl. Noch in der Vorbereitungswoche wurden vom Weltgebetstagskomitee Schweiz Textänderungen mitgeteilt.
Der Olivenzweig als Friedenssymbol
Trotzdem ist es gelungen, ein stimmiges Bild zu zeichnen. Das Motto des Tages lautete «… durch das Band des Friedens». Der Wunsch nach Frieden vereint die Menschen. Symbolisiert wurde dies durch einen Olivenzweig, der jedem Teilnehmenden bereits bei der Ankunft übergeben wurde. Die anhaltenden Konflikte erforderten aber eine kritische Auseinandersetzung. Die Textpassage «Ich bitte euch … ertragt einander in Liebe», prägte bereits die ökumenische Gruppe palästinensischer Christinnen, die für die Vorbereitungen verantwortlich war.
Der Wunsch nach Frieden und Liebe trug dann auch den Gottesdienst, und die gestellte Frage «Wie kann ich jemanden (er-)tragen, dessen Ansicht ich nicht teile?» haben die Besucherinnen nicht nur gedanklich auch mit nach Hause genommen. Gemeinsam wurde für Frieden gebetet, für gleiche Rechte, Religionsfreiheit, freie Meinungsäusserung, für Schutz von Flüchtlingen und Vertriebenen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch Magdalena Oppliger-Bernhard am Klavier. Abschliessend versammelte man sich im Gemeindehaus zum Gespräch und für einen Apéro mit landestypischen Spezialitäten wie zum Beispiel Hummus und Baba Ganoush, Feigen und Datteln und anderem mehr. Die Rückmeldungen zur Liturgie waren durchweg positiv und belohnten für die Schwierigkeiten in der Vorbereitungszeit.
Weltweite, gemeinsame Gebete
Der Weltgebetstagsgedanke ist für Sozialdiakonin Yvonne Maillard immer wieder bewegend: «Das Wissen, dass heute auf der ganzen Welt Menschen gemeinsam beten, ist etwas Besonderes und beeindruckt mich.» So brachte sie die kraftvolle Ausstrahlung dieses Anlasses auf den Punkt. Für das nächste Jahr heisst das Gastland Cookinseln, ein Staat bestehend aus 15 Inseln, die über ein weites Gebiet verstreut sind. Das Motto dazu lautet «I made you wonderful.»
MELANIE HENNE-ISSING