Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Elgger Genossenschaft WAK das Restaurant Guhwilmühle kaufen will. Nun haben die Genossenschafter dem Geschäft zugestimmt.
Der Vorstand der Genossenschaft für Wohnen, Arbeit und Kultur (WAK) lud die Mitglieder am ...
Anfang des Monats wurde bekannt, dass die Elgger Genossenschaft WAK das Restaurant Guhwilmühle kaufen will. Nun haben die Genossenschafter dem Geschäft zugestimmt.
Der Vorstand der Genossenschaft für Wohnen, Arbeit und Kultur (WAK) lud die Mitglieder am Mittwochabend in den Bärensaal ein, um sie über den Kauf der Guhwilmühle zu informieren, sie einzubeziehen und ihre Unterstützung einzuholen. Das Vorhaben war erfolgreich.
Bei grosser Präsenz beschloss die Versammlung mit 63 Stimmen ohne Gegenstimme, dem Antrag des Vorstandes zu folgen. Er hätte gemäss Statuten den Entscheid in eigener Kompetenz fällen können, zog aber das partizipative Vorgehen vor. Die Mitglieder wussten das offensichtlich zu schätzen und zeigten sich begeistert von der Möglichkeit, das traditionelle Ausflugsrestaurant zwischen Sennhof und Hofstetten kaufen zu können. Ziel des Kaufs ist, das Restaurant zu erhalten und als Bijou der Region zu fördern.
«Gute Sache» für Wirt und Verkäuferin
Präsident Erich Wegmann begrüsste die Mitglieder und etliche Gäste. Vorstandsmitglied Sonja Bisang stellte das Areal und die Gebäude vor und erläuterte, was alles an Investitionen in das Objekt in den letzten 20 Jahren geleistet worden war. Die «Gumele», wie sie im Volksmund genannt wird, befindet sich in einem guten Zustand und der vereinbarte Preis wird als sehr fair bezeichnet.
Wirt Ruedi Schaufelberger möchte mit seiner Frau Hildegard noch bis Ende 2026 den Betrieb weiterführen, was der WAK ermöglicht, ein Konzept für die Weiterführung zu erarbeiten. Er legte in einem launigen Votum dar, wie er die Verhandlungen erlebte und wie er zum Entscheid kam, dass der Verkauf eine gute Sache sei und für ihn auch stimme. Seine Schwester Elisabeth Schellenberg-Schaufelberger, die Eigentümerin der Guhwilmühle, brachte ebenfalls ihre Freude zum Ausdruck. Sie war von sich aus auf Erich Wegmann zugegangen. Ihr ist der Weiterbestand ihres Restaurants ein Herzensanliegen. Nach der Abstimmung dankte sie der Versammlung sichtlich gerührt.
Das spontanste Votum kam von einem Gast, der in Elgg aufgewachsen ist, seit über 50 Jahren in Thun lebt und sporadisch noch zum Äschlimittwoch zu Besuch kommt. Er betonte schmunzelnd, er habe immer noch den «Elgger Chäs» (die heutige «Elgger/Aadorfer Zeitung») abonniert. Als er gelesen habe, dass die WAK die Guhwilmühle kaufen wolle, habe er sich sofort bei Erich Wegmann gemeldet und ihm eine finanzielle Unterstützung angeboten. Er finde das Projekt grossartig. Und er habe herausgefunden, dass vor über 100 Jahren die Guhwilmühle noch «Guhweilmühle» geheissen und seinen Vorfahren namens Merz gehört habe.
Solche Unterstützung ist genau das, was die WAK auszeichnet. Ohne private Gönner und Gönnerinnen könnte sie ihre Projekte nicht realisieren. So wird es auch bei der Guhwilmühle, nebst einer kreditgebenden Bank, noch weitere Private brauchen, die mit Herz und Seele und nicht zuletzt einem Darlehen die WAK oder konkret die Guhwilmühle tragen.
(MITG/RED)