Waffenläufer Marc Rodel ist schnell unterwegs

  19.07.2022 Ettenhausen

Es gibt sie noch, die traditionellen Waffenläufe in der Schweiz. Und die Thurgauer Waffenläufer mischen an der Spitze mit. Allen voran der aktuelle Schweizermeister Marc Rodel aus Ettenhausen.

Marc Rodel wohnt seit rund zehn Jahren in der Gemeinde Aadorf. Er spielte beim Fussballclub Wängi und hat sich danach dem Waffenlauf verschrieben. Der Frauenfelder, der nun in Ettenhausen wohnt, sagt: «Als ursprünglicher Frauenfelder muss man den Frauenfelder Militärwettlauf einfach mal absolviert haben.» Gesagt, getan: Ohne Training bestritt er den Wettlauf und benötigte dafür rund viereinhalb Stunden. «Ich habe damals richtig gelitten.» Im Folgejahr lief er den Militärwettlauf nochmals und benötigte sogar zehn Minuten mehr. Für seine dritte Teilnahme kamen ein paar Kollegen dazu und es wurde auch trainiert für den Lauf. Und so kam er zum Waffenlauf.
Noch vor Jahren war der Waffenlauf eine traditionelle Schweizer Sportart und boomte wie heute der Schwingsport. Dazu Rodel: «Das Militär hat heute nicht mehr einen so hohen Stellenwert wie am Anfang der Waffenlaufzeit. Ich möchte jedoch die alte und schöne Schweizer Tradition aufrechterhalten.» Heute werden an elf Läufen, mit dem Frauenfelder als Abschluss, die Meister ausgetragen. «Wir pflegen untereinander einen sehr kameradschaftlichen Umgang. Jeder hilft und unterstützt den anderen. Wir sind eine coole Truppe. Und die Thurgauer dominieren die Szene.»

Ein ehemaliger Aadorfer als Hauptkonkurrent

Von den elf Läufen, welche zur Meisterschaft gehören, kann Marc Rodel nicht alle bestreiten. Er läuft nebenbei auch noch den Zürcher- und Jungfrau-Marathon, absolviert Bergläufe und ist im Allgemeinen sehr sportlich unterwegs. Da es zwei Streichresultate gibt, besteht die Hoffnung, den Schweizermeistertitel zu wiederholen. «Ich habe drei von fünf ausgetragenen Läufen gewonnen und wurde einmal Zweiter. Mein Hauptkonkurrent ist der ehemalige Aadorfer Marco De Martin», sagt er.
Gelaufen werden die Wettkämpfe in der Zwischenzeit nicht mehr in Militärschuhen, sondern mit normalen Laufschuhen. Mit dabei ist immer ein Rucksack mit dem Gewehr. «Die Riemen und Bänder sind abgepolstert, damit man bequemer laufen kann», erzählt Rodel. Der Rucksack muss mindestens 6,2 Kilogramm schwer sein. Es werden auch sporadisch Kontrollen durchgeführt.
Rodels persönliche Bestzeit über die Marathondistanz von gut 42 Kilometern beträgt zwei Stunden und 42 Minuten. «Jede Zeit, die unter drei Stunden und 15 Minuten gelaufen wird, kann nur mit viel Training absolviert werden.» Auch über die Halbmarathondistanz läuft der 40-Jährige schnell: Am Niederbipper Waffenlauf absolvierte er diese Distanz in einer sehr schnellen Zeit von einer Stunde und knapp 24 Minuten. Man darf gespannt sein auf die nächsten Waffenläufe und deren Ausgang.

BRIGITTE KUNZ-KÄGI


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