Vor 40 Jahren begann das Seilziehen
09.03.2023 AadorfSie fragen sich, um was? Das Schwarz-Weiss-Foto liefert die Antwort: Vor vier Jahrzehnten, nämlich am 12. Februar 1983, wurde der Seilziehklub Aadorf (SZKA) gegründet. «An das Seil und ziehen» – ein kurzer Rückblick auf den heute leider nicht mehr aktiv ...
Sie fragen sich, um was? Das Schwarz-Weiss-Foto liefert die Antwort: Vor vier Jahrzehnten, nämlich am 12. Februar 1983, wurde der Seilziehklub Aadorf (SZKA) gegründet. «An das Seil und ziehen» – ein kurzer Rückblick auf den heute leider nicht mehr aktiv ziehenden, aber immer noch bestehenden Verein.
Hansueli Bähler, Hans Ehrensberger und Eugen Urban gaben im ehemaligen Restaurant Falken den Anstoss, den heutigen Seilziehklub zum Leben zu erwecken. Die Gründungsversammlung fand im «Anker» (ebenfalls Geschichte) unter der Leitung des Präsidenten Hans Ehrensberger und des restlichen Vorstands statt, nämlich dem Vizepräsidenten Hansueli Bähler, Beisitzer Adolf Koblet, Kassier und Aktuar Urs Schaufelberger sowie Coach Robert Koller.
Das erste Plauschturnier wurde am 20. und 21. August 1983 auf der Wasserfurriwiese in Aadorf durchgeführt. Für weitere Turniere und die Schweizermeisterschaft in der Promotionsliga dislozierte man zur Familie Paul Loser in den Riethof. Ans erste Turnier meldeten sich 38 Mannschaften an. An den ersten beiden Tagen durften Damen, Schüler, Vereine, Firmen und alle Seilziehbegeisterten teilnehmen, am Sonntag fand die Schweizermeisterschaft statt.
Diese bestand damals aus der Promotionsliga sowie den nationalligen B und A. Der SZKA erreichte 1991 bei der achten Teilnahme den 9. Rang unter zwölf Teams, bevor der Schweizer Tauziehverband beschloss, eine zweite Liga, die sogenannte Free-Class, einzuführen. Diese wurde neu gegründet, weil einige Vereine Probleme mit genügend Aktiven und der Einhaltung des Gewichts bekundeten. In dieser Klasse fassen nur sechs Mann ans Seil, eine Lizenz ist nicht vonnöten (max. eine zugelassen) und das Gewicht der Mannschaft spielt keine Rolle. Es wird jedoch auch in dieser Liga nach Reglement gezogen und ein Schiedsrichter setzt dieses durch. Mit dieser Massnahme erhoffte sich der Verband, wieder genügend Leute für den Seilziehsport zu gewinnen.
Immer schwieriger, ein Team zu bilden
2017 fand das letzte Free-Class-Turnier auf der Riethofwiese statt. Ein Team zu bilden, wurde immer schwieriger. Schliesslich gewann dann die Einsicht, dass eine aktive Seilziehmannschaft in Aadorf nicht mehr zustande kommen würde. Bis heute jedoch wird die Kameradschaft weiter gepflegt – sei es mit einem Fasnachtswagen oder Ausflügen. Natürlich darf auch der gemütliche Hock nicht fehlen. Und an diesem wird heute noch über erfolgreiche vergangene Zeiten diskutiert. Zeiten, in denen der Seilziehklub Aadorf etliche Pokale gewann.
Dieses Jahr findet die Seilziehweltmeisterschaft vom 31. August bis 3. September in Sursee statt. Bestimmt wird sich der Seilziehklub Aadorf das Schauspiel nicht entgehen lassen, wenn auch nur auf den Zuschauerrängen.
ROMUALD POLACHOWSKI, EHRENPRÄSIDENT
Olympische Spiele
Tau- oder Seilziehen gehörte von 1900 bis 1920 zum Programm der Olympischen Spiele, worauf aber vom IOC entschieden wurde, die Disziplinen stark zu reduzieren. Heute gilt Seilziehen als eigenständige Sportart, während es früher der Schwer- beziehungsweise Leichtathletik zugerechnet wurde. Der 1960 gegründete Weltverband «Tug of War International Federation» wurde 2002 vom IOC anerkannt. Den Schweizer Tauziehverband gibt es seit 1976.