Und wieder ist es Bronze!
29.08.2024 SportLetzte Woche kamen Sportliebhaber in Frauenfeld in den Genuss von hochklassigem und fairem Faustballsport. An der Euro wurde auf dem Feld hart, jedoch fair um jeden Punkt gekämpft und sich neben dem Spielgeschehen die Hand gereicht und miteinander ein tolles Fest ...
Letzte Woche kamen Sportliebhaber in Frauenfeld in den Genuss von hochklassigem und fairem Faustballsport. An der Euro wurde auf dem Feld hart, jedoch fair um jeden Punkt gekämpft und sich neben dem Spielgeschehen die Hand gereicht und miteinander ein tolles Fest gefeiert.
Fast drei Jahre hat das Organisationskomitee seit der Vergabe der Europameisterschaft 2024 an der Organisation und Durchführung dieses Events gearbeitet. Ein durchwegs gelungener Anlass mit perfekt präparierten Wettkampfplätzen und optimalen Wetterverhältnissen erwartete die Faustballspieler aus neun Nationen sowie die von nah und fern angereisten Fans.
In der ersten Partie der Vorrunde stand die Schweizer Nationalmannschaft, der mit Leon Heitz, Joel und Nicolas Fehr auch drei Mitglieder der FG Elgg-Ettenhausen angehören, dem zu favorisierenden Team aus Österreich gegenüber. Schnell gerieten die Schweizer in Rückstand und mussten die ersten beiden Sätze verloren geben. Im weiteren Spielverlauf konnten die Eidgenossen Satz drei knapp für sich entscheiden, bevor der vierte Satz wieder an unsere östlichen Nachbarn ging. Mit diesem Fehlstart im Hinterkopf ging es am zweiten Spieltag weiter gegen Italien. Alles andere als ein Sieg für die Schweiz wäre mehr als eine herbe Enttäuschung gewesen. Diese Pflichtaufgabe wurde souverän erfüllt und die Heimmannschaft ging mit 3:0 als Siegerin vom Feld. Gleichentags ging es gegen den starken Gegner aus Deutschland aufs Spielfeld, den Seriensieger an Grossanlässen notabene. Trotz klarem Vorteil für den Gast zeigten die Schweizer beherzten und kämpferischen Faustballsport der Extraklasse. Die Abwehrleistungen von Nicolas Fehr sind hier hervorzuheben. Das Team war agil und bereit, um jeden Ball zu kämpfen. So kam es, dass Deutschland immer wieder Mühe mit dem Spiel der Schweizer hatte und die Partie über die volle Distanz ausgetragen werden musste. Trotz dem engagierten Auftreten der Schweizer hiess das Resultat am Ende 3:2 für Deutschland.
Zu stark für die Schweiz
Im Viertelfinal vom Freitag hiess der Gegner Tschechien. Hier wurde der Schweizer Nationalmannschaft die Favoritenrolle zugesprochen, welche sie mit einem klaren 3:0 Sieg bestätigte. Dieser Sieg war gleichbedeutend mit dem Halbfinaleinzug, welcher gleichentags durchgeführt wurde. Abermals sah sich die Schweiz der österreichischen Nationalmannschaft gegenüber. Beflügelt durch die guten Ergebnisse der letzten beiden Partien und getragen durch die zahlreich angereisten Fans, waren die jungen Männer bereit, Grosses zu leisten. Sie traten von Beginn weg mutig spielend auf. Dennoch wirkte die Abwehr etwas müde und der Angriff nicht mehr ganz so schlagkräftig wie am Vortag. Zudem verfügt Österreich mit dem Angreifer Karl Müllehner über einen Ausnahmeathleten, der seine Rückschläge so präzise schlägt, dass er den Gegner scheinbar nach Belieben kontrollieren kann. Dank ihm und einer souveränen Abwehrleistung seiner Teamkollegen geriet die Schweiz schnell in Rückstand und hatte beim Stand von 3:0 den Rücken an der Wand. Durch die Einwechslung von Joel Fehr im vierten Satz war im Angriff ein Aufbäumen spürbar. War noch nicht alles verloren? Mit dem Sieg dieses Satzes kam bei Spielern wie Fans wieder Hoffnung auf. Leider konnten die Schweizer im fünften Satz nicht mehr mithalten. Der Traum des Finaleinzuges an der Heim Europameisterschaft war somit geplatzt.
Gegen Italien zu Bronze
Am Samstag, dem finalen Turniertag, wurden die Podestplätze erspielt. Während Deutschland und Österreich den Meistertitel untereinander ausmachten, blieb der Schweiz einmal mehr der kleine Final gegen Italien. Abgesehen eines Zwischentiefs wegen mangelnder Konzentration und den daraus folgenden Eigenfehlern traten die Schweizer souverän auf und sicherten sich mit einem 4:1 Sieg die EM-Bronzemedaille. Enttäuscht über den Ausgang der Heim EM zeigte sich im Anschluss Abwehrspieler Leon Heitz. Zuhause letzte der drei bedeutenden Faustballnationen Europas zu werden, schmerze ihn. Er zeigte sich aber erfreut vor dem zahlreich angereisten heimischen Publikum spielen zu dürfen. Auch die ausgesprochen gute Organisation des Anlasses hebt er hervor. «Leider haben wir es nicht geschafft mit sportlichem Erfolg das Ganze zu krönen», meint der engagierte Faustballer. Auch die Brüder Joel und Nicolas Fehr zeigten sich beeindruckt vom heimischen Publikum und dass so viele bekannte Gesichter auf der Tribüne zu erkennen gewesen seien. Joel Fehr freute zudem das Interesse der Kinder am Faustballsport und an den Nationalspielern. «So ein Event bringt natürlich auch immer Motivation für mehr und wir werden alles daransetzen, besser zu werden», resümiert der Angreifer zum Schluss.
MARION ISLIKER
Teilnehmer der Euro 24
Deutschland (Europameister), Österreich, Schweiz, Italien, Dänemark, Serbien, Tschechien, Belgien, Polen