Umkämpfter Einsitz in die Aadorfer Schulbehörde

  26.04.2022 Guntershausen

Nicht weniger als vier Kandidierende liessen sich als Ersatz eines Schulbehördenmitglieds auf die Wahlliste setzen. Der Wahlausgang am 15. Mai scheint völlig offen.

Den Stimmbürgerinnen und -bürgern die weitgehend unbekannten Gesichter der vier Kandidierenden bekannt zu machen, entsprach zweifellos einem Bedürfnis. Rund 30 Interessierte liessen sich denn auch die Gelegenheit zu einem Besuch im Mehrzweckraum Guntershausen nicht nehmen, um sich eine Entscheidungsfindung zu erleichtern. Eingeladen zum öffentlichen Politstamm, organisiert von Die Mitte Aadorf, hatte der Einwohner-Verein Aadorf (EVA) – und lag damit völlig richtig. «Ich hoffe, dass die Anwesenden die vier Podiumsteilnehmenden bei ihrer Vorstellungsrunde nicht nur persönlich kennenlernen werden, sondern diese auch zu spüren vermögen. Zudem bin ich äusserst froh, dass gleich vier Kandidierende zur Auswahl stehen, was einer Seltenheit entspricht», sagte einleitend der Gesprächsleiter Gallus Müller.

Auf den Zahn gefühlt

Eine zehnminütige Vorstellungsrunde sollte dem gendermässig ungleich zusammengesetzten Quartett in alphabetischer Reihenfolge ausreichen, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Namentlich waren dies der 22-jährige kaufmännische Angestellte Enrique Castelar aus Aadorf, die 41-jährige Polizistin Beata Schmid aus Wittenwil, die 50-jährige Nicole Töngi-Meng aus Guntershausen und die 49-jährige Verwaltungsangestellte Tanja Zünd-Sauter aus Aadorf.
Es sei vorweggenommen: Bestens auf das Hearing und die gestellte Herausforderung vorbereitet, vermochten alle Kandidierenden die Zuhörerschaft zu überzeugen. Was wohl der Wählerschaft den Entscheid kaum hat leichter machen lassen. Die Motivation, das anspruchsvolle Amt in einer Zeit mit gesellschaftlichen Änderungen und wachsenden Schülerzahlen anzunehmen, war das eine. Sowohl der berufliche Background, persönliche Stärken, Vernetzung in der Gemeinde, Familienfragen, persönliche Sozialkompetenzen und grösstenteils vorhandene Lebenserfahrung waren andere angesprochene Bereiche.

Die Qual der Wahl

Aus den Reihen der Versammlung kamen Fragen zur Unterbringung von Geflüchteten, zum Umgang mit einem Mehrheitsentscheid, zu Visionen und Ausschöpfung von persönlichen Ressourcen. Um noch etwas konkreter zu werden, wollte Gallus Müller zum Schluss von den drei parteilosen Kandidatinnen und dem FDP-Vertreter nebst dem prägendsten Negativerlebnis auch das Positivste aus der Schulzeit herauskitzeln: Traumatisiert wurde jedenfalls niemand. Durchwegs gute Erinnerungen – wozu auch der Schulweg zählt – waren zu vernehmen. Gute Voraussetzungen also, den künftigen Schülerinnen und Schülern eine glückliche und erfolgreiche Schulzeit zu ermöglichen. Wer allerdings das Rennen um den freiwerdenden Sitz von Jasmin Frei macht, die das Ressort Familie seit Schuljahrbeginn innehat, dürfte mehr als offenbleiben. Wahltag ist der 15. Mai, für Spannung ist gesorgt. Ein durchaus möglicher zweiter Wahltag ist für den 25. September vorgesehen.

KURT LICHTENSTEIGER


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