Der idyllische Ort am stillen Gewässer vermag den Wunsch nach stiller Einkehr bestens zu verwirklichen. Daneben lassen sich gleichenorts verschiedene andere Bedürfnisse befriedigen. So etwa das Einüben von Weisen auf dem Schwyzer Örgeli.
Es ist Sepp ...
Der idyllische Ort am stillen Gewässer vermag den Wunsch nach stiller Einkehr bestens zu verwirklichen. Daneben lassen sich gleichenorts verschiedene andere Bedürfnisse befriedigen. So etwa das Einüben von Weisen auf dem Schwyzer Örgeli.
Es ist Sepp Schumacher, der ausgerechnet heute seinen 74. Geburtstag feiert und diesen als Anlass nimmt, weiterhin zu üben, was er vor zwei Jahren begonnen hat, nämlich täglich eine Stunde auf dem Schwyzer-Örgeli. «Vo Luzern uf Weggis zue», tönt es vernehmlich. Die umstehenden Naturfreunde scheint die bekannte Melodie zu erfreuen, auch wenn Dissonanzen da und dort unvermeidbar sind.
Der ehemals gelernte Schreiner ist aktiver Tischtennis-Spieler, Velofahrer und Wanderer. Jetzt ist auch noch das Spielen eines Musikinstruments dazu gekommen. Er sagt: «Da habe ich noch Nachholbedarf. Ich kann nicht Noten lesen und spiele nach einer Grifftabelle, die nur die Tasten angibt, jedoch nicht den Rhythmus. Auf jeder Taste sind zwei Töne. Die Diatonik verlangt einiges an Gespür. Das Üben ist für mich ein Hirntraining, so wie etwa das Lösen von Kreuzworträtseln. Mehrheitlich sind es Frauen im mittleren Alter, die noch ein Instrument lernen. Ich habe einfach Freude am Üben von etwas Neuem, besonders wenn sich Fortschritte einstellen. Ich spiele seit einem Jahr in einer Übungsgruppe. Mit dieser in Altersheimen oder bei familiären Anlässen zu spielen, ist mein Ziel. In beruhigender Atmosphäre wie hier am Weiher zu üben, macht besonderen Spass.» Auch den umstehenden Besuchenden scheint das Einmannkonzert zu gefallen. Und sogleich mahnt das Lied «Ziit zum hei go» zum Aufbruch. Passender hätte der Abschied nicht ausfallen können.
KURT LICHTENSTEIGER