Die beiden Gitarristen Larry Schmuki und Joe Schwach unterhielten am Dienstagabend im Elgger Bistro Bechandra ein gut gelauntes Publikum. Nebst viel Blues hatten auch andere Stilrichtungen Platz im Programm.
Eine seiner Eigenkompositionen ist mit «Mr. Bluesman» ...
Die beiden Gitarristen Larry Schmuki und Joe Schwach unterhielten am Dienstagabend im Elgger Bistro Bechandra ein gut gelauntes Publikum. Nebst viel Blues hatten auch andere Stilrichtungen Platz im Programm.
Eine seiner Eigenkompositionen ist mit «Mr. Bluesman» betitelt. Man nennt ihn aber auch nicht weniger als den Bluesdoctor. Wie auch immer – Larry Schmuki gehört unbestritten zu den Urgesteinen der Schweizer Bluesszene.
Seit rund 50 Jahren ist er musikalisch unterwegs, meistens im Trio als Larry’s Blues Band. Oft aber auch als Begleitoder Studiomusiker. Am Dienstagabend war der Zürcher Oberländer allerdings in einer anderen Zusammensetzung in Elgg zu Gast, nämlich mit dem Gitarristen und Sänger Joe Schwach.
Entgegen seinem Namen – das Wortspiel mag hier erlaubt sein – ist Joe Schwach ein stark gefragter Musiker. Laut seiner Agenda steht er fast jede Woche irgendwo auf einer Bühne. Sei es allein, mit Larry Schmuki oder einer anderen Formation. Konzert-Organisator Jürg Altwegg bezeichnete ihn denn auch nicht unpassend als «Marathonman». Allein zwischen dem Auftritt in Elgg am Dienstag und dem Monatsende bestreitet er an verschiedensten Orten vier Konzerte. Seit 1982 ist er mit vielen bekannten Grössen unterwegs in der Schweiz und Europa.
Vielfältiger als vielleicht erwartet
Zwei Männer, zwei Mikrofone, drei Gitarren – so der Rahmen im mit rund 40 Leuten voll besetzten «Bechandra». Die beiden Künstler wechselten sich als Sänger ab. «Joe singt die Lieder, die er ausgesucht hat, ich jene, die ich gewählt habe», erklärte Schmuki.
Dies bedeutete eine Vielfalt, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Einerseits stimmlich, andererseits auch stilistisch. Wenngleich Joe Schwach bei der Begrüssung sagte: «Besten Dank für das zahlreiche Erscheinen. Wir spielen Bluesklassiker.» Während der «Bluesdoctor» mehrheitlich den Blues zelebrierte, baute Schwach Titel beispielsweise von Eric Clapton, den Rolling Stones oder The Band ein. Aber auch der Herzschmerzsong «Can’t You See» der Südstaatenrocker Marshall Tucker Band fand Platz in der Playlist.
Bei einer schönen Ballade entlockte Schwach der Gitarre Klänge, die an eine Mandoline erinnerten. Schmuki seinerseits wechselte ab und zu die Gitarre, was noch mehr Klangvielfalt bedeutete. Er bediente sich auch der sogenannten Bottleneck-Technik. Diese wird auch Slide genannt, weil das metallene Zubehör – vereinfacht gesagt – über die Saiten gleitet. Gekauft? Nein, selbst gefertigt. «Als Feinmechaniker weiss ich, wie man so was macht», meinte Schmuki.
Einmal mischten sich noch die Glocken der nahen Kirche unter die Gitarrenklänge und den Applaus. Da meinte Joe Schwach: «Euer Klatschen bedeutet uns viel, und es ist lauter als die Kirchenglocken.» Klar, dass die beiden Vollblutmusiker zu Zugaben aufgefordert wurden. Und die wurden gerne gewährt, aber das Publikum «musste» da mitsingen und mitklatschen. Ein vergnüglicher Abend ging damit zu Ende. Den Blues hatte man wohl nur, weil das Konzert schon fertig war.
ALBERT BÜCHI