Tote Füchse in der Region
25.01.2024 Elgg, Heurüti, HofstettenMindestens vier Füchse, die an Räude erkrankt sind, mussten jüngst erlegt werden. Vor grossflächig grassierender Fuchsräude und Staupe in der Region Elgg wurde in den sozialen Medien gewarnt. Doch ist es wirklich so schlimm?
«Förster ...
Mindestens vier Füchse, die an Räude erkrankt sind, mussten jüngst erlegt werden. Vor grossflächig grassierender Fuchsräude und Staupe in der Region Elgg wurde in den sozialen Medien gewarnt. Doch ist es wirklich so schlimm?
«Förster meldet grossflächig Fuchsräude und Staupe, viele verendete Füchse. Hunde fernhalten (!Kot) und Füchse bei ungewöhnlichem Verhalten (…) der Polizei melden», lautete ein Aufruf, den ein User auf der Dogorama-App, einem Forum für Hundebesitzer, Ende letzter Woche teilte.
Seither machte das Thema in den hiesigen Facebook-Gruppen sowie auch im Dorf rasch die Runde. Doch stimmt das Ganze wirklich? Verbreitet sich gerade die Fuchsräude, eine hochansteckende Hauterkrankung, sowie auch die Viruserkrankung Staupe, deren Symptome ähnlich sind, im Eiltempo? Betroffen seien dem User nach insbesondere Sennhof, Hofstetten, der Guemüliweiher sowie auch Heurüti.
Vier Tiere erlegt
Förster, die mit dieser Zeitung gesprochen haben, können die Informationen nicht bestätigen. Doch wie sich nun herausgestellt hat, steckt zumindest ansatzweise ein wahrer Kern in den genannten Aussagen. Jonas Küpfer etwa ist in den vergangenen Tagen mehrfach kranken Tieren über den Weg gelaufen. «Zuletzt beobachteten wir mindestens vier Füchse, die an Räude erkrankt sind», sagt der Landwirt vom Küpferhof, der Pächter der Jagdreviere Rappenstein und Guegenhard ist. Dabei habe es sich aber nicht um verendete Tiere gehandelt.
Unlängst sei zudem ein weiterer Fuchs in seinem Jagdrevier durch einen Unfall ums Leben gekommen. Dieser sei zuvor auch schon an Räude erkrankt gewesen. Für Füchse ist die Krankheit meist tödlich. «Die erkrankten Tiere habe ich erlegt, um sie von ihrem Leid zu befreien», sagt Küpfer. Dies sei auch nötig, um die weitere Ausbreitung möglichst zu unterbinden. Obgleich es unlängst mehrere Fuchse getroffen hat, sei das Ganze aber nicht aussergewöhnlich. Küpfer: «Krankheiten wie Fuchsräude sowie auch Staupe gibt es immer wieder einmal. Staupe-Fälle haben wir jedoch seit mehreren Jahren keine mehr.»
Für Menschen ungefährlich
Treffen kann die hochansteckende Krankheit auch andere Tiere: etwa Katzen oder Hunde. Anders als bei Füchsen ist für sie die Krankheit aber nicht so gefährlich und kann mit Milbenmitteln behandelt werden. Übertragen wird Fuchsräude von Tier zu Tier, etwa durch den Kontakt mit durch Milben verseuchte Bauten und Fuchskot.
Die Fischerei und Jagdverwaltung erklärt: «Die Krankheit ist bei Haustieren gut behandelbar. Es ist dennoch grundsätzlich ratsam, Hunde von Wildtieren fernzuhalten. Zu dieser Jahreszeit sind Füchse auch wegen der Paarung vermehrt tagsüber unterwegs.» Durch Zoonose kann die Krankheit auch Menschen einholen. Gefährlich ist sie für solche aber nicht. Sie äussert sich in einem Juckreiz, der jedoch meist nach kurzer Zeit wieder verschwindet.
Nur wenige Fälle sind gemeldet worden
Mit Blick auf die letzten Monate sind der Fischerei und Jagdverwaltung bisher nur wenige Krankheitsfälle in der Region Elgg bekannt. Entsprechende Meldungen habe es nicht gehäuft gegeben. «In den umliegenden Jagdrevieren sind uns seit letztem April, dem Beginn des Jagdjahres, nur einzelne erkrankte Füchse gemeldet worden», sagt Sandro Stoller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Jagdverwaltung.
Ihm zufolge handle es sich hierbei nicht um eine überdurchschnittliche Anzahl an Krankheitsfällen. Tote Füchse würden auch nicht alle an ein Tierspital eingesandt. Deshalb sei auch nicht immer klar, ob es sich dabei um Fuchsräude gehandelt habe.
RAFAEL LUTZ