Telefonbetrugsdelikte nehmen markant zu
08.02.2024 RegionDie Betrugsmaschen der Telefontrickbetrüger werden immer dreister und nehmen markant zu. Polizei und Medien warnen regelmässig davor. Auch Sie, geschätzte Leserschaft, können einen Beitrag zur Prävention leisten.
In einer Dokumentation nahm ...
Die Betrugsmaschen der Telefontrickbetrüger werden immer dreister und nehmen markant zu. Polizei und Medien warnen regelmässig davor. Auch Sie, geschätzte Leserschaft, können einen Beitrag zur Prävention leisten.
In einer Dokumentation nahm Cedric Schild Enkeltrickbetrüger ins Visier – und das erfolgreich: Das Engagement des aus der Serie «Tschugger» bekannten Schild und seines Teams führte zu fünf Festnahmen. Wie das Newsportal «Watson» berichtete, gab es im letzten Jahr in der Schweiz eine starke Zunahme beim Telefonbetrug. Die Schadenssumme sei mit 11,5 Millionen Franken doppelt so hoch wie im Vorjahr. Es sei auch zu weit mehr Betrugsversuchen gekommen: Diese hätten sich gar verdreifacht, wie das Fedpol gegenüber dem «Tages-Anzeiger» mitteilte. Über 3000 betrügerische Anrufe habe es demnach gegeben. 84 Enkeltrickbetrüge seien 2022 registriert worden.
Die Kantonspolizei Zürich registrierte im vergangenen Jahr über 190 vollendete Telefonbetrugsfälle, teilte deren Medienstelle kürzlich mit. Daraus sei ein Schaden von gegen 5,8 Millionen Franken entstanden. «Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein markanter Anstieg bei den vollendeten Straftaten. Der daraus entstandene Schaden liegt unter dem Wert des Vorjahres», teilte Carmen Surber vom Mediendienst mit.
Betrugsmaschen werden immer dreister
Die sogenannten Schockanrufe bilden laut Kantonspolizei im Kanton Zürich nach wie vor einen Schwerpunkt. Bei dieser Form des Telefonbetrugs werde den Angerufenen mitgeteilt, dass ein Familienmitglied einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und deswegen in Gewahrsam genommen wurde. Nur durch die Zahlung einer Kaution könne die Person sofort wieder auf freien Fuss gesetzt werden. Nach wie vor verbreitet seien Anrufe von vermeintlich Mitarbeitenden eines Sicherheitsdienstes bei einer Bank, die versuchen das Vertrauen der Opfer zu erschleichen und so an persönliche Daten des Kontoinhabers und schliesslich an die Vermögenswerte der Person zu kommen.
Eine eher neuere Form des Telefonbetrugs seien gemäss Medienmitteilung sogenannte Whatsapp-Mitteilungen wie: «Hallo Mama, mein Mobiltelefon ist beschädigt und dies ist meine neue Nummer.» Oder man erhalte einen Anruf einer meist englischsprechenden Computerstimme, die vortäuscht, dass es sich um einen Anruf der Polizei handelt. Beim Beantworten der Mitteilung sei man unwissentlich bereits in Kontakt mit den Betrügern, die dann oft um eine Geldüberweisung bitten, mit dem Versprechen, diesen baldmöglichst zurückzuzahlen. Auch auf diese Weise würden die Betrüger versuchen, an persönliche Daten zu kommen.
Präventionsarbeit und Mithilfe der Bevölkerung
Die Kantonspolizei Zürich investierte auch im vergangenen Jahr viel in die Prävention. Mit Vorträgen, Flyern, im direkten Gespräch, mit Medienberichterstattungen und Hinweisen in den sozialen Medien machte sie auf Telefonbetrüge aufmerksam und informierte die Bevölkerung über das richtige Verhalten. «Zahlreiche Angerufene erkannten die Betrugsabsicht frühzeitig und meldeten sich bei der Polizei», so Surber.
Hinweise aus der Bevölkerung hätten auch im letzten Jahr wesentlich dazu beigetragen, dass Geldübergaben vereitelt und mehrere Abholer verhaftet werden konnten. «Unterstützen Sie die Bemühungen der Polizei. Sprechen Sie mit Personen in Ihrem persönlichen Umfeld über Telefonbetrug. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Verhinderung von solchen Delikten.»
RENÉ FISCHER
Auch betroffen?
Geschätzte Leserinnen und Leser, wenn auch Sie in letzter Zeit von einem Telefonbetrug oder Betrugsversuch betroffen waren, dann erzählen oder schreiben Sie doch die Geschichte der Redaktion der «Elgger/Aadorfer Zeitung». Sie und wir können mit der Veröffentlichung Ihres Falls einen Beitrag zur Prävention leisten. Wir werden den Vorfall auf Wunsch gerne auch vertraulich behandeln.
Meldungen bitte an:
redaktion@elgger-zeitung.ch
oder 052 511 27 27