Sportlicher Start in die Sportwoche: Mit dem Velo nach Tenero
04.09.2025 Aadorf240 Kilometer, 3000 Höhenmeter, drei Tage im Sattel: 34 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Aadorf haben sich entschieden, ihre Sportwoche mit einer Velotour über den Gotthard ins Tessin zu beginnen – so viele wie noch nie.
«Aufgeben ist nicht ...
240 Kilometer, 3000 Höhenmeter, drei Tage im Sattel: 34 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Aadorf haben sich entschieden, ihre Sportwoche mit einer Velotour über den Gotthard ins Tessin zu beginnen – so viele wie noch nie.
«Aufgeben ist nicht vorgesehen!» Dieses Statement war am Samstagmorgen sowohl von den Schülern als auch von den Lehrpersonen mehrfach zu hören. Ein Blick in die topmotivierten Gesichter der perfekt ausgerüsteten Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren, liess daran keine Zweifel. Das Vorhaben hatte es allerdings in sich: Vor ihnen lag die Strecke von Aadorf nach Tenero, zu bewältigen mit dem Velo. 240 Kilometer, 3000 Höhenmeter, aufgeteilt auf drei Etappen. Lehrer und Reiseorganisator Manuel Zahner erklärte: «Wir haben verschiedene Varianten ausgearbeitet, je nach Leistungsniveau besteht die Option, eine etwas moderatere Route zu fahren. Das Niveau der Schüler und Schülerinnen haben wir in diversen Testfahrten ermittelt.»
Vor der Abfahrt überwog die Freude: «Wir freuen uns, schliesslich fahren wir ins Tessin für unsere Sportwoche. «Mit dem Velo zu reisen passt da perfekt», meinte ein Schüler. Ein anderer ergänzte: «Das ist ein einmaliges Erlebnis, das mache ich bestimmt nur einmal im Leben.» Ebenso optimistisch äusserten sich die anwesenden Eltern, auch sie zeigten sich von der Gelegenheit begeistert.
Es ist bereits das 5. Mal, dass die Schule den Kids die Wahl offenlässt, in drei Tagen mit dem Velo über den Gotthard oder am Montag bequem mit dem Car durch den Tunnel in den Süden zu fahren. Dass das Angebot auf grosse Resonanz stösst, liess sich am Samstag unschwer erkennen: 34 Schüler – so viele wie noch nie zuvor – nahmen die Herausforderung an. Begleitet wurden sie von acht Erwachsenen, darunter vier Lehrpersonen, die sich alle freiwillig für das Unternehmen engagierten, sowie zwei Begleitfahrzeugen mit Verpflegung, Ersatzteilen und dem Reisegepäck.
Keine Handys, klare Regeln für eine sichere Fahrt
Bevor es losging, informierte Zahner die aufgeregte Schar nochmals über diverse Details der Reise, erklärte die Regeln und mahnte zur Vor- und Rücksicht. «Es freut mich, dass sich so viele dieser Aufgabe stellen. Natürlich ist immer auch etwas Risiko dabei, aber ohne Risiko kein Erlebnis. Das Wichtigste ist, wir fahren als ein Team und kommen als ein Team an.» Die Regeln galten dem Verhalten während des Fahrens: Auf Strassen nicht nebeneinander, nicht überholen, angepasste Geschwindigkeit, saubere Kommunikation untereinander und keine Musik in den Ohren waren nur einige der Dinge, die Zahner aufzählte. Für die Abschnitte auf Hauptstrassen wurden Warnwesten verteilt. Damit Autos einfacher passieren konnten, wurden die Schüler auf zwei Gruppen aufgeteilt, die im Abstand von einigen Minuten unterwegs waren. Die erste Etappe führte sie am Samstag durchs Tösstal nach Rapperswil-Jona, dann über den Etzel nach Einsiedeln, mehr als 70 Kilometer und etwa 1000 Höhenmeter; übernachtet wurde im dortigen Pfadiheim. Am Sonntag ging es über 100 Kilometer hinauf auf den Gotthardpass mit Übernachtung im Hospiz, wobei die Passage der Axenstrasse mit dem Zug zurückgelegt wurde. Der Montag mit der Abfahrt nach Tenero war wohl der am wenigsten anstrengende Tag – wenn auch ein nasser. Dort trafen sie auf ihre rund 70 mit dem Bus angereisten Kolleginnen und Kollegen. Die Rückfahrt werden sie alle gemeinsam zurücklegen – Zeit und Gelegenheit von ihren jeweiligen Erfahrungen und Erlebnissen berichten können. Dass mit dem Unterfangen einige an ihr Limit kommen würden, war für Zahner klar. Aber: «Jugendliche haben heutzutage kaum mehr die Möglichkeit, ihre Grenzen auszutesten. Das ist eine perfekte Gelegenheit dazu.»
MARIANNE BURGENER