Die Spitex Eulachtal steht mit ihren drei Standorten in Elgg, Elsau und Wiesendangen und den rund 70 Mitarbeitenden an 365 Tagen im Jahr im Einsatz und stellt so einen wichtigen Pfeiler im Gesundheits- und Sozialsystem dar.

Seit Oktober letzten Jahres bietet die Spitex Elgg ihre Dienste am neuen Standort an der Obermühle 20 an. Spitex steht für spitalexterne Unterstützung und Betreuung und richtet sich an alle Altersgruppen. In Zusammenarbeit mit Hausärzten, Spitälern und Rehakliniken leistet sie bedarfsorientierte Einsätze über eine Zeit von wenigen Tagen bis zu mehreren Jahren. Ziel ist es, dass pflegebedürftige Menschen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben oder früher aus einem Spitalaufenthalt zurückkehren können und die Selbstständigkeit der Klienten gefördert oder erhalten wird. «Wir unterstützen bei Krankheit, Unfall, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, Gebrechlichkeit, Schwangerschaftskomplikationen, nach einer Geburt oder in Krisensituationen. Wir stehen allen Klientinnen und Klienten mit einer professionellen Pflege zur Seite», sagt Fabia Pregowski, Fachverantwortliche Pflege.
Im Bewusstsein für den demografischen Wandel und die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft stellt die Spitex einen wichtigen Bestandteil in der Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf dar. Um ihr Angebot noch flächendeckender und breiter aufzustellen, hat die Pflege Eulachtal im Jahr 2022 mit der Spitex Eulachtal fusioniert. Trägerin der beiden Institutionen ist die Gemeinnützige Stiftung Eulachtal für Pflege und Betreuung. «Diese Fusion hat auch Herausforderungen mit sich gebracht», wie Regula Münst, Betriebsleiterin der Spitex Elgg erzählt. Ziel war es stets, Prozesse zu vereinfachen und näher zusammenzurücken. Ein Vorhaben, das neben dem Tagesgeschäft Zeit und Ressourcen benötigt. Eines der Projekte, das bereits angegangen wurde, ist ein gemeinsames Palliativkonzept, an welchem Mitarbeitende aus dem stationären und ambulanten Bereich mitarbeiten.

Professionelle Pflege

Die pflegerischen Leistungen der Spitex werden bis auf einen Selbstbehalt und eine Patientenbeteiligung von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Spitex Eulachtal nach ärztlicher Verordnung arbeitet und kein Notfalldienst ist. «Ein sorgfältiges Aufgleisen der Einsätze mit Einbezug aller Beteiligten ist uns wichtig», betont Münst.
Seit 2016 werden die Dienstleistungen «Spitex Plus» angeboten. Diese umfassen zusätzlich zum bisherigen Angebot ergänzende Dienstleistungen in den Bereichen Ernährung, Hauswirtschaft, Betreuung und Begleitung. Mit diesem Angebot wurde ein zusätzliches Entlastungs- und Unterstützungsangebot geschaffen, das auf die individuellen Bedürfnisse der Klientinnen eingeht. Das Angebot «Spitex Plus» umfasst folgende Bereiche: Betreuung zur Entlastung pflegender Angehöriger, soziale Betreuung (vorlesen, spielen, Gespräche führen), Begleitung beim Einkaufen oder bei Spaziergängen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass zusammen gekocht oder frisch zubereitete Mahlzeiten über das Pflegezentrum Elgg bezogen werden.

Mitten im Leben

Die breite Palette an Betreuungsangeboten bilden nebst den drei Spitexzentren die sechs stationären Häuser der Pflege Eulachtal. Nebst Wohngruppen, die speziell auf Demenzerkrankte ausgerichtet sind, besteht das Angebot beispielsweise auch aus Häusern mit südländischem Flair für Menschen mit Migrationshintergrund. Ganz nach dem Motto «Mitten im Leben» befinden sich die Häuser jeweils zentral im Dorf, nahe am Leben und Dorfgeschehen.
Als Koordinationsstelle zwischen all diesen Wohnformen und der Spitex positionierte sich die zentrale Anlaufstelle Pflege und Betreuung als wichtige Drehscheibe. Diese informiert Interessierte über das gesamte Angebot der Pflege Eulachtal oder anderer Anbieter in der Region, weiterführende Unterstützung, wie beispielsweise die Pro Senectute, und beantwortet Fragen zur Finanzierung.

Ein Beruf mit Zukunft

Die Pflege Eulachtal hat sich die Förderung von jungen Menschen seit jeher auf die Fahne geschrieben und ist mit insgesamt 32 Ausbildungsplätzen eine der grössten Ausbildungsstätten im Bereich Pflege und Betreuung in der Region.
«Unser Ziel ist es, auch junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern und so dem Pflegenotstand etwas entgegenzusteuern», teilt Münst stolz mit. Als Spitex-Mitarbeitende brauche es nebst Geduld und Feingefühl im Umgang mit Menschen auch eine hohe Selbstständigkeit und eine gewisse Flexibilität. «Denn der Spitex-Alltag ist nur bedingt planbar und wir wissen nie, was uns beim Betreten einer Wohnung erwartet. Das macht unsere Arbeit aber genau aus», ergänzt Pregowski.

EMANUELA MANZARI