Unter diesem Motto lockte die Dorfgemeinschaft Guntershausen am Samstag überaus viele Interessierte zu einem Rundgang durch den erstmals durchgeführten «Spazierbazar».
Am Samstag, von 10 bis nach 16 Uhr, begann sich das 1500-Seelendorf zu bewegen, wie ...
Unter diesem Motto lockte die Dorfgemeinschaft Guntershausen am Samstag überaus viele Interessierte zu einem Rundgang durch den erstmals durchgeführten «Spazierbazar».
Am Samstag, von 10 bis nach 16 Uhr, begann sich das 1500-Seelendorf zu bewegen, wie selten zuvor. Nicht weniger als 40 Auslagen erstreckten sich entlang der Haupt- und Quartierstrassen, sei es auf gedeckten oder offenen Ständen, auf privatem und öffentlichem Grundstück. Emsig wurde aus den Häusern noch geräumt, was nicht mehr dienlich schien, aber zum Wegwerfen zu schade war.
Spielwaren, Fahrräder, Bücher, Schallplatten und Stofftiere nahmen das prüfende Auge gefangen. Von Kunsthandwerk über Gebasteltes, Gehäkeltes, Gesticktes, Geschustertes, Genähtes, Gedrechseltes, Bedrucktes, Gebundenes, Gemaltes bis hin zu Selbstgebackenem kam viel zusammen. Da verblieb den Bewundernden nur das Staunen.
Zur Freude am Schauen und Entdecken gesellte sich der Spass am Feilschen des Preises. Dieser wurde meist ad hoc festgelegt, sodass schliesslich Verkäufer wie Käuferin zufrieden waren. Trödelwaren, Plunder und Ramsch hatten allerdings kaum Platz. Was dennoch in diese Kategorie passte, blieb zur Beurteilung dem aufmerksamen Betrachter überlassen.
Aufwändige Organisation
Lohnenswert war der Rundgang durchs Dorf allemal. Doch was ansonsten gut eine halbe Stunde in Anspruch nimmt, dauerte diesmal das Mehrfache. Bekannte Gesichter verleiteten da und dort zu einem Schwatz. Im Vorfeld hatte Frederika Häberli, seit acht Jahren mit viel Herzblut Präsidentin der Dorfgemeinschaft Guntershausen, die fünf Vorstandsmitglieder zählt, viel zu tun. «Angelika Muff war es, die mit der zündenden Idee aufwartete. Auf deren Initiative ist der Spazierbazar zustande gekommen. Es brauchte für den Anlass viel Vorarbeit, namentlich viele Abklärungen und Kontakte. Spontan auf ihrem eigenen Grundstück haben alle Bewohnenden mitmachen können. Auf öffentlichem Grund und Boden brauchte es hingegen eine Bewilligung», erläuterte Häberli.
Kein normaler Flohmarkt
«Den Namen ‹Spazierbazar› statt Flohmarkt haben wir bewusst gewählt, da es eben kein herkömmlicher Flohmarkt ist», verrät die Präsidentin. «Der Aufwand hat sich gelohnt, zumal das Wetter bestens mitspielte. Da liess sich im Freien auch gern ein Burger, ein Raclette oder ein Kuchen essen», so Häberli.
Nebst zahlreichen Auswärtigen schien ganz Guntershausen auf den Beinen zu sein. Das zeigt, wie identitätsstiftend der Anlass war und wie stark er zum Zusammenhalt der Bevölkerung beiträgt. Ebenso spielte der Umweltgedanke eine Rolle, ist Wiederverwendung doch eine zeitgemässe Angelegenheit. Ob der Spazierbazar nach dem Erfolg auch nächstes Jahr wieder stattfindet, ist aber noch offen. Ein längerer Turnus liegt wohl in der Natur der Sache.
KURT LICHTSTEIGER