Sommerzeit ist Lesezeit
04.09.2025Ob am See, auf dem Balkon oder in der Hängematte – der Sommer bietet die perfekte Gelegenheit, in Geschichten einzutauchen. Auch wir in der Redaktion legen zwischendurch das Notizbuch zur Seite und greifen zum Buch. Zwei unserer aktuellen Favoriten stellen wir Ihnen hier vor. Und Sie? ...
Ob am See, auf dem Balkon oder in der Hängematte – der Sommer bietet die perfekte Gelegenheit, in Geschichten einzutauchen. Auch wir in der Redaktion legen zwischendurch das Notizbuch zur Seite und greifen zum Buch. Zwei unserer aktuellen Favoriten stellen wir Ihnen hier vor. Und Sie? Welches Buch begleitet Sie durch diesen Sommer? Schreiben Sie uns!
«Das Schönste, was ich sah»
In dem fesselnden Band «Das Schönste, was ich sah» schildert die Autorin Asta Scheib ein bewegendes Porträt von Giovanni Segantini, einem der prägendsten Maler der italienischen Moderne. Verortet zwischen Realismus und Symbolismus, begibt sich das Buch auf eine Reise durch Segantinis schweizerisch-italienische Lebensstationen, seine poetische Bildsprache und seinen ausgeprägten Sinn für Licht, Landschaften und das menschliche Leiden.
Der Text verbindet sorgfältig recherchierte Fakten mit atmosphärischen Momentaufnahmen: Die Jahre in der Toskana, das lange Finale in den Alpen, die oft belasteten familiären Beziehungen und die stille, fast asketische Arbeitsweise des Künstlers. Besonders eindrücklich gelingt der Autorin die Schilderung von Segantinis Arbeitsprozess – das ständige Streben nach der essenziellen, oft unsichtbaren Wahrheit hinter dem Gesehenen.
Leserinnen und Leser erhalten nicht nur eine kompakte Chronik, sondern auch Orientierung in Segantinis ästhetischer Entwicklung: von den frühen, detaillierten Darstellungen bis zu den monumentalen Landschaftsbildern, in denen Licht, Schnee und Linie zu einer eigenen Poesie verschmelzen. Das Buch beleuchtet auch die kulturelle Umgebung, die Segantini beeinflusste – eine Epoche des Umbruchs, in der Kunst, Wissenschaft und Politik neue Horizonte suchten.
Fazit: «Das Schönste, was ich sah» ist mehr als eine Biografie; es ist eine Einladung, sich Zeit zu nehmen für das Sehen selbst. Wer sich für Malerei, Kunstgeschichte oder die Geschichte der Moderne interessiert, findet in diesem Band eine gut lesbare, zugleich profunde recherchierte Begegnung mit einem der faszinierendsten Maler seiner Zeit.
PIA BAGUTTI
Pia Bagutti leitet den Frauenliteratur-Treff, der fünfmal jährlich an einem Samstagvormittag im Saal des reformierten Kirchgemeindehauses stattfindet. Frauen lesen, tauschen ihre Gedanken aus zu einem Werk, das von einer Frau geschrieben wurde. Das Buch liegt für alle – einige Wochen im voraus – zur Ausleihe im Sekretariat auf. Alle an Literatur interessierten Frauen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Der nächste Treff ist diesen Samstag, den 6. September, von 9 Uhr bis 11 Uhr. Kontakt über Pia Bagutti, E-Mail: pia. bagutti@vtxnet.ch
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