Siegerprojekt für den Campus Löhracker ist bekannt
09.07.2024 AadorfDie Schulgemeinde Aadorf benötigt mehr Schulraum. Die Gemeindeversammlung hat am letzten 7. Dezember einen Planungskredit für die Ausarbeitung eines Bauprojektes über 550’000 Franken zugestimmt. Die fünf Planerteams, welche die Präqualifikation erreichten, haben ...
Die Schulgemeinde Aadorf benötigt mehr Schulraum. Die Gemeindeversammlung hat am letzten 7. Dezember einen Planungskredit für die Ausarbeitung eines Bauprojektes über 550’000 Franken zugestimmt. Die fünf Planerteams, welche die Präqualifikation erreichten, haben zwischenzeitlich ihre Projekte ausgebarbeitet und eingereicht. Die Projektideen wurden visuell auch durch Eingaben von Modellen unterstützt.
Die Gemeindeversammlung gab den Planerinnen und Planern mit auf den Weg, dass sie auch einen Neubau auf der Sportwiese und eine Aufstockung der Sporthalle prüfen sollen. Alle fünf einreichenden Architekturbüros verzichteten auf den Vorschlag eines grossen Baukörpers auf der Sportwiese. Die Vorteile einer Sportfläche und eines möglichst kleinen «Fussabdrucks» des Gebäudes wurden von allen Planungsteams höher gewertet als die Bebauung der grünen Freifläche. Somit sind fünf voneinander unabhängige Architekturbüros zum Schluss gekommen, dass der Standort entlang der Ostgrenze für einen Ausbau der Schulanlage Löhracker der richtige ist.
Weiter galt es, die Möglichkeit für spätere Aufstockungen des Schultraktes auszuweisen. Die Fähigkeit dazu wurde bei allen Projekten geprüft und ist sichergestellt. Eine mögliche Aufstockung der bestehenden Dreifachsporthalle wurde durch ein unabhängiges Architekturbüro, einen Statiker und zwei Fachexperten geprüft. Diese kamen zum Schluss, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht wirtschaftlich sei, weil eine Aufstockung beim damaligen Bau der Halle nicht berücksichtigt wurde. Zudem überschreitet die geforderte Kubatur des Erweiterungsbaus die mögliche Fläche über der Halle. Die Beziehungen der Räume wären nur im Sportbetrieb denkbar. Die Schulpräsidentin Astrid Keller, hat die Adressaten dieser Anfrage aus der Gemeindeversammlung vom letzten Dezember darüber informiert.
Flexible Struktur lässt Anpassungen im Betrieb zu
Die Jury bestand aus drei Fachpreisrichtern, der Bauherrenberatung, Mitgliedern der Schulbehörde, der Liegenschaftenverwaltung, der Hauswartung und der Schulleitung. Sie bewertete die Projekte anhand der in den Submissionsunterlagen ausgeschriebenen Kriterien. Zu den geprüften Kriterien gehörten unter anderem die ortsbauliche Situation, Funktionalität und Nachhaltigkeit der Gebäude, die pädagogischen Möglichkeiten in den Räumlichkeiten, Materialisierung und architektonische Qualität. Das Verfahren wurde anonym geführt. Das Beurteilungsgremium hatte also keine Kenntnis darüber, welcher Projektverfasser hinter den Vorschlägen stand. Die Verfassercouverts mit den Honorarofferten wurden erst im Anschluss geöffnet und ebenfalls mit einer Punktzahl zur Rangierung gezählt.
Das Siegerprojekt «einfach schön», wurde vom Architekturbüro Antoniol und Huber und Partner Ahp AG in Frauenfeld erarbeitet. Es überzeugte die Jury tatsächlich durch seine einfache und doch schöne Architektur und die vielfältige, flexible Funktionsweise. Die einfache Grundstruktur lässt Anpassungen in der Planung und im Betrieb zu.
Die bandartige Bebauung entlang der Ostgrenze dient einem Abschluss zum Quartier und funktioniert auch als Lärmriegel. Das Projekt arbeitet mit einem vergrösserten Grenzabstand, welcher als Grünzone ausgelegt ist. Die Bezüge zu den Bestandesbauten resultieren zu einem zweigeschossigen Gebäude mit ebenerdigem Zugang zu beiden Stockwerken. Es ergeben sich geschützte Zugänge für die schulergänzende Betreuung.
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sichergestellt
Die klare, funktional bewährte Typologie des Dreifachkindergartens wird im Grundsatz aus dem Vorprojekt übernommen. Das Erschliessungskonzept sieht vor, die Schulanlage mit all seinen Gebäuden ideal und barrierefrei anzubinden. Durch luftige, leicht vorstehende Fassadenelemente und einer kühlenden Fassadenbegrünung ergeben sich vor den Schulräumen eine natürliche Grundbeschattung und ein verbessertes Mikroklima. Das Projekt verfügt über eine Fassaden- und Deckenkonstruktion, die aus nachhaltigen Materialien besteht, welche in ihrer Herstellung wenig Energie verbrauchen. Mit den klaren Strukturen des neuen Gebäudes wird eine Grundversorgung für eine lange Nutzungsdauer geschaffen. Damit entsteht ein Gebäude mit einer attraktiven Wirtschaftlichkeit.
Die Schulbehörde geht davon aus, dass die Investitionen für das neue Schulhaus zwischen 25 und 26 Millionen Franken liegen. Die genauen Kosten werden nun in einer weiteren Projektbearbeitung zusammen mit dem Planungsteam eruiert. Voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 werden die Stimmberechtigten über den Baukredit befinden können.
SCHULEN AADORF
Öffentliche Ausstellung
Am Dienstag, 20. August, sind die eingereichten Projekte ausgestellt im Löhracker Aadorf, Mehrzweckraum Sek Ost, Untergeschoss. (Ausseneingang vom Vorplatz Hallenbad her benützbar.)
Vorher: Ausstellung für die Architekten
Ab 16 Uhr: Mitarbeitende
Ab 17 Uhr: Öffentlichkeit
20 Uhr: Ende