«Sie sind in ein attraktives Landstädchen gezogen»
03.07.2025 ElggAm Elgger Neuzuzügertag vom Samstag erfuhren rund 40 Teilnehmende Wichtiges über ihren neuen Wohnort. Vor und nach einer Führung durch das Städtchen konnten sie sich bei einem Apéro und Grilladen austauschen und vernetzen.
Die Getränke vor dem Gemeindehaus in ...
Am Elgger Neuzuzügertag vom Samstag erfuhren rund 40 Teilnehmende Wichtiges über ihren neuen Wohnort. Vor und nach einer Führung durch das Städtchen konnten sie sich bei einem Apéro und Grilladen austauschen und vernetzen.
Die Getränke vor dem Gemeindehaus in Elgg standen schon bereit, eine willkommene Erfrischung an diesem Tag der anrollenden Hitzewelle. Rund 40 Neu-Elggerinnen und Neu-Elgger begrüsste Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli am vergangenen Samstagvormittag zum traditionellen Neuzuzügeranlass. Als Besonderheit des Landstädtchens präsentierte sie unter anderem den «Äschli», den jährlichen Anlass der Aschermittwochgesellschaft, «ein Höhepunkt in Elgg». Ebenfalls als speziell beschrieb sie die Anordnung der mittelalterlichen Altstadt und ihren Strassen im Viereck, mit Hinter-, Vorder- und Obergasse. Früher seien es zwei geschlossene Häuserzeile gewesen und mittendrin die spätgotische Kirche beim Lindenplatz.
Es folgten einige historische Meilensteine, so die erste Erwähnung im Jahr 760, der Grossbrand im Jahr 1876 sowie Zahlen und Fakten zum heutigen Elgg, zum Beispiel die Eingliederung von Hofstetten mit dem Schauenberg. Erwähnenswert auch das Schloss, das seit 1712 im Besitz der Familie Werdmüller ist und das leider nicht öffentlich zugänglich sei oder das Gemeindehaus, das vor 2007 ein Primarschulhaus war.
Nachdem sie die Behördenmitglieder vorgestellt hatte, übergab Büchi das Wort an Gemeindeschreiber Marcel Aeschlimann. Sein Name sei Zufall und habe nichts mit dem Äschli zu tun, begann dieser seine kurze Ansprache mit einem kleinen Scherz. An die neuen Einwohnerinnen und Einwohner richtete er, seine Funktion als Schnittstelle zwischen dem Gemeinderat und der Verwaltung beschreibend, den Appell, sich mit Anliegen bei der Gemeinde zu melden, entweder persönlich vorbeizukommen oder online über die Website. Bei dieser Gelegenheit empfahl er, den Newsletter der Gemeinde zu abonnieren.
Ausgeprägte Ökumene
Gleich daneben, auf dem Lindenplatz unter der grossen Linde vor der Kirche, stellten Andreas Ruckstuhl, Präsident der katholischen Kirchenpflege sowie Katharina Wachter, Vizepräsidentin der reformierten Kirchenpflege Eulachtal, die Kirchenarbeit und ihre Veranstaltungen vor. Ruckstuhl erwähnte besonders die ausgeprägte Ökumene in der Gemeinde, die 48-stündige Feuerwache vor Ostern sowie das Krippenspiel vor Weihnachten und das derzeitige Jahresthema Begegnungen. Wachter hob die über 500-jährige Kirche als eine der ältesten im Kanton Zürich hervor und verwies auf den Veranstaltungskalender auf der Website sowie die «Elgger/ Aadorfer-Zeitung», wo Kirchliches jeweils publiziert wird.
50 Jahre Heimatschutzvereinigung
Weiter führte ein kurzer Spaziergang auf den Meisenplatz, wo jeden Samstag der Wochenmarkt stattfindet. Als erstes konnte man die Vorführung einer Dudelsackformation geniessen. Marktchefin Annelies Meier vom Vorstand der Heimatschutzvereinigung Viva Elgg (HVE) stellte den Markt und seine Besonderheiten, auch als «Ort der Begegnung», vor. Elgg sei ursprünglich ein Marktfleck gewesen. Der Markt sei in späteren Jahren verschwunden, aber 1976 von der HVE erneut ins Leben gerufen worden. Nächstes Jahr werden die HVE und der Markt 50 Jahre alt, was schon am diesjährigen Sommermarkt gebührend gefeiert werde.
Der Sommermarkt ist einer von jährlich sechs grösseren Märkten mit einem besonderen Angebot, dazu gehören auch der Eröffnungsmarkt, der Flohmarkt, der Michaelsmarkt und der Adventsmarkt. Die kleineren Märkte werden laut Meier seit jüngerer Zeit mit kleinen Aktionen, wie zum Beispiel Ponyreiten, ebenfalls belebt. An diesem Tag mit Musik. Damit der Markt auch weitere 50 Jahre bestehen bleibt, seien nicht nur die Marktfahrer wichtig, sondern vor allem auch die Kundinnen und Kunden. «Kaufen Sie hier regionale Produkte», ermunterte die Marktchefin die neuen Elggerinnen und Elgger.
Veränderungen in der Schule
Nach dem belebenden Aufenthalt auf dem Marktplatz ging es hinunter zum 1910 erbauten und unter Heimatschutz stehenden, renovierten und erweiterten Sekundarschulhaus, wo Armin Bähler, Präsident der Primarschulpflege und Bettina Brennwald, Präsidentin der Sekundarschulpflege, die Schulen vorstellten. «Die Schule verändert sich», sagte Bähler. Vor 150 Jahren seien fünf Lehrpersonen für 150 Schülerinnen und Schüler zuständig gewesen, heute 60 Lehrpersonen für 450, fasste er im Zeitraffer zusammen. Mit weiteren Zahlen belegte er die Veränderungen über die Zeit hinweg. Die neueste werde 2027 seine Auswirkung entfalten, wenn die Dreifachturnhalle eingeweiht wird. Zurzeit besuchen die Elgger Primarschule etwa 460 Schülerinnen und Schüler (inklusive Kindergarten). Ebenfalls speziell erwähnte Bähler die Schul- und Gemeindebibliothek und verwies auf die Informationen auf der Website. «Sie sind in ein sehr attraktives Landstädtchen gezogen», sagte er zu den Anwesenden.
Bettina Brennwald erklärte, dass in Elgg die dreiteilige Sekundarschule mit den Typen A, B und C angeboten wird. Mit 190 Schülerinnen und Schülern sei es eine kleine Sekundarschule. Auch sie erwähnte Bestehendes und Erneuerungen, unter anderem den derzeitigen Umbau des Spezialtraktes und empfahl den Besuch der Schul-Website.
Nach den Ferien Karton und Papier
Der letzte Posten auf dem Rundgang war das Werkgebäude. Dort erfuhr man von Gemeinderat Daniel Hungerbühler (Bevölkerung und Sicherheit) Wissenswertes zur Entsorgung, so unter anderem, dass die Gemeinde daran ist, ein Netz von Unterflurcontainern zu bauen und dass man nach den Sommerferien Papier und Karton an die Hauptsammelstelle beim Werkgebäude bringen kann. Etwas Werbung machte er noch für die Feuerwehr, bei der junge Leute immer gebraucht werden könnten. Gemeinderat Hansruedi Miethlich (Werke und Tiefbau) informierte über den Wärmeverbund mit der Heizzentrale beim Werkgebäude.
Elgger Vereine stellen sich vor
Und zu guter Letzt gab es Feines vom Grill mit Getränken. Hier präsentierten sich einige der vielen Elgger Vereine an verschiedenen Ständen mit ihrem Programm. Prospekte und Bücher über die Gemeinde Elgg und auch zur Bibliothek gab es an weiteren Ständen.
Einige Neu-Elgger kamen im Verlauf des Rundganges ins Gespräch, tauschten Kontaktdaten aus und konnten so bereits erste Bekanntschaften innerhalb der Gemeinde schliessen. Da es auf dem Platz beim Werkgebäude um die Mittagszeit recht heiss wurde, würde es nicht wundern, wenn sie ihre Gespräche im zuvor empfohlenen Elgger «Schwümbi» weiterführten. Auf jeden Fall leerten sich die Tische nach dem offiziellen Teil recht schnell.
BETTINA STICHER
Wettbewerb des HGV
Der Handwerker- und Gewerbeverein Elgg führte mit den Neuzuzügern einen kleinen Wettbewerb durch. Zu beantworten waren fünf Fragen. Sie seien absichtlich so ausgewählt, dass gute Gewinnaussichten habe, wer zuhört, wie Co-Präsident Giorgio Tommasini erklärte. Die Fragen lauteten:
• Wann wurde der HGV geründet?
• Wie viele Mitglieder hat der HGV Elgg?
• Wie viele Gastrobetriebe haben wir im Elgger Gemeindegebiet?
• Wann wurde der Bärentatzen-Preis eingeführt?
Gewonnen haben:
Platz 1: Bärentatzen im Wert von 50 Franken: Indira Garcia Morena
Platz 2: Bärentatzen im Wert von 30 Franken: Annuska Wassmann und Tomura Takashi
Platz 3: Bärentatzen im Wert von 20 Franken: Sonja und Christian Meier