Postauto lanciert «AmiGo», ein Pilotprojekt mit automatisierten Fahrzeugen in der Region. Ab Dezember 2025 beginnen die ersten Testfahrten, der reguläre Betrieb soll Anfang 2027 starten. Das Projekt wird von Bund, vier Ostschweizer Kantonen und dem TCS unterstützt.
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Postauto lanciert «AmiGo», ein Pilotprojekt mit automatisierten Fahrzeugen in der Region. Ab Dezember 2025 beginnen die ersten Testfahrten, der reguläre Betrieb soll Anfang 2027 starten. Das Projekt wird von Bund, vier Ostschweizer Kantonen und dem TCS unterstützt.
VERKEHR/OSTSCHWEIZ
Die selbstfahrenden Fahrzeuge sollen künftig Lücken im öffentlichen Verkehr schliessen – vor allem in ländlichen Gebieten und zu Randzeiten, wo der klassische Linienverkehr an seine Grenzen stösst. Die elektrischen Kleinbusse bieten Platz für bis zu vier Personen plus Gepäck und werden über eine App buchbar sein.
Ein besonderes Merkmal: Fahren mehrere Nutzer zur gleichen Zeit eine ähnliche Strecke, legt das System die Fahrten zusammen. Diese Fahrgemeinschaften sollen die Auslastung verbessern und das Angebot effizienter machen.
Schrittweise Einführung
Der Start erfolgt etappenweise. Ab Dezember 2025 fahren die ersten Fahrzeuge zu Kartografierungszwecken durch die Region – noch ohne Passagiere und mit Sicherheitsfahrern an Bord. Ab Mitte 2026 sind erste Tests mit ausgewählten Nutzern geplant, weiterhin mit Sicherheitsfahrern.
Wenn alle Sicherheits- und Qualitätsanforderungen erfüllt sind, sollen ab Ende 2026 erste Fahrten ohne Sicherheitsfahrer durchgeführt werden. Der reguläre Betrieb ist für das erste Quartal 2027 vorgesehen.
Grösstes Projekt in Europa
Mit geplanten 25 Fahrzeugen wäre dies zum jetzigen Zeitpunkt das grösste Angebot mit automatisierten Fahrzeugen im europäischen Raum. Technologiepartner ist das chinesische Unternehmen Apollo Go, das weltweit bereits über tausend automatisierte Fahrzeuge betreibt und dabei 14 Millionen Fahrten absolviert hat.
«Das automatisierte Fahren ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität im Aufbau», sagt Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen. «Jetzt gilt es, Erfahrungen mit führerlosen Fahrzeugen zu sammeln.»
Breite Unterstützung aus der Region
Hinter dem Projekt stehen die Bundesämter für Verkehr und Strassen sowie die Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau. Auch der Touring Club Schweiz ist beteiligt.
Regierungspräsident Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements St. Gallen, betont stellvertretend für die Ostschweizer Kantone: «Die Kantone nutzen die Gelegenheit, die Versorgung ihrer Bevölkerung mit Mobilität entscheidend zu verbessern.»
TCS-Generaldirektor Jürg Wittwer sieht grosse Veränderungen voraus: «In den nächsten Jahren werden wir grosse Umwälzungen im Bereich der Mobilität erleben, insbesondere im öffentlichen Verkehr.»
Die Datenverarbeitung erfolgt nach Schweizer Datenschutzgesetz und der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Vor dem Start der Testfahrten werden in der Region Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung stattfinden.
MEDIENSTELLE POSTAUTO