1912 wurde die Naturfreunde-Sektion Frauenfeld gegründet. Schnell wuchs der Wunsch nach einem passenden Haus für den neuen Verein und so konnte schliesslich 1923 das Giesentalhaus vom sozialistischen Abstinentenverein Winterthur für einen Betrag von 300 Franken abgekauft ...
1912 wurde die Naturfreunde-Sektion Frauenfeld gegründet. Schnell wuchs der Wunsch nach einem passenden Haus für den neuen Verein und so konnte schliesslich 1923 das Giesentalhaus vom sozialistischen Abstinentenverein Winterthur für einen Betrag von 300 Franken abgekauft werden.
Am Südhang des Schneitbergs mit schöner Aussicht auf Aadorf und Elgg und weit darüber hinaus bis hin zum Säntis befindet sich das Naturfreundehaus Giesental. Es ist eine geschichtsträchtige Lokation, liegt das Haus doch mitten auf den ehemaligen Braunkohlebergwerken Elggs. Viel sehen kann man von den damaligen Werken jedoch nicht mehr. Die Eingänge wurden lange wegen Sicherheitsbedenken versiegelt. Der idyllischen Atmosphäre des Naturfreundehauses, welches gesäumt von alten Föhren am Waldrand steht, tut dies jedoch keinen Abklang.
Die 1912 gegründete Naturfreunde-Sektion Frauenfeld stiess bei ihrer Suche nach einem geeigneten Vereinslokal 1923 auf das Giesenhaustal, welches damals noch dem sozialistischen Abstinentenverein Winterthur gehörte. Für 300 Franken konnte dieses dann erworben werden. Die Liegenschaft verfügte damals weder über fliessend Wasser noch Strom. Erst 1963 wurden die elektrischen Installationen am Haus vorgenommen. Bis dahin war jedoch bereits einiges geschehen. In emsiger Handarbeit wurde das Haus immer weiter und weiter umgebaut und saniert.
Aus der Krise gewachsen
In den 60er-Jahren wollte niemand mehr an den Arbeitstagen der Naturfreunde teilnehmen und so entschloss man sich, an der Hauptversammlung über den Verkauf der Hütte abzustimmen. Zur Überraschung des Vorstandes wurde der Verkauf jedoch von der Mehrheit der Versammlung abgewunken und so wurde emsig weiter an dem Haus gebaut. Zwischen 1972 und 1976 wurde in mehr als 10’000 Stunden Fronarbeit das komplette Haus umgebaut und es entstand das heutige Naturfreundehaus. Bis heute wurde immer wieder fleissig am und um das Haus gearbeitet und renoviert. Am vergangenen Samstag war es nun so weit und die Naturfreunde luden Mitglieder und Anwohner zur grossen Feier ein. Der Start machte ein reichhaltiger Apéro. Sobald der erste Durst gestillt war, eröffnete Präsident Walter Meier mit einer Ansprache die Feier. Fesselnd liess er die Tausenden Stunden Frondienst im und am Haus noch einmal Revue passieren und bezog die älteren Mitglieder immer wieder mit ein, welche sich noch gut an die Bauarbeiten vor 40 Jahren zu erinnern vermochten. Manchem Mitglied war der Stolz in das Geleistete deutlich anzusehen. Meier erzählte auch, dass man für die jungen und junggebliebenen Besucher des Hauses erst gerade einen Pingpongtisch installiert hat und noch einiges geplant sei.
Grosser Andrang am Naturfreundehaus
Das Naturfreundehaus bietet Platz für bis zu 30 Personen. Eine grosse Küche, neue Sanitäranlagen und die vielen Wandermöglichkeiten in der region locken vor allem Schulklassen an den Schneitberg. Seit die Naturfreunde das Haus im Internet zum Mieten ausgeschrieben hätten, sei ein rechter Andrang entstanden. «Für diesen Sommer sind wir bis auf drei Wochenenden ausgebucht», so Meier. Sogar aus Basel seien schon Klassen angereist, um hier ein Lager abzuhalten, erzählt man sich beim reichhaltigen Mittagessen und so sitzen die rund 40 angereisten Personen noch bis in den späten Nachmittag an den Tischen vor dem Naturfreundehaus Giesental und erzählen von dem Geleisteten und was alles noch zu leisten sei.
YVES WIESMANN
Mehr Infos unter: www.naturfreunde-frauenfeld.ch