Seit der Erstellung sind 90 Jahre verflossen
23.08.2025 ElggDie damalige Zivilgemeinde beschloss am 22. März 1934, in Elgg ein Schwimmbad zu bauen, dies nicht zuletzt als Beschäftigung der Arbeiter in jener Krisenzeit. 1877 hatte die Gemeinde ein Reservoir und Leitungen für Hydranten erstellt, womit der Weiher nicht mehr benötigt ...
Die damalige Zivilgemeinde beschloss am 22. März 1934, in Elgg ein Schwimmbad zu bauen, dies nicht zuletzt als Beschäftigung der Arbeiter in jener Krisenzeit. 1877 hatte die Gemeinde ein Reservoir und Leitungen für Hydranten erstellt, womit der Weiher nicht mehr benötigt wurde. Der vormalige Weiher diente als Rückhaltebecken,von wo das Wasser als Bach zum Torweiher floss und von dort in einem Kanal in den vier Gassen von Elgg.
Das Becken wurde direkt in den leeren Weiher betoniert, wobei der Beton vor Ort zubereitet und auf Gleisen mittels eines Kippwagens in die Schalung geleert wurde. Anschliessend füllten die Arbeiter mit Karetten die Erde von den Hängen an den Wänden des Beckens bis zur heutigen Höhe auf, der minimale Kiosk und die einfache Garderobe wurden erstellt und ringsum Platten verlegt.
Sprungturm und Sprungbrett bestanden aus Holz, belegt mit einer Teerschicht mit feinem Sand.
Am 16. Juni 1935 konnte das Schwimmbad Elgg eröffnet werden. Die mächtigen Eichen des ehemaligen Weihers durften stehen bleiben. Die Anlagekosten 1935 betrugen 65’000 Franken, dazu kam ein Nachtragskredit von 25’000 Franken, insgesamt also 90’000 Franken.
Metall-Sprungturm, made in Elgg
1958, bei der Überdachung der Garderoben, mussten die ins Alter gekommenen Eichen leider gefällt werden. Jean Bosshard schmiedete einen Sprungturm aus Metall und auch das neue Sprungbrett war aus Metall mit feiner angerauter Oberfläche. Ebenfalls im Jahr 1958 wurde eine Kläranlage installiert. Zuvor war das Wasser jeweils abgelassen, das Becken geputzt und wieder mit frischem Wasser aufgefüllt worden, welches sich im Sommer schnell erwärmte. Wegen der Chlorgasflaschen, die auf der Betondecke der Kläranlage offen dastanden, wurde von der Behörde EAWAG die Schliessung des Schwimmbads angedroht oder alternativ ein Neubau gefordert. Da das Becken undicht war, entschloss sich die Gemeinde, die ganze Anlage zu sanieren. Der Souverän stimmte dem Kreditbegehren über 2,7 Millionen Franken an einer Urnenabstimmung am 25. Januar 1995 mit 809 Ja gegen 424 Nein zu.
Der grosse Umbau 1995
Als Vorarbeit grub im Herbst 1995 Jakob Eppelsheimer zusammen mit einem italienischen Kollegen circa 110 Tonnen Platten aus, welche interessierten Einwohnern von Elgg gratis abgegeben wurden. Für den Umbau wurde eine Baukommission gebildet mit Corina Atzli als Präsidentin, Luciano Valsecchi als Architekt, Hansruedi Junker als Beisitzer, Martin Stalder und Sandro Baumgartner als Bademeister, Albert Merz als Brunnenmeisterund Jakob Eppelsheimer als Schwimmer und als Stammgast im Schwimmbad Elgg. Das ganze Becken wurde mit Plastikfolie ausgekleidet, ebenso das Kinderbecken. Der neue Sprungturm wurde in Vorspanntechnik gefertigt, der Schwimmteil auf vier Bahnen reduziert, das Kinderabteil bis zum äusserst beliebten Strömungskanalverbreitert.
Der Wasserstand überläuft jetzt in einen ringsum geführten Kanal, der in die Kläranlage führt. Für den benötigten Veloparkplatz verkaufte Jakob Eppelsheimer der Gemeinde zehn Aren Wiesland. Nach Fertigstellung des Vorplatzes Ende Juni wurde am 6. Juli 1996 die Einweihung gefeiert.
Im Jahr 2000 konnte der Volleyballplatz gebaut werden, erstellt von Sandro Baumgartner und seinen Helfern. Die Metallschalung musste von Sandro eingegraben und mit Sand aufgefüllt werden.
2014: Neubau Kiosk, Garderoben, Remise und Chemieraum
Der vorläufig letzte Umbau erfolgte im Jahr 2013/2014. Gemeindepräsident Christoph Ziegler stellte als Liegenschaftsverwalter an einer Gemeindeversammlung den Neubau des Garderobetrakts mit Kiosk, Garderobe, Remise und dem Chemieraum vor. Der Kredit über 1,8 Millionen Franken. wurde vom Souverän bewilligt. Die Planung enthielt jedoch einen Fehler. Die neuen Gebäude durften nicht über die bestehende Wasserröhre, die vom Bach Rumisberg aus dem Schlammsammler bis zum Horbenbach führt, gebaut werden. Dadurch ergab sich eine Bauverzögerung von einem Jahr. Jakob Eppelsheimer besass das an den Veloparkplatz angrenzende Land und verkaufte dieses der Gemeinde, was das Problem löste. Der Bach führt nun in offener Bauweise vom Schlammsammler ausserhalb der Baulinie am Veloparkplatz vorbei und wird dann in die bestehende Röhre zum Horbenbach eingeleitet. Erst nach dem Bau des Baches konnte der Umbau beginnen.
Im November wurden die ganze Garderobe mit Kiosk und Remise abgebrochen und drei alte Platanen von den Forstleuten gefällt. Danach konnte der Bagger die Grundlinien für die neuen Gebäude ausheben. Dank des milden Winters konnten umgehend die Rohre fürs Abwasser verlegt werden. Es folgte die Betonierung der Westplatte, der Ostplatte und der Mittelplatte sowie der Sockel für die Remise, den Kiosk, das Notfallzimmer des Bademeisterhäuschens und des Chemieraums (dort wird später das Chlor elektrolytisch hergestellt und mit weiteren Chemikalien in Röhren in die Kläranlage geleitet, wo das Wasser mit Kieselgur gereinigt wird). Im Frühjahr 2014 wurden mit Fertigholzelementen am gleichen Tag die Remise,der Kiosk, das Bademeisterhäuschen sowie der Chemieraum aufgestellt und gleichzeitig auch der Sockel für die Garderobe betoniert. Nach den Mauerarbeiten für die WCs und Duschräume erstellten die Zimmerleute das Notfallzimmer und die Garderoben, die Dachdecker folgten, mit ihnen die Sonnenpanels und Sonnenkollektoren für das Warmwasser und der Spengler brachte Dachrinnen und Kupferabdeckungen an. Die Aussenwand aus Brettern wurde auf Wunsch des Heimatschutzes im gleichen Farbton wie früher bemalt und sieht nun aus wie vor dem Umbau. Auch vier Platanen wurden gepflanzt. Abschliessend mussten noch die Platten 24 x 24 cm rund ums Becken verlegt werden. Weil die Erde bis Mitte April gefroren war, musste dies schnell gehen, da die Eröffnung des Schwimmbades auf den 11. Mai 2014 festgesetzt war. Am Freitagabend 10. Mai 2014 ging die Aufrichtefeier für die Arbeiter, Planer und Architekten über die Bühne. Die Treppe zum Eingang und der ganze Vorplatz wurden bis Ende Juni fertiggestellt. Im Winter 2023/2024 wurde die alte Folie im Becken ersetzt, da sie Risse hatte, und im Jahr 2023 gab es eine Steintreppe am Hang neben dem Aufgang zur Spielwiese, die sehr rege benutzt wird, da die Stufen von der Sonne angenehm aufgewärmt werden.
JAKI EPPELSHEIMER
Bademeister
1935 – 1945 Paul Schenkel
1946 – 1952 Ruedi Büchi
1952 – 1977 Emma Dürmüller
1978 – 1978 Toni Heer
1979 – 1985 Margrit und Arthur Wolfensberger
1986 – 1987 Heini Triet
1988 – 1999 Martin Stalder
2000 – 2008 Sandro Baumgartner
2009 – 2009 Martin Dopple
2010 – 2012 Marco Diem
2013 – 2014 Samuel Kägi
2015 – 2019 Andreas Engelhard
2020 – 2022 Bernhard Renger
2023 – 2024 Tanya Fiedler/
Bernhard Renger
Aufsicht
1968 – 2011 Jakob Eppelsheimer
Stellvertreter
2009 – 2012 Jakob Eppelsheimer
2010 – 2012 Irina Niderröst
2016 – 2024 Ursula Ott
2023 – 2024 Adrian Keller
2023 – 2024 Cora Stämpfli
Aufsicht
1968 – 2011 Jakob Eppelsheimer
Kiosk
1935 – 1945 Paul Schenkel
1946 – 1952 Ruedi Büchi
1952 – 1977 Emma Dürmüller zum Teil mit Familie
1978 Toni Heer
1979 – 1985 Margit und Artur Wolfensberger
1986 – 1987 Heini Triet
1988 – 1990 Tabea Weber
1991 Gabriela Moor
1992 – 1996 Sandro Baumgartner mit Claudia Käslin
1997 – 2000 Sandro Baumgartner mit Seraina Hug
2001 – 2008 Sandro Baumgartner mit Claudia Manser
2009 Gabriela Moor
2010 – 2012 Andrea Diem
2013 – 2014 Brigitte Wiget und Natsuda Engelhard
2015 – 2020 Natsuda Engelhard
2021 Enrico Totobrocchi
2022 Natsuda Engelhard
2023 – 2024 Kamrul und Giusy Kamruzzaman
1935 Eintrittspreise
Erwachsene 0.60 Franken
Kinder 0.20 Franken
Saison-Abo
Erwachsene 7 Franken
Kinder 2.50 Franken
2024 Eintrittspreise
Erwachsene 5.00 Franken
Kinder 2.50 Franken
Saison-Abo
Erwachsene 70 Franken
Kinder 35 Franken
Lehrlinge 45 Franken
Studenten 45 Franken
AHV/IV 45 Franken
SLRG 45 Franken
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