Der Guntershauser Andrin Töngi hat mit seiner Maturaarbeit kürzlich den von der Organisation Historia ausgerichteten Schweizer Geschichtswettbewerb gewonnen. Eine beachtliche Leistung für den bald 19-Jährigen.
Seine im Herbst eingereichte Maturaarbeit ...
Der Guntershauser Andrin Töngi hat mit seiner Maturaarbeit kürzlich den von der Organisation Historia ausgerichteten Schweizer Geschichtswettbewerb gewonnen. Eine beachtliche Leistung für den bald 19-Jährigen.
Seine im Herbst eingereichte Maturaarbeit zum Thema «Internierte im Thurgau während des 2. Weltkrieges» sorgte schon bei der Prämierung an der Kantonsschule Frauenfeld für Schlagzeilen (diese Zeitung berichtete darüber). Auf den gebundenen rund 60 A4-Seiten leistete der Studiosus nämlich einen geisteswissenschaftlichen Beitrag zur Thurgauer Geschichte, die diesbezüglich bisher nicht aufgearbeitet worden war. So bleibt das Geschehen nach dessen Veröffentlichung der Nachwelt erhalten. Zur Ausleihe ist das gelungene Werk auch in der Aadorfer Bibliothek erhältlich.
Mitte Mai, am Präsentationsabend der Kantonalschule, stellte der Maturand seine prämierte Arbeit vor. Er fasste den Inhalt zusammen und erklärte der Zuhörerschaft, wie er auf das Thema gestossen war. Als Quellen in seiner Arbeit dienten Dokumente aus dem Bundes- und Staatsarchiv in Frauenfeld sowie mündliche Überlieferungen eines Nachkommen von polnisch Internierten. Schulintern wurden die drei besten Maturaarbeiten als gleichwertig gewürdigt, wozu auch jene von Andrin Töngi gehörte.
Schweizweite Beachtung
Dass «Historia» der Arbeit am 16. Mai den 1. Preis verlieh, dürfte – zumindest in Insiderkreisen – über die Kantonsgrenze hinaus Beachtung finden. Die zweite Auszeichnung war für ihn sozusagen das «Tüpfchen auf dem i». «Zwei Urkunden und zwei Geldpreise hin oder her, die Auszeichnungen sind für mich nicht nur eine grosse Genugtuung, sondern auch eine Entschädigung für meine Beharrlichkeit», sagte der Maturand drei Wochen vor der Reifeprüfung an der Kantonalschule.
«Ich habe bei meiner Arbeit viel gelernt. Neben dem wissenschaftlichen Aspekt habe ich persönliche Erkenntnisse gewonnen, so unter anderem wie mit Quellen umzugehen ist, wie wichtig minutiöse Recherche ist und wie es sich anfühlt, in Archiven nach schriftlichen Überlieferungen zu suchen. Das Geschichtsstudium ziehe ich gleichwohl nicht in Betracht. Geschichte bleibt ein Hobby. Wahrscheinlicher ist ein naturwissenschaftliches Studium an der ETH überwiegend mit Vorlesungen in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik. Zuvor wartet noch die 18-wöchige Rekrutenschule auf mich», sagte der als Fliegersoldat Ausgehobene.
KURT LICHTENSTEIGER