Der Handykonsum unserer Jugend ist ausser Rand und Band geraten. Teilweise bis zu 20 Stunden am Wochenende verbringen einzelne Knaben (gamend) und Mädchen (Selfies postend) mit elektoninischen Medien. Kein Wunder, beschäftigt dieses Thema die Gemüter. In verschiedenen Kantonen ...
Der Handykonsum unserer Jugend ist ausser Rand und Band geraten. Teilweise bis zu 20 Stunden am Wochenende verbringen einzelne Knaben (gamend) und Mädchen (Selfies postend) mit elektoninischen Medien. Kein Wunder, beschäftigt dieses Thema die Gemüter. In verschiedenen Kantonen wurde schon medienwirksam ein Handyverbot an den öffentlichen Schulen eingeführt. Im Kanton Zürich bleibt es den einzelnen Schulen vorbehalten, wie sie mit den Handys umgehen wollen. Wie steht es also mit einem Handyverbot an der Sekundarschule in Elgg?
In unserer Hausordnung wird folgendes festgehalten: Private elektronische Geräte sind während den Öffnungszeiten der Schule auf dem gesamten Schulgelände ausgeschaltet und unsichtbar versorgt. Individuelle Nutzung im Schulzimmer bewilligt durch die Lehrperson/Mittagstischbetreuung und spezielle Regelungen für Lager/ Schulreisen durch die Leitung sind möglich.
Eine solche oder ähnliche Regelung haben wohl praktisch alle Schulen des Kantons Zürich. Faktisch gibt es also schon überall ein Handyverbot. Unterschiede sind allenfalls während der Pausen festzustellen und wie die Schulen dieses Verbot kontrollieren und sanktionieren.
Ein konsequentes Handyverbot würde bedeuten, dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Handys am Morgen abgeben und nach Unterrichtsschluss wieder abholen. Dies ist recht schwierig durchzusetzen. Wo und wann genau werden sie abgegeben, bei wem werden sie wieder abgeholt? Daneben gibt es einige Spezialfälle. Wo kann ich zum Beispiel das Handy abholen, wenn ich um 9.50 Uhr den Unterricht bei einer Fachlehrerin wegen einem Arzttermin verlassen muss? Wenn die Schule dafür nicht eine zusätzliche Hilfskraft, einen „Handyverwalter“, einstellen und besolden will, könnte man zum Beispiel durchsichtige Kästchen für jeden Schüler in den Gang stellen, wo die Handys während der Unterrichtszeiten deponiert werden. Die Lehrpersonen oder der Hauswart müssten dann kontrollieren, ob alle Mobiltelefone wirklich deponiert sind. Doch was passiert, wenn jemand 2 Handys oder gar keines besitzt?
Sie sehen es, das komplette Handyverbot an der Schule ist zwar gut gemeint, aber schwierig umzusetzen, und die Schule kann nicht alle Probleme rund ums Handy lösen. Wir kommen als Gesellschaft nicht drum herum, einen vernünftigen Umgang mit den elektronischen Medien zu finden. Die Eltern müssen klare Regeln für ihre Kinder definieren. Wir Erwachsene sollten unseren Kindern ein Vorbild sein für einen vernünftigen Handykonsum. Da können auch Sie mithelfen! Ich habe zum Beispiel heute Morgen im Zug nach Zürich ganz entspannt aus dem Fenster geschaut und mich nicht mit irgendwelchen belanglosen Kurzfilmli vom Handybildschirm bespassen lassen.