Schnell sowie durch und durch flexibel

  12.03.2022 Elgg

Innert weniger als eineinhalb Tagen wurde die ganze Gebäudehülle des neuen Trakts an der Primarschule Im See mit 40 Modulen fertiggestellt. Bereits am Nachmittag nach Baustart waren Küche und sanitäre Anlagen montiert und angeschlossen. Der Modulbau zeigt sich aber auch sehr flexibel für künftige Eventualitäten.

Im Dezember 2019 hatten die Elgger Stimmbürgerinnen und -bürger einem Projektierungskredit für die erste Etappe der Schulraumerweiterung zugestimmt. Es galt sodann, die Bauweise, ob Massiv- oder Modulbau, festzulegen. Die Primarschulpflege Elgg fällte im Frühsommer 2020 den strategischen Entscheid, den Modulbau weiterzuverfolgen. Dafür sprachen hauptsächlich der Zeitplan und die deutlichen Kosteneinsparungen. Nach dem Projektierungsabschluss hatte der Souverän am 13. Juni letzten Jahres über einen Baukredit von 2,9 Millionen Franken für die Erstellung des notwendigen Schulraums abzustimmen. Bei einer hohen Stimmbeteiligung von 60 Prozent wurde die Vorlage mit 80,32 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen.
Neun Monate später begann nun der Aufbau des ökologisch optimalen Minergie-Holzgebäudes – und das in rasendem Tempo. Früh am Mittwochmorgen wurde mit den Bauarbeiten gestartet und am Folgetag um etwa 10 Uhr stand die ganze Gebäudehülle, wie Projektleiter Philipp Bernhard von der Firma Baltensperger erzählt. Die insgesamt 40 Module wurden in Millimeterarbeit eingepasst und innert wenigen Stunden waren auch bereits die Sanitäranlagen sowie die Küche montiert und funktionsbereit angeschlossen. «Darauf folgen noch Abschlussarbeiten wie Dachabdichtung, Anbringung der Holz- und Eternitfassaden sowie der restliche Innenausbau», erklärt Bernhard, etwas nervöser als auf anderen Baustellen, da er schliesslich hier zur Schule ging.

Neuer Trakt schafft Erleichterung

Am Mittwochnachmittag wurde auf den Baubeginn angestossen. Zu diesem Zeitpunkt stellten die Bauarbeiter bereits die letzten der 20 Module des ersten Stocks. Gleichviele folgten später noch darüber. Bis Ende Mai würden sie fertig werden, meint der Projektleiter, damit dem rechtzeitigen Einzug auf das neue Schuljahr nichts mehr im Wege steht. Monika Brühwiler zeigt sich hocherfreut darüber. Doch von der Abstimmung bis hierhin gab es viel zu tun im Hintergrund. «Man hat akribisch genau geplant. Jede Leitung, jede Steckdose, das Farbkonzept und so weiter musste bestimmt werden. Es fanden dazu sehr viele Sitzungen statt», sagt die Primarschulpflegepräsidentin.
Schülerinnen, Schüler und Lehrerschaft dürfen sich bald auf mehr Schulraum freuen. Es hat Platz für drei zusätzliche Klassen und Therapieräume. Zudem können nun Gruppenräume geschaffen werden, damit die Mittelstufe künftig nicht mehr den Trakt wechseln muss, wenn sie einen solchen braucht. Auch die Infrastruktur im neuen Gebäude ist zu erwähnen, beispielsweise die Küche, in der Schüler auch mal backen oder kochen können. Weiter entsteht ein schallmässig ausgeklügeltes Musikzimmer und die Klassenräume werden mit speziellen Wandtafeln ausgestattet – herkömmlich zum Schreiben mit Kreide, kombiniert mit digitalen, der heutigen Zeit angepassten Möglichkeiten. Auf dem Dach realisiert die Energiegenossenschaft Elgg schliesslich noch Photovoltaikzellen.

Flexibel in die Zukunft

Der Modulbau zeigt sich übrigens durch und durch flexibel. Fast alles ist möglich, so könnte er sogar ab- und an neuem Ort wieder aufgebaut werden. Mit diesem äusserst flexiblen System wären dementsprechend laut Monika Brühwiler auch Erweiterungen oder Umnutzungen im Bereich des Möglichen, zum Beispiel Raumvermietungen an externe Institutionen.
Mit der Erstellung des neuen Schultrakts wird die erste Etappe der Schulraumerweiterung Im See abgeschlossen, wonach mit der Gestaltung des Pausenplatzes begonnen werden kann. Was die zweite Etappe angeht, ist noch alles offen: Im Juni an der Gemeindeversammlung wird abgestimmt, ob die bestehende alte Turnhalle saniert oder eine Doppelhalle gebaut werden soll.
Brühwiler dankt aber vorerst an dieser Stelle der Stimmbevölkerung für das Ja, damit diese erste Bauetappe durchgeführt werden kann: «Wir sind damit gerüstet für den neuen Lehrplan und alle Kinder, die in Zukunft noch die Primarschule Elgg besuchen werden.»

RENÉ FISCHER


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