Schlüsselübergabe erfolgt – der Wabenbau erhält ein Lifting
01.07.2025 AadorfWeil das Aadorfer Sekundarschulhaus Nord nach knapp 50 Jahren umfassend saniert wird, verbringen die Schülerinnen und Schüler das nächste Schuljahr im Provisorium an der Schützenstrasse. Zum Abschied gab’s Grillwürste – und eine symbolische ...
Weil das Aadorfer Sekundarschulhaus Nord nach knapp 50 Jahren umfassend saniert wird, verbringen die Schülerinnen und Schüler das nächste Schuljahr im Provisorium an der Schützenstrasse. Zum Abschied gab’s Grillwürste – und eine symbolische Schlüsselübergabe.
Für einige Sekundarschüler wird bald der letzte Schultag der obligatorischen Schulzeit sein, für viele zumindest der letzte im vertrauten Schulzimmer: Nach den Sommerferien ziehen sie für ein Jahr ins Provisorium an der Schützenstrasse. Die Umzugsarbeiten laufen auf Hochtouren, das Inventar der werde in den Sommerferien gezügelt, so Cornelia Brändli, zuständig für die Liegenschaftsverwaltung: «Die grösste Herausforderung im Projekt ist die enorme Logistik, die dahintersteckt. Bis jetzt hat alles bestens geklappt, die Werkräume sind bereits im Provisorium eingerichtet.» Dieser Umzug hat mithilfe von Schülerinnen und Schülern während der Projektwoche stattgefunden. Die Kids hätten in den alten Räumen Regale demontiert und allgemein beim Rückund Wiederaufbau mitgearbeitet – mit grossem Eifer, wie von Seiten des ausführenden Architekturbüros Müller und Partner zu vernehmen war. Die Schüler seien am Morgen jeweils als Erste vor Ort gewesen und hätten tatkräftig angepackt.
Der Wabenbau erhält ein umfassendes Facelifting
Am markanten Wabenbau hat der Zahn der Zeit genagt: Nach fast 50 Betriebsjahren steht eine umfassende Sanierung an. Im Zuge der Arbeiten werden Pausenhalle und Eingangsbereich erweitert, die Fassade verstärkt und diverse Anpassungen vorgenommen, um das Gebäude heutigen Anforderungen in Bezug auf Technik, Energieeffizienz und Erdbebensicherheit gerecht werden zu lassen.
Architekt Yanick Volpez und Bauleiter Silas Hilpertshauser erklärten, was baulich im Detail verändert wird, die Form bleibt unverändert. «Die ist schweizweit wohl einzigartig», schwärmte Volpez. «Aber die Farbe werden wir den anderen Objekten anpassen, um eine optische Einheit zu schaffen. Sicher ist: Das Resultat wird richtig toll werden.»
Feierlicher Abschied und symbolischer Akt
Der Auszug aus der alten Liegenschaft wurde mit einer kleinen Feier zelebriert. Den Schülern und Lehrpersonen wurden eine Wurst vom Grill, Süsses zum Dessert und Getränke offeriert. Danach würdigte Daniel Müller, Ressortleiter Finanzen und Soziales und Präsident der Baukommission «Sanierung Sek Nord», das alte Schulhaus, das nun nach so langer Zeit im Dienst eine Auffrischung redlich verdient habe: «Das Gebäude wurde 1976 den damaligen Lehrpersonen übergeben, viele von den hier anwesenden dürften noch nicht geboren gewesen sein. Wir Menschen lassen uns vielleicht liften und straffen, ein Haus bedarf einer Sanierung.»
Symbolisch überreichten zwei Schüler im Namen ihrer Klassenkameraden den grossen Schlüssel – derselbe, der schon bei der ersten Übergabe zum Einsatz kam – an die Schulbehörde, vertreten durch Daniel Müller. Dieser reichte ihn wiederum an Architekt Yanick Volpez weiter, der ihn an einem riesigen Schlüsselbund befestigte.
Fasnächtlern mag das Zeremoniell der Schlüsselübergabe bekannt vorkommen, wenn traditionell der Stadtschlüssel an die Narren übergeben wird. Doch im Wabenbau wird kein Schabernack getrieben, sondern gearbeitet. Nach den Sommerferien 2026 sollen die Jugendlichen «ihr» Schulhaus im neuen Gewand zurückbekommen. Bis dahin heisst es: Pendeln quer über das Areal – was trotz Vorfreude auch für Bedenken sorgt: «Wenn der Lehrer am einen Ende die Stunde nur zwei Minuten überzieht, kommen wir zur nächsten Stunde am anderen Ende des Geländes zu spät – ausser wir rennen. Wenn wir nicht rechtzeitig da sind, riskieren wir bei einem strengen Lehrer einen Eintrag.»
Bis das sanierte Gebäude bezogen werden kann, heisst es also: Geduld haben, Wege einplanen – und sich auf ein Schulhaus freuen, das für die Zukunft gerüstet ist.
MARIANNE BURGENER