Saisonausklang am Bichelsee

  08.09.2022 Region

Der Sommer neigt sich dieser Tage unweigerlich seinem Ende zu. Damit rückt auch das Saisonende zahlreicher Badeanstalten näher. Glücklich, wer es noch einmal schafft, sein Badetuch auf einer Wiese zu platzieren und ein vielleicht letztes Bad im kühlen Nass zu geniessen.

Die Sonne überstrahlte am fünften Septembertag den Bichelsee in voller Pracht und bescherte den Badegästen mit 26 Grad Lufttemperatur einen weiteren, vielleicht letzten Sommertag. Dass sich – wie an Spitzentagen üblich – bunte Badetücher eng aneinanderreihen würden, war jedoch am vergangenen Montagnachmittag nicht der Fall. Vielmehr sandte der kommende Herbst seine Vorboten aus, was die Besucherzahl in Grenzen hielt. Zur Freude der Unentwegten und nimmermüden, die sich die geschätzte Ruhe und Beschaulichkeit gerne gefallen liessen. Die Idylle geniessen, sich die erworbene Hautbräune unter sengenden Sonnenstrahlen konservieren, einen Jass klopfen, gemütlich plaudern, im Schatten chillen und sich dazwischen bei einer Wassertemperatur von 21 Grad abzukühlen; dies alles dürften Beweggründe für einen Besuch gewesen sein. Ein durchwegs gemischtes Publikum, darunter auffallend viele Pensionierte, aber auch Kleinkinder und eine Primarschulklasse aus Balterswil, wollten sich eine der letzten Badegelegenheiten wohl nicht entgehen lassen.

Den Ansprüchen genüge getan

Aus drei Himmelsrichtungen pflegen die Badegäste herzukommen, überwiegend per Velo, dem öffentlichen Verkehr oder dem Auto. Die Münchwilerin Marianne Hess ist fast eine tägliche Besucherin und scheut selbst im Winter keine Badegelegenheit im Bichelsee. «Mehrmals habe ich dort zur kalten Jahreszeit ein Eisbad genommen, denn ich schätze den dadurch verursachten Adrenalinschub sehr». Der Ettenhauser Louis Zehnder radelt jeweils auf gewollten Umwegen von Norden her zum See der Begierde, um dort das bis zu 25 Meter tiefe Gewässer mehrmals zu durchschwimmen. Ein Mithörer des Gesprächs meldet sich mit den Worten: «Ich gehöre auch zum Inventar, so wie die europäischen Schildkröten, die hier überwintern», weiss der Besucher aus Wila, der seinen Namen nicht nennen wollte, zu berichten. Und da wirft gleich noch eine unbekannte ältere Frau eine bemerkenswerte Aussage ein: «Hier am Bichelsee kann man sich auch zeigen, wenn man keine Topfigur hat. Und diese Akzeptanz schätze ich sehr.»
Viel Lob gibt es auch für die neuen Kioskpächterinnen Esther Kammermann und Sonja Koch, die ihre erste Saison hinter sich gebracht haben. «Unsere Erwartungen wurden dank des Supersommers voll und ganz erfüllt. Die Anzahl der Saisonbesuchenden wird nicht registriert, so dass darüber keine verlässlichen Angaben gemacht werden können. Erst die Umsatzzahlen werden zeigen, ob unsere Rechnung aufgeht», sagen die beiden Neulinge, die im Besitz eines Wirte-Zertifikats sind und zweifellos bestens aufgenommen wurden. Offizieller Saisonschluss soll dann am Bettag sein, dem 18. September.

KURT LICHTENSTEIGER


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