Das zweite Gartenjahr der Reformierten Kirche Eulachtal neigt sich dem Ende entgegen. Der Garten Eden geht in den Winterschlaf.
Seit März 2022 pflanzen, pflegen, beobachten und spielen monatlich 22 Kinder aus dem Eulachtal im «Garten Eden». Die ...
Das zweite Gartenjahr der Reformierten Kirche Eulachtal neigt sich dem Ende entgegen. Der Garten Eden geht in den Winterschlaf.
Seit März 2022 pflanzen, pflegen, beobachten und spielen monatlich 22 Kinder aus dem Eulachtal im «Garten Eden». Die Sozialdiakonin und Bäuerin mit Fachausweis Karin Michel, hat im Rahmen ihrer Weiterbildung CAS Kirchliche Sozialarbeit, ein neues Kinderprojekt entwickelt. Es heisst: «Garten Eden – die Garten- und Waldkids-Gruppe» und richtet sich an Kinder ab der 2. bis zur 6. Klasse. Das Pilotprojekt befindet sich im zweiten Durchführungsjahr.
Auf einem grossen Stück Land mit Obstgarten und angrenzendem Waldstück werden die Jahreszeiten und das Eingebettet-Sein des Menschen in die Natur für Kinder ganz automatisch erfahrbar. Auch kommen die Teilnehmenden in Kontakt mit einfachen handwerklichen Aufgaben und gewinnen durch selbstwirksames Tun an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dieses Jahr wurde mit ausgedienten Europaletten eine kleine Brücke über ein Bächlein gebaut, Gehwegplatten mit Mosaiksteinchen verziert, Eichen und neue Beerensträucher gesetzt und der Wald von insgesamt 30 Kilogramm Müll befreit.
Wunder der Schöpfung
Und immer wieder durften die Kinder über die wunderbare Schöpfung staunen, so zum Beispiel als sie das Waldtobel mit Wasserfall und kleiner Höhle besuchten. Mit Seilen und Karabinern wurde geklettert und gegenseitig motiviert, bis alle wieder wohlbehalten strahlend, aber bis auf die Unterwäsche «gmuuräd», im Garten Eden ankamen.
Die freiwillige Übernachtung unter dem Sternenhimmel im August wird wohl noch so manchem Teilnehmer in Erinnerung bleiben. Aber auch die selbst gemachte Beerenkonfi, das eigene mit Kartoffeldruck bemalte Chriesisteinkissen, die gedörrten Apfelstückli aus eigener Produktion oder die im Kirchturm getrockneten Nüsse werden die Kinder gedanklich oder kulinarisch noch durch den Winter begleiten.
Wer möchte da nicht noch einmal klein sein und die Welt mit den Augen dieser Kinder sehen, so nämlich wie die Welt in Wirklichkeit ist: «Voller Wunder» (Martin Luther).
KARIN MICHEL