Royaler Zuspruch der Thurgauer Apfelkönigin

  04.08.2022 Aadorf

Kein Polit-Feuerwerk zündete die noch amtierende Thurgauer Apfelkönigin in ihrer 1. Augustrede. Sie schöpfte aus ihrem Erfahrungsschatz und kam damit bei den rund 400 Festbesuchenden bestens an.

Nicht als königliche Hoheit, sondern adrett in Thurgauer-Tracht bekleidet, schritt Katja Stadler ans Rednerpult. Lediglich ein schlichtes Diadem wies auf deren befristete adelige Herkunft hin. Mit einem «Grüezi mitenand» schaffte die 27-Jährige sogleich emotionale Nähe zur gutgelaunten Festgemeinde, die sich am frühen Abend auf dem Gemeindeplatz Gehacktes mit Hörnli und Apfelmus hatte schmecken lassen. Das geflügelte Wort «Wer nichts wagt, der nicht gewinnt» zog sich in der Folge durch ihre rund zehnminütige Ansprache. Dergestalt, dass das Sprichwort sozusagen als ihre persönliche Lebensmaxime bezeichnet werden kann. Sei dies bei der Bewerbung zur Apfelkönigin, der Berufswahl oder bei späteren Lernprozessen als Floristin bis hin zur diplomierten Umweltingenieurin und Obstbauberaterin am Arenenberg.
Weiter war zu erfahren: «Bodenständig bin ich auf einem Bauernhof mit Obst- und Milchwirtschaft aufgewachsen, wobei ich lernte, dass in der Agronomie das Miteinander und Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur unabdingbar sind.» Diese Lebensschule, gepaart mit fraulicher Anmut, prädestinierte die Uttwilerin zur Wahl als Apfelkönigin. «Es macht mich stolz, die Obstbranche vertreten zu dürfen. Und es macht mich auch stolz, Thurgauerin zu sein. Speziell am Geburtstag der Schweiz darf man diesen Stolz auch gerne nach aussen zeigen», sagte im Weiteren die junge Frau, deren Amtszeit nur noch zwei Monate dauern wird. Dass sie ihren grössten Auftritt vor eindrucksvoller Kulisse in Aadorf hatte, ist auf verwandtschaftliche Bande grossväterlicherseits zurückzuführen. Werbung für inländische Lebensmittelproduktion, im Speziellen von Äpfeln, hat sie bestimmt gemacht.

Würdige Bundesfeier

Zum wiederholten Mal organisierte der örtliche Einwohnerverein den AnlAss. Nach zweimaligen Absagen wurde der Aufwand endlich belohnt, zumal das Wetter nicht hätte besser sein können. EVA-Präsident Stefan Bannwart konnte auf eine aufmerksame Helfercrew zählen. Der Publikumsaufmarsch liess ebenso keine Wünsche offen wie die frisch aufspielende Musikgesellschaft Aadorf. Eher die älteren Semester verweilten auf dem Gemeindeplatz an den Festtischen, derweil die Jüngeren sich an der erstmaligen Party im Kleinkunstsaal vergnügten, wo DJ Pone mächtig einheizte. Auch wenn sich dort der Besuch in Grenzen hielt, so fehlte es nicht an Stimmung bis spät in die Nacht hinein. Wer sich nach Eindunkeln am Fackelzug beteiligte – das Höhenfeuer musste ausfallen – wurde zudem mit einem 1. Augustweggen belohnt. Fazit: Das herausgegebene Motto «Altbewährtes pflegen – Neues ausprobieren» scheint sich als probates Rezept erwiesen zu haben.

KURT LICHTENSTEIGER


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