Rodel schafft den Hattrick
03.02.2024 EttenhausenMarc Rodel wurde bereits zum dritten Mal infolge Schweizermeister im Waffenlauf. Ob er in diesem Jahr den vierten Titel anstreben wird, steht noch offen.
«Mit meinem dritten Schweizermeistertitel infolge habe ich mein Ziel erreicht», erzählt der ...
Marc Rodel wurde bereits zum dritten Mal infolge Schweizermeister im Waffenlauf. Ob er in diesem Jahr den vierten Titel anstreben wird, steht noch offen.
«Mit meinem dritten Schweizermeistertitel infolge habe ich mein Ziel erreicht», erzählt der 41-jährige Marc Rodel zufrieden. «Ich bin im Moment noch unsicher, was meine Saisonhöhepunkte im aktuellen Jahr betrifft. Eventuell steht noch der Zürich-Marathon im April an.»
Die vergangene Waffenlaufsaison begann im April und endete im November. Von den elf Läufen bestritt Rodel deren zehn. Achtmal stand er als Sieger auf dem Podest in der Kategorie M40, zweimal als Zweitplatzierter. In der Overall-Wertung siegte der Ettenhauser achtmal, wurde einmal Zweit- und einmal Viertplatzierter. Diese Resultate reichten zu einem weiteren Schweizermeistertitel – und zwar mit grossem Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Zum Saisonende am «Frauenfelder»
Zum Schluss und als Krönung der Waffenlaufsaison findet im November jeweils der Frauenfelder Waffenlauf statt. «Mit diesem war ich nicht zufrieden. Mein Kontrahent Marco De Martin distanzierte mich im Jahr zuvor einige Kilometer vor dem Ziel bei den sogenannten Kamelbuckeln. Ich lief deshalb diesmal eine andere Taktik, suchte die Entscheidung schon früher während dem Rennen und konnte ihn maximal um 40 Sekunden distanzieren. Das ist für einen Marathon leider zu wenig. Prompt holte er mich am gleichen Ort wie im vergangenen Jahr ein und überholte mich bei den Kamelbuckeln. Ich lief dann auf den undankbaren 4. Rang. Das war enttäuschend. Ich freue mich jeweils sehr auf den Frauenfelder Marathon, der ja auch mein Heimlauf ist. Trotzdem ist eine ‹Hassliebe› vorhanden. Vielleicht ist es ein bisschen ein mentales Problem, welches ich bei diesem Marathon habe», sagt Rodel rückblickend.
Über den Rückstand während des Frauenfelder Marathons wird er jeweils von seinen Begleitern informiert, welche ihn mit dem Fahrrad begleiten. «Irgendwann spüre ich auch, dass sich der Abstand verkleinert. Das merke ich meinen Betreuern an.» An den anderen Waffenläufen benötigt Marc Rodel keine Begleitperson.
Lohnt sich der Aufwand noch?
Obwohl die Saisonplanung noch nicht konkret steht, trainiert der 41-Jährige nach Trainingsplan. So habe er eine Struktur drin. Eingeplant sei der Marathon in Zürich. Aber ob er diesen bestreiten werde, das wisse er noch nicht. Rodel erklärt: «Da ich 100 Prozent arbeite, ist das Training sehr streng. Manchmal trainiere ich über Mittag und abends nochmals. Die Erholung fehlt, aber ich kann mich sicher noch in kleineren Schritten steigern. Die Frage ist nur, ob sich ein solch grosser Aufwand lohnt. Ich mache einfach das Beste daraus und werde dann schauen, was sich ergibt. Es stehen aber auch einige Waffenläufe auf meinem Programm.»
Wenn Marc Rodel mehr Zeit hätte, würde er nicht öfter trainieren, sondern mehr in die Erholung investieren – auch in Dehnübungen, Stabilisation, Physiotherapie oder Massagen. Er sagt: «Je älter man wird, umso wichtiger ist es, dass den Dehnübungen und der Stabilisation Aufmerksamkeit geschenkt wird.» Die Trainingspläne lässt sich der Ettenhauser zusammenstellen: «Ich profitiere von Leuten, welche schon Jahrzehnte in diesem Bereich tätig sind. Wenn eine andere Person einen Trainingsplan zusammenstellt, sieht er es anders als ich selbst. Da bekommst du auch mal andere Inputs. Ich würde mir einen zu harten Plan zusammenstellen.»
Die Kälte im Winter sei nicht immer einfach mit dem Training zu vereinbaren. Es sei kalt, ob er nun am Morgenfrüh oder etwas später trainiere. Aber manchmal werde man auch belohnt: «Ich ging bei Dunkelheit aus dem Haus und wurde während des Trainings von einem herrlichen Sonnenaufgang begleitet.» Glücklicherweise wurde Rodel bisher auch bei Kälte vor Erkältungen verschont.
Im Sommer wie im Winter ist Marc Rodel viel in den Bergen unterwegs. Seine Leidenschaft sind Sommer- und Skihochtouren. Diese seien zeitintensiv und manchmal schwierig mit dem Training zu vereinbaren. Er habe noch Projekte, welche im März geplant seien. Der Jungfrau-Marathon stehe in diesem Jahr ebenfalls auf dem Programm. Der Bergsport sei Rodel sehr wichtig und bereite ihm viel Freude.
BRIGITTE KUNZ-KÄGI