Die Arbeiten zur Sanierung und Aufwertung des Tüllbaches in Elgg haben begonnen. Der Edelkrebs, der hier wieder vermehrt heimisch werden soll, wurde bereits entdeckt.
Baustellenbesichtigung am vergangenen Freitag am Tüllbach in Elgg. Hier tut sich etwas, wie man ...
Die Arbeiten zur Sanierung und Aufwertung des Tüllbaches in Elgg haben begonnen. Der Edelkrebs, der hier wieder vermehrt heimisch werden soll, wurde bereits entdeckt.
Baustellenbesichtigung am vergangenen Freitag am Tüllbach in Elgg. Hier tut sich etwas, wie man im Vorbeifahren sieht. Bagger stehen auf der Wiese, Pfähle liegen bereit, eine Leitung dem Bach entlang sticht ins Auge. Die Sanierungs- und Struktur-Aufwertungsarbeiten haben am 22. Juli (verschoben statt 15. Juli) begonnen. Wegen des Regens kann allerdings an diesem Freitag wie schon am Tag zuvor nicht gearbeitet werden. «Grund ist vor allem der Bodenschutz», erklärt Matthias Stucki von der Bauleitung (Bänziger Kocher Ingenieure AG). Bei der Leitung, die man sieht, handelt es sich gemäss Stucki um die Wasserhaltung. Sie dient der Umleitung des Wassers tagsüber während der Bauarbeiten. Nachts fliesst der Bach normal in seinem Bett.
Erfreuliche Nachricht
Der Ingenieur bespricht mit zwei Mitarbeitern des Bauunternehmers und Baggerbetriebs Hasenfratz AG das weitere Vorgehen. Eine erfreuliche Nachricht hat der Polier der Firma für ihn bereit. «Wir haben bereits Edelkrebse gesehen.» Die Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten heimischen Krebsart gehört zum Aufwertungsprogramm am Bach dazu. «Während der Bauzeit werden sie zu ihrem Schutz umgesiedelt, dann kehren sie von selbst wieder zurück», erklärt Matthias Stucki. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass sich wegen der Krebspest keine invasiven Arten ansiedelten.
Sanierung und Aufwertung Tüllbach
Wegen der Ufererosion und dem schlechten Zustand der Betonstellriemen und Schwellen wird der Tüllbach saniert und ökologisch aufgewertet. Die nicht mehr zeitgemässen Betonbauten entlang den Ufern waren zum Teil unterspült. Der Beton wird entfernt und durch Faschinen und Totholzmaterial ersetzt, damit ein natürlicher Uferbereich entsteht («Elgger/Aadorfer-Zeitung» vom 8. März). Mit einer breiten Palette an Massnahmen soll sich die ökologische Vielfalt und damit die Erlebbarkeit des Baches und der Naherholungseffekt für die Bevölkerung erhöhen.
Weil das Unterhaltsprojekt gemäss den Vorgaben des Kantons erstellt wird und den Anforderungen des Programms «Vielfältige Zürcher Gewässer» genügt, beteiligt sich der Kanton mit 90 Prozent an den Kosten. Die Revitalisierungsarbeiten dauern wegen der Fischschonzeit höchstens bis September.
Haldenwiesenstrasse einseitig gesperrt
Die Haldenwiesstrasse ist für die Zeit der Bauarbeiten einseitig gesperrt. Die Installation wird gemäss Baustelleninformation so angepasst, dass Haus-Einund Ausfahrten weiterhin möglich sind. Auf den übrigen Strassen ist infolge von An- und Weglieferungen mit mehr Lastwagenfahrten zu rechnen. Die Fussgängerinnen und Fussgänger sowie der Individualverkehr können die Quartierstrassen wie bisher nutzen.
BETTINA STICHER