Für die meisten Haushalte steht jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit der Einkauf des Christbaums an. Auch dieses Jahr bot der Forstbetrieb Elgg die Gelegenheit, einen heimischen Baum zu erwerben.
Gemeinderätin Stephanie Hugentobler steht am Samstagmorgen an der ...
Für die meisten Haushalte steht jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit der Einkauf des Christbaums an. Auch dieses Jahr bot der Forstbetrieb Elgg die Gelegenheit, einen heimischen Baum zu erwerben.
Gemeinderätin Stephanie Hugentobler steht am Samstagmorgen an der Kasse. In ihrer Funktion als Freizeit- und Naturvorsteherin fällt der Forstbetrieb in ihr Ressort. Nach den ersten zwei Stunden melden sich bei ihr langsam die kalten Füsse, aber sie geht ihrer Arbeit gut gelaunt nach und nimmt sich auch Zeit für das eine oder andere Gespräch. Wichtig sei es, den Baum zu giessen, damit er seine Nadeln möglichst lange hält, hat sie als Tipp für die Käuferinnen und Käufer parat. Sie freut sich darüber, dass ganze Familien den Baum gemeinsam aussuchen. «Gerade wenn auch Jugendliche mitkommen, finde ich das schön», bemerkt sie.
Mehr als 1,5 Millionen Christbäume werden jährlich in der Schweiz verkauft (Quelle: Wald Schweiz), etwa 100 davon durch den Forstbetrieb Elgg. «Der grösste Teil stammt aus unseren eigenen Pflanzungen. Dieses Jahr kauften wir etwa 30 Bäume zu», so Revierförster Christian Schaerer, «hauptsächlich in mittlerer Grösse. Diese werden am häufigsten nachgefragt.»
Baumpflege rund ums Jahr
«Die Pflanzen beschäftigen den Forstbetrieb rund um das Jahr», führt Schaerer weiter aus. «Es wird jährlich neu gesetzt, ein Teil der Bäume fällt je nach Witterung auch aus. So gab es dieses Mal nach einem feuchten Frühling einen trockenen Start in den Sommer. Dadurch bildeten die Tannen keine tiefen Wurzeln und sind fast komplett während der Trockenperiode eingegangen, was eine Nachpflanzung nötig machte.»
Für die Christbäume stehen dem Forst zwei grössere Flächen zur Verfügung. Damit sie schön wachsen, muss jedes Jahr vier Mal ausgemäht werden. Ab Mitte November beginnt die Ernte: Zunächst werden die Bäume für den Aussenbereich geschnitten, zum Bespiel für Altersheime, Gemeinden oder Firmen. Jene für den Verkauf an Private wurden dagegen erst in den Tagen vor dem Verkauf beim Forstwerkhof geschnitten.
Christbaumrecycling
Die Christbäume, die am Wochenende nicht verkauft werden konnten, werden nicht einfach entsorgt. «Ein Teil wird weitergegeben an andere Verkäufer. Einige geben wir zum Beispiel an Pferdehalter ab, da bekommen wir immer wieder Anfragen. Und wer nach Weihnachten den Baum entsorgen will, darf ihn auch wieder zurückbringen. Dann wird er zu Holzschnitzeln weiterverarbeitet», erklärt der Revierförster.
Nebst den Christbäumen konnte man auch «Tannenchries», Holzkohle oder grosse Holzsterne an diesem Morgen beziehen. Das Angebot wurde durch die Bevölkerung rege genutzt, sodass die Elgger Bäume in den nächsten Wochen in zahlreichen Wohnzimmern weihnachtlichen Glanz verbreiten.
MELANIE HENNE-ISSING