Die Infoveranstaltung zum ÖV-Konzept 2025/30 des Kantons Thurgau füllte am Montagabend den Ettenhauser Mehrzweckraum buchstäblich bis zum letzten Platz und bewegte die vielen Gemüter.
Mit einem Eingangsreferat orientierte Stefan Thalmann, Leiter der ...
Die Infoveranstaltung zum ÖV-Konzept 2025/30 des Kantons Thurgau füllte am Montagabend den Ettenhauser Mehrzweckraum buchstäblich bis zum letzten Platz und bewegte die vielen Gemüter.
Mit einem Eingangsreferat orientierte Stefan Thalmann, Leiter der Abteilung öffentlicher Verkehr Kanton Thurgau, die gut 100 Zuhörenden über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs (öV). Dieser soll in den nächsten fünf Jahren erhöht werden. Ziele sind unter anderem der durchgehende Halbstundentakt von Ettenhausen nach Frauenfeld sowie die neue Buslinie von Aadorf über Wittenwil und Matzingen bis nach Affeltrangen.
Agglomerationen mit mehr als 200 Einwohnerinnen und Einwohnern sollen einen ÖV-Anschluss erhalten und Bushaltestellen zu Fuss in einer Distanz von 500 Metern erreichbar sein. Einzonungen gibt es nur, wenn das Gebiet mit dem öV erschlossen ist (diese Zeitung berichtete darüber). Nach einer Stellungnahme der betroffenen Bevölkerung entscheidet im Juni der Regierungsrat über das Konzept. Will heissen: Bis die Vernehmlassungsfrist abgelaufen ist, wird noch nichts beschlossen. Im Juni entscheidet dann der Regierungsrat über das Konzept, dessen Eckwerte alle sechs Jahre angepasst werden.
Aufgeheizte Stimmung
Gleich nach der Schilderung der Ausgangslage zirkulierte das Mikrofon in den engen Reihen der aufmerksamen Zuhörerschaft von einer Hand zur andern. Darunter waren der Gemeindepräsident, Gemeinderäte und Mitglieder der Schulbehörde sowie des Einwohnervereins. Die weit mehr als über ein Dutzend Wortmeldungen wurden mit spontanem Applaus quittiert, einfach zur Kenntnis genommen oder als weniger bedeutungsvoll abgetan. Ettenhausen besser zu erschliessen, ist das erklärte Ziel.
In den Fokus geriet insbesondere die Schulwegsicherheit auf der engen Weidlistrasse, die über kein Trottoir verfügt. Der Bus sei nicht gefährlicher als etwa ein Auto, meinte Referent Stefan Thalmann. Wohl handle es sich dabei um eine subjektive Wahrnehmung. Nicht gleich empfindet dies Schulpräsidentin Astrid Keller, die gefährliche Kreuzungsmanöver von Bus und Autos vor den Augen hat. Ins gleiche Horn stiess auch der Schulhauswart. Eine Krux ist es, dass alle Strassen vom Kilberg und Rebberg her vor dem Schulhaus einmünden.
Auch ein Busfahrer sieht nebst den zwei in die Weidlistrasse einmündenden Strassen mit Rechtsvortritt grosse Gefahrenmomente. Dazu sorgen Rückwärtsfahrende aus Garagen für Kollisionsgefahr. Die Berliner Kissen sind ein «Pfupf» und sollten abgetragen werden, hiess es. Eine Erschliessung von Norden her über die mit Fahrverbot belegte Kilbergstrasse sowie eine mögliche Busverbindung nach Elgg wurden ebenfalls angeregt. Dass jetzige Buslinien nicht mit dem Zug korrespondieren, betrachten einige Einwohnerinnen als störend.
Alles in allem: Nach der Versammlung schien der Eindruck vorzuherrschen, dass das Busregime mit den behindertengerechten Haltekanten in Tänikon und der Haltestelle beim ehemaligen Volg den grössten Mehrwert verkörpern.
KURT LICHTENSTEIGER